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16. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. Juli 2007 Vergebung (Psalm 106) Lobt den Herrn! Dankt ihm! Denn er ist gut, und seine Liebe besteht! (Ps 106.1) So beginnt der 106. Psalm, der eigentlich ein ganzer Gottesdienst ist. Menschen suchen Gott, weil sie Gott brauchen. Warum brauchen sie Gott? Weil sie schuldig geworden sind. Sie wünschen sich von Gott, dass er ihnen mit seiner Gnade eine neue Chance schenkt. Herr, wenn Du Dein Volk lieb hast, denk auch an mich; komm zu mir und hilf, damit ich glücklich werde! (Ps 106.4f) Wer schuldig geworden ist, wer von einer Schuld gedrückt wird, weiss, dass der Weg zur Vergebung, zur Ent-Schuldigung, nicht immer so einfach ist. Und auch Gott ist kein Vergebungs- oder Gnadenautomat! Das braucht Zeit, viele Anläufe, viele Bittgänge. Aber, und das ist entscheidend, Gott hilft uns, das Erbarmen zu finden, wenn wir aufrichtig suchen. Er ist so reich an Gnade, dass er immer wieder einen Weg für uns sieht und uns diesen auch entdecken lässt. Also: Ist die Schuld noch so gross, bei Gott finden sich Wege daraus. Und das soll uns Motivation und Antrieb sein, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern! Wir leben von der Vergebung Gottes. Aber Vergebung, die nicht weiter gegeben wird, beginnt zu faulen. Sie macht nicht mehr glücklich. Wird sie aber weiter gegeben, so können die Beziehungen der Menschen untereinander gesund werden. Und wir werden glücklich leben können. Gesegnet sei der Herr, der Gott Israels, seit jeher und für immer! Das ganze Volk spreche Amen! Lobt den Herrn! (Ps 106.48) Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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Im Cyberspace eine Kerze anzünden:
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13.07.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 13. Juli 2007 Ferienreif Nur noch ein paar wichtige Dinge erledigen! Das muss sein! Und dann ist es geschafft! Mit der letzten grossen Anstrengung. Wir fühlen uns vielleicht schon länger ferienreif und sehnen den Moment herbei, wo wir endlich durchatmen und abhängen können. Wo wir die ganze Verantwortung und den Stress loslassen und nur noch mit uns selbst sein können. Einfach nichts mehr tun müssen. Nur noch nach Lust und Laune leben. Endlich Ferien! Wir sind zwar ferienreif sind wir aber auch reif für die Ferien? Ferien sollen der Erholung und Erfrischung für Körper, Geist und Seele dienen. Sie sind eine Gelegenheit, die Leichtigkeit des Seins wieder neu zu erfahren. Haben wir uns genügend darauf vorbereitet? Oder sind unsere Erwartungen an das Wohlfühlen, an Nichtstun oder Abenteuer so stark, dass wir uns unweigerlich neuen Stress einhandeln? Weil auch im Urlaub die Umstände sind wie sie sind und sie unseren Vorstellungen leider oft in die Quere kommen. Weil wir auch in den Ferien unseren Gefühlen ausgesetzt sind, den freudigen und traurigen, den enttäuschten und zornigen. Weil wir gerade dann manches intensiver erleben als im Alltag wie zum Beispiel die Nähe zu uns selbst, zu unserem Partner, unserer Partnerin. Leider ist es nicht so, dass wir in den Ferien solche Nähe und Beziehung so einfach leben und aushalten können, wenn wir uns sonst im Alltag kaum Zeit dafür nehmen. Auch die Leichtigkeit des Seins lässt sich nicht gleichsam per Knopfdruck herstellen, weil gerade Ferien sind. Um reif für die Ferien zu sein, sollten wir uns vielleicht schon im gewöhnlichen Alltag ein Stück Ferien gönnen: im Verlauf des Tages gelegentlich durchatmen, abhängen und für eine Weile in Ruhe nichts tun und nur noch mit sich selber sein; sich regelmässig genügend Zeit schenken für wirkliche Nähe im Gespräch mit der Partnerin, dem Partner, den Kindern und den Freunden und für das Gespräch mit Gott. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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12. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 12. Juli 2007 Ein unbegreifliches Atmen Früher einmal wurde mir beigebracht: Ich denke, also bin ich! Das Denken galt oder gilt immer noch als ein Indiz dafür, wirklich zu sein. Zweifelsohne: denken, nachdenken und überdenken sind wichtige Tätigkeiten unseres Seins. Wir alle wissen, wohin kopfloses Tun oder Unterlassen mitunter führen kann. Aber wenn die Ratio zur Lebensmaxime wird ich weiss nicht... Ich atme, also bin ich! Dieses Wort, dem ich in einem Buch begegnete, regte mich zum Nachdenken an. Ist nicht der Atem die Quelle des Lebens? Durch den Atem bekommen wir das Leben geschenkt. Der erste Atemzug eines Kindes ermöglicht erst eigenständiges Leben. Mit dem letzten Atemzug haucht ein Mensch sein Leben aus. Bei Überanstrengung droht der Atem auszugehen. Regelmässiges Ein- und Ausatmen will unser Leben in Balance halten. Durch das Ein- und Ausatmen sind wir im Austausch zwischen allem, was von der selben Luft lebt. Wir atmen ganz selbstverständlich und ohne grosse Überlegungen. Und doch hängt am Atem unser Leben! Er ist ein Geschenk. Wir können ihn nicht machen. Er ist Lebens-Atem. Im Schöpfungsbericht der Bibel bläst Gott durch die Nase Adams den Lebenshauch. Ohne diesen Hauch Gottes kann der Mensch nicht leben. Auch das Evangelium erzählt davon, dass der Geist Gottes eingeblasen wird. Jesus haucht seine Jünger an mit den Worten: Empfangt den heiligen Geist! Die Jünger dürfen sich immer wieder der Beatmung durch Gottes Geist aussetzen, ihn ganz in sich aufnehmen. So sollen sie den grossen Lebensspender in ihr ganzes Sein, auch ins Denken, einströmen lassen. Die Mystikerin Mechthild von Magdeburg erlebte im Rhythmus ihres Atmens eine ununterbrochene Verbundenheit mit Gott. Sie sagte einmal: Himmlischer Vater, zwischen dir und mir geht immerfort ein unbegreifliches Atmen, worin ich viele Wunder und unaussprechliche Dinge erkenne. Wir tun gut daran, uns dann und wann in einem ruhigen Augenblick dieses Geschenks zu erinnern und uns ihm zu überlassen: Zwischen dir und mir, mein Gott, geht immerfort ein unbegreifliches Atmen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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11. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 11. Juli 2007 Mit Gott auf dem Weg (Psalm 105) Im 105. Psalm werden die Wohltaten Gottes aufgezählt, die er den Israeliten im Lauf ihrer Geschichte geschenkt hat: Erinnert euch, welche Wunder er tat, was für Zeichen er setzte, welche Urteile er sprach! Dieser, der Herr, ist unser Gott. Er entscheidet über die Welt. (Ps 105.5+7) Gott loben ist eine gute Sache. Wir sollten auch einander vielmehr loben. Wir tun das viel zu wenig. Dabei brauchen wir das Lob voneinander so nötig wie die Luft zum Leben. Wozu das Loben aber nicht führen soll, ist das Verschweigen der Kritik! Wenn die Israeliten im 105. Psalm die Wohltaten Gottes in ihrer Geschichte loben und ihre eigene, beschämende Rolle in ihrer Geschichte verschweigen, dann ist das nichts anderes als Politik-Mache! Dabei wüssten sie es besser: Gott wirkt und er braucht unser Mitwirken, unser Mittun, dass gelingt, was er uns vor Augen gestellt hat. Ich bin froh, dass wir nicht erst, seit Gott Mensch geworden ist, darum wissen, sondern dass auch die Israeliten, wenn sie denn hören wollten, darum gewusst haben. (siehe die Psalmen 78 oder 89). Dass Gott seine Zusagen wahr macht und einhält, dass sein Wort gilt, das war nie das Problem. Vielmehr war und ist es das Problem, ob wir Menschen uns an sein Wort halten und es in unserem Alltag wahr machen! Und damit mit ihm gute Geschichte schreiben! Es wird viel geredet unter den Menschen. Es wird viel gesagt von vielen Menschen. Was aber zählt, ist das, was getan, was umgesetzt, wahr gemacht, gelebt wird! Halten wir uns darum an Gott und sein Wort und geben ihm Gestalt und Wirklichkeit in unserem Tun und Lassen. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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6. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 6. Juli 2007 Gott hat viel Geduld und Liebe (Psalm 103) In den vielen Seelsorgegesprächen, die ich in der Bahnhofkirche führen darf, höre ich von Gott und von den Vorstellungen, die die Menschen von Gott haben. Nicht selten ist da vom eifersüchtig wachenden und bestrafenden Gott die Rede. Es wird das Bild eines Gottes ohne Geduld und Liebe entfaltet. Einen solchen Gott kenne ich aber nicht. Und ich schäme mich für alle Menschen (unter ihnen viele Theologen), die dieses Bild eines Angst machenden Gottes weitergegeben haben. Der 103. Psalm, ein grosses Dankgebet, zeichnet ein ganz anderes Bild von Gott. Da heisst es: Der Herr ist barmherzig und gnädig, er hat viel Geduld und viel Liebe. Er will nicht immer anklagen; er will nicht ewig nachtragen. Er verfährt mit uns nicht, wie unsere Taten es verdienen. Er zahlt uns nicht heim, was unsere Bosheiten wert sind. Denn so hoch sich der Himmel über die Erde wölbt, so weit umfängt seine Liebe die, die ihn respektieren. (Ps 103.8-13) Genau so, wie hier im Psalm, spricht auch Jesus von seinem Vater im Himmel. Ich bin darum froh. Wir brauchen Gott als diesen Er-Löser. Gott befreit uns von allem, was die Liebe verunmöglicht. Es liegt ihm daran, dass wir atmen und leben, dass wir seine geschenkte Liebe weitergeben können. Respekt vor Gott ja! Angst vor Gott nein! Ich bin dankbar und froh, dass Gott so viel Geduld und Liebe für uns bereit hat! Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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05.07.2007
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Weg-Wort vom 5. Juli 2007 Die Entdeckung der Langsamkeit Es gibt in unserer Zeit Worte, die in der Wertehierarchie ganz oben stehen. Worte wie Flexibilität, Mobilität, Erfolg, Fitness wirken wie unhinterfragbare Selbstverständlichkeiten. Zu diesen Worten gehört auch das Wort Schnelligkeit, Beschleunigung. Beeil dich! Mach schneller! Wo bleibst du denn? haben wir sicherlich in unserer Kindheit oft gehört. Auch heute leben wir vielleicht nach einem geheimen Befehl: Was immer du tust, erledige es möglichst schnell. Wollen die Menschen in der kurzen Spanne ihrer Lebenszeit etwas vom Leben haben, dürfen sie nichts verpassen. In einem endlichen Leben gibt es nie genug Zeit. Durch Schnelligkeit allein aber lässt sich kein mehr an Zeit gewinnen. Die Befristung menschlicher Lebenszeit zwingt uns nicht nur zur Beschleunigung; sie zwingt uns auch zu Verlangsamungen und Unterbrechungen. Wir müssen Zeiten und Räume entdecken, in denen es möglich wird, auf andere Weise Zeit zu gewinnen. Dazu gehört die Entdeckung der Langsamkeit. Wir brauchen Zeiten, in denen wir etwas langsamer leben. Die Entdeckung der Langsamkeit könnte bedeuten: am Morgen langsamer aufstehen, ein paar Minuten nach dem Erwachen noch liegen bleiben, ein paar Traumfetzen wahrnehmen; spüren, wie wir uns fühlen; auf den Tag vorausschauen, was auf uns zukommt. Die Entdeckung der Langsamkeit könnte bedeuten: sich am Tag ein paar Pausen gönnen, weniger von einem zum andern hetzen, das Leben nicht konsumieren und verschlingen. Die Entdeckung der Langsamkeit bedeutet vor allem: lernen, ganz bei dem zu sein, was wir gerade tun. Die Geschichte eines alten Weisen drückt dies folgendermassen aus. Befragt nach dem Geheimnis seines Lebens, antwortet er: Ich sitze, wenn ich sitze, und stehe, wenn ich stehe, und gehe, wenn ich gehe. Darauf sagen die Fragenden: Das tun wir doch auch! Der Weise bemerkt darauf hin: Nein, das tut ihr nicht. Wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, und wenn ihr steht, dann geht ihr schon, und wenn ihr geht, dann sitzt ihr schon wieder. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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04.07.07
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Weg-Wort vom 4. Juli 2007 Not lehrt Beten Wir kennen alle Situationen der Not und Verzweiflung, wo wir mit unserem Latein am Ende sind, wo wir nicht mehr weiter wissen. In solchen Momenten werden viele, ohne lange darüber nachzudenken, zu spontanen Betern. Not lehrt Beten, sagt darum der Volksmund. Nicht wenige von ihnen aber haben damit ihre Mühe. So höre ich oft Sätze wie: Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nur im Notfall bete. Dahinter verbirgt sich meistens ein etwas einseitiges Verständnis von Gebet. Denn Beten ist mehr als ein Gebet sprechen. In manchen Situationen finden wir keine Worte mehr, verstummen wir vor uns selbst. Da ist vielleicht nur noch ein innerliches Seufzen ein Seufzen, das all das enthält, was wir nicht in Worte fassen, aber tief in unserer Seele spüren können. Für den Apostel Paulus ist ein solches Seufzen ein Gebet, in dem der Geist Gottes selber für uns eintritt: So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, wie wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. (Röm 8,26) Beten ist im Grunde genommen eine Haltung, eine Lebenshaltung. Wer glaubt, weiss, dass er ständig in der Gegenwart Gottes lebt. Wir müssen darum nicht etwas Besonderes leisten, um mit ihm in Verbindung zu sein. Denn alles, was wir tun, tun wir vor seinen liebenden Augen. Was wir aus der Haltung des Glaubens heraus in unserem Alltag tun oder lassen, ist gelebter Glaube, ist darum schon immer in einer Weise Gebet. Wer in der Not betet, betet aus dieser Grundhaltung des Glaubens heraus. Für den tritt der Geist selber ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Jedes bewusste Beten aber nährt, vertieft und stärkt unseren Glauben sei es das stille Gebet, das Schweigen vor Gott oder das persönliche Gespräch mit ihm über alles, was uns bewegt, sei es das gemeinsame Gebet mit anderen oder die gottesdienstliche Feier. Lebendiger Glaube braucht diese regelmässige Nahrung. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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03.07.07
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 3. Juli 2007 Segel setzen Wenn Sie schon gesegelt sind, dann kennen Sie das erregende, kraftvolle Gefühl, wenn der Wind in die Segel greift, und Ihr Boot sich schnell und leicht durch die Wellen pflügt. Um ihr Ziel zu erreichen, müssen sich Segler auf Wetter, Wind und Wellen einstellen, die richtigen Segel setzen, das Boot immer wieder an geeigneten Stellen wenden und nach den vorgegebenen Regeln Rücksicht nehmen auf andere Schiffe und sonstige Gegebenheiten unterwegs. Auf dem Meer unseres Alltags sind wir auch auf das Setzen der richtigen Segel angewiesen, um gut voranzukommen. Wir müssen uns auf die wechselnden Gegebenheiten eines jeden Tages neu einstellen und die entsprechende Rücksicht nehmen auf die Menschen, denen wir begegnen. Wir können unsere Ziele oft nicht auf direktem Weg erreichen und müssen Umwege in Kauf nehmen. Dabei kommt es darauf an, die entscheidenden Wendepunkte nicht zu verpassen. Das alles hilft uns, auf unsere Ziele hinzusteuern und sie nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Segel, das mir hilft, auch hart am Wind des Alltags meinen Zielen treu zu bleiben, ist ein Satz aus dem 1.Johannesbrief (4,16): Wir haben erkannt dass Gott uns liebt. Gott ist Liebe. Dazu aus dem Hohenlied der Liebe (1Kor 13): Wenn ich alle himmlischen Geheimnisse weiss und alle Erkenntnis besitze, wenn ich einen so starken Glauben habe, dass ich Berge versetzen kann, aber ich habe keine Liebe - dann bin ich nichts Die Liebe ist geduldig und gütig. Sie eifert nicht für den eigenen Standpunkt. Sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus. Sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach. Sie ist nicht schadenfroh, wenn anderen Unrecht geschieht, sondern freut sich mit, wenn jemand das Rechte tut. Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere. Ein anderes unterstützendes Segel stammt aus der Bergpredigt (Mt 7,12): Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt. Welches sind Ihre Segel, die Ihnen helfen, Ihr Lebensschiff durch die gemächlichen Wellen des Alltags, durch die Flauten des Lebens wie auch durch seine Stürme hindurch zu steuern? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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2. Juli 2007
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 2. Juli 2007 Lass mich nicht sterben! (Psalm 102) Das Thema des 102. Psalms mag uns im Moment nicht betreffen. Ich bin aber sicher, dass jede und jeder von uns jemanden kennt, der gerade in dieser Lage ist: Lass mich nicht sterben! Und vielleicht machen Sie dieser Person heute noch einen Besuch. Dieser Psalm ist in seinem Kern ein Gebet eines Menschen, dem die Medizin nicht mehr viel helfen kann. Wenn ich es lese, spüre ich das Leid dieses Menschen, seine Fragen und seine letzte Hoffnung die Hoffnung in Gott. Er kann das Böse an der Wurzel packen und das Leiden heilen. Ich bin froh um diese Psalmworte. Sie machen mir Mut, mit Menschen in einer solchen Situation zu beten. Herr, hör mein Gebet, lass meinen Hilferuf zu dir dringen. Verbirg jetzt nicht dein Gesicht vor mir, da die Not mich bedrängt. Neige dein Ohr zu mir herab, antworte mir schnell, wenn ich rufe. Meine Tage vergehen wie Rauch, meine Knochen glühen, als ob sie im Feuer lägen. Mein Lebenswille verdorrt wie abgemähtes Gras, ich vergesse sogar, mein Brot zu essen. Vom lauten Stöhnen bin ich geschwächt, ich bestehe nur noch aus Haut und Knochen. Meine Tage verflüchtigen sich wie Schatten und ich vertrockne wie Heu. Viel zu früh ist meine Kraft gebrochen; meine Tage sind viel zu kurz. Ich flehe: Mein Gott, lass mich nicht in meinen besten Jahren sterben! (Ps 102.2-6,24f) Und ich füge dazu: Dein Wille geschehe. Du bist bei mir, wie auch immer mein Weg aussieht. Ich danke Dir, guter Gott! Amen. Mit freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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