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17.10.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. Oktober 2008 Der 99er Kreis oder Das Geheimnis vom Glück Was wir nicht haben, übt oft einen besonderen Reiz auf uns aus. Wir denken, wir seien zufriedener und glücklicher, wenn wir es besitzen. Dazu eine kleine Geschichte, gekürzt nacherzählt nach Jorge Bucay: Es war einmal ein König. Der hatte alles, was er wollte und dennoch war er nicht glücklich. Sein Diener aber war stets heiter und zufrieden, schon am frühen Morgen und das jeden Tag. Der König wollte von ihm wissen, warum er immer so fröhlich und glücklich sei. Er habe da sicher ein Geheimnis. Der Diener aber bestritt es. Er habe ja keinen Grund, traurig zu sein, da er alles habe, was er brauche für sich und seine Familie. Der König aber glaubte ihm nicht. Er fragte seinen weisesten Berater. Der hatte wie immer einen guten Rat: Ich kann dir zwar nicht sagen, was ihn glücklich macht. Aber ich weiss, was ihn unglücklich werden lässt: Wenn du ihn dazu bringst, in den 99er Kreis einzutreten. Schenke ihm dazu einen Beutel mit 99 Goldstücken. Der Diener konnte sein Glück nicht fassen. Er leerte die Goldmünzen auf den Tisch, sammelte sie in den Beutel, um sie wieder und wieder auszuleeren. Dann begann er sie zu zählen. Mehrmals. Aber es waren immer nur 99. Er suchte im Beutel, unter dem Tisch, überall trotz allen Suchens, eine Goldmünze fehlte. Auf einmal begann er zu überlegen, wie er sich diese eine letzte Goldmünze besorgen könnte. Zehn Jahre würde es dauern, bis er sie sich von seinem Lohn abgespart hätte. Von nun an arbeitete er wie besessen, um mehr verdienen zu können. Schon früh am Morgen bediente er den König gereizt und übelgelaunt, bis ihn dieser entliess. Ohne es zu bemerken, war der Diener in den 99er Kreis eingetreten. Wir sind nie oder selten zufrieden. Immer fehlt uns etwas zu unserem Glück. Wir leben in und von der Spannung: Wenn wir das Fehlende noch geschafft hätten, dann wären wir zufrieden und könnten es geniessen! Haben wir es aber erreicht, macht es uns dennoch nicht glücklich, weil es in dem Moment aufhört, das zu sein, was wir nicht haben. Sobald wir es unser Eigen nennen, spüren wir von neuem, was uns sonst noch zu unserem vermeintlichen Glück fehlt. Ohne es zu bemerken, befinden wir uns in der Endlosschlaufe des stets Unerreichbaren: Glücklich macht uns, was wir noch nicht haben! Menschen im 99er Kreis sind darum nie wirklich zufrieden. Der König hatte das Geheimnis, das den Diener früher so glücklich und zufrieden machte, nie herausgefunden. Der Diener selber aber konnte sich schon bald nicht mehr daran erinnern, wie es sich anfühlt, wirklich zufrieden und glücklich zu sein. Wissen Sie, wie es sich anfühlt, zufrieden, erfüllt und glücklich zu sein? Kennen Sie ihr Glücksgeheimnis? Mit freundlichen Grüssen Ihre © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
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16. 10. 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. Oktober 2008 Mit welcher Gabe soll ich vor den Herrn treten, mich beugen vor dem Gott in der Höhe? ( Micha 6,6) Das fragt der Prophet Micha. Er warnte die Stadtbewohner Israels vor nahendem Unheil. Wie kann man Gott milde stimmen, wenn die Krise da ist, wenn alles zu zerfallen droht. Micha stellt die rhetorische Frage nach der rechten Opfergabe. Und rasch stellt er fest, was Menschen Gott opfern, Tiere, ja sogar das Blut des Erstgeborenen, wird keine Wirkung zeigen. Nur die Rückkehr zur gottesfürchtigen Lebensweise wird die Menschen aus ihrer Misere retten. Nämlich: Nichts anderes, als Recht zu üben und Güte, zu lieben und in Einsicht mit dei-nem Gott zu gehen. (Mi 6.8) Micha ruft die Leute auf, sich wieder Gott zuzuwenden. Im Namen Gottes fragt er die Stadtbewohner: Sind im Haus des Ungerechten noch immer Schätze des Unrechts? Micha wendet sich gegen die Reichen, die ihr Geld mit trügerischen Gewichten erlangt haben und voller Gewalttat seien und für welche die Wahrheit dehnbar ist. Der Stadt prophezeit Micha Schreckliches, wenn die Menschen sich nicht verändern. Die Bewohner der Stadt werden nie genug haben, obwohl sie essen; sie werden auch nicht bewahren, was sie hinwegschaffen; was sie säen, werden sie nicht ernten; was sie keltern, nicht geniessen können. (6,14) Das Unheil kommt über die Leute, weil sie nach den Gesetzen der Raffgier leben und den Herrn vergessen haben. Dann beklagt Micha die kommenden kargen Zeiten des Unheils. Dann sind die Richter korrupt und von der Gier getrieben in ihren eigenen Sack zu scheffeln. So geht das ge-genseitige Vertrauen verloren, keiner glaubt mehr dem Wort des andern. Der Zorn Gottes ist darin erkennbar, dass die Gesellschaft zerrüttet wird. Bessere Zeiten folgen erst dann, wenn sich die Menschen untereinander wieder gegensei-tig mehr Sorge tragen. Wenn die Liebe regiert, dann wird der Herr sich erbarmen, denn er hat Gefallen an der Gnade. Micha weist darauf hin, wie man Krisen nachhaltig überwinden kann. Möge er gehört werden! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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15. Oktober 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 15. Oktober 2008 Einen Friedensnamen schenken Wenn wir es auf unserer Welt nicht schaffen, den Blick für das Ganze zu bekommen, sehe ich schwarz für unsere Zukunft. Das Ganze im Blick behalten das ist nicht nur die Herausforderung für einen gesunden Organismus, sondern auch für ein gesundes Zusammenleben auf der ganzen Erde. Nur so wird es uns gelingen, die Probleme, die anstehen, zu lösen. Wir sind eine grosse Familie auf dieser Welt. Dorothee Sölle greift in ihrem Gedicht Ein Herzinfarkt die Vorstellung dieser einen menschlichen Familie auf. Sie stellt dar, wie im New Yorker Grossstadtdschungel der Kulturen ein gewisser Tom einen Herzinfarkt erleidet. In seiner Todesangst wird der hellhäutige Mann von einem jungen dunkelhäutigen Ambulanzfahrer behandelt. So nah lassen Weisse und Schwarze sich normalerweise nicht aneinander heran. Kein Wunder, dass da dann Misstrauen und Blockaden einen solchen Kontakt bestimmen können. Doch der Schwarze schenkt Tom einen Friedensnamen. Er sagt: Dad, du machst jetzt einfach, was wir sagen. Und Sölle schreibt weiter: und weil noch nie ein fremder ihn vater nannte / liess tom die jungen machen / liess die angst gehen nicht die schmerzen / ( ) und ich möchte ein lied singen / für einen mann der einem anderen / mitglied der menschlichen familie / einen friedensnamen schenkt Angesichts der Herausforderungen für die Zukunft der Menschheit bleibt diese Haltung die erste, die einzige Möglichkeit, Zerreissproben zu bestehen: anderen Mitgliedern der menschlichen Familie einen Friedensnamen zu schenken, auch und gerade wenn wir sie gar nicht kennen. Ich hoffe, dass wir dabei niemals sprachlos werden! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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14. Oktober 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 14. Oktober 2008 Von Gott Gesuchte und Besuchte Vier Minuten für die Liebe, Eine Frage gratis mit diesen Angeboten locken die Betreiber der Astroshows und Beratungskanäle. Rufen Sie an, wenn sie eine Frage zu Ihrer Partnerschaft, Ihrer finanziellen Lage oder Ihrer Zukunft haben! Sie senden den ganzen Tag über. Es existieren mehrere Kanäle im Fernsehen, die sich ganz auf das Geschäft mit der Zukunft und der beständigen Suche der Menschen nach Rat spezialisiert haben. Zu verschiedenen Tageszeiten werden verschiedene Menschen eingeblendet: Frauen und Männer, die vielleicht aussehen wie sie und ich, werden mit ihrem Beratungsschwerpunkt vorgestellt. Eine Frage gratis! Ab der nächsten Frage kostet es dann! Das Geschäft mit der Zukunft, das Geschäft mit der Suche der Menschen nach Rat, nach Glück, nach Sinn im Leben boomt. Denn auf der Suche sind wir doch alle irgendwie, mal mehr, mal weniger. Manchmal, da gibt es so Augenblicke, da denken wir, wir hätten es gefunden, doch die Suche geht weiter und zum Teil können wir gar nicht beschreiben, nach was wir eigentlich suchen. Ist es das Glück, die ewige Jugend oder der Sinn des Lebens? In einer sich immer mehr ausdifferenzierenden Welt wird zudem die Suche immer schwieriger, Antworten werden vielfältiger, unklarer und bleiben unbefriedigend. Da war ein Mann, der Zachäus hiess; der war Oberzöllner und sehr reich. Und er wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus sei, konnte es aber wegen des Gedränges nicht, denn er war klein von Gestalt. So lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn sehen zu können; denn dort sollte er vorbeikommen. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er nach oben und sagte zu ihm: Zachäus, los, komm herunter, denn heute muss ich in deinem Haus einkehren. (Lukas 19) Jesus spricht Menschen an, ruft hinaus und gibt auf der Suche neue Orientierung Jesus findet das Verlorene, er wendet sich dem Kleinen zu. Wir dürfen uns an ihn wenden, gerade, wenn die Suche stockt, dürfen ihn fragen, ihm unser Leid klagen. Unser Christsein vollzieht sich in folgender Spannung: Wir sind Suchende und zugleich von Gott Gesuchte und Besuchte. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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08.10.08
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Weg-Wort vom 8. Oktober 2008 Bewahren und loslassen Das Schwierigste und Anstrengendste beim Umzug war für mich immer die ständige Entscheidung: Was nehme ich mit? Was lasse ich zurück? Bewahren oder Loslassen das ist in vielen Bereichen des Lebens eine dauernde Herausforderung. Sie kennen das wahrscheinlich auch: Behalte ich das, was ich habe, oder gehe ich weiter? Suche ich mir zum Beispiel eine neue Stelle, um mich weiterzuentwickeln? Woran halte ich fest in der Erziehung der Kinder, was lasse ich los? Wie weit lasse ich mich auf Kompromisse in Beziehungen ein und wann muss ich mir selber treu bleiben? Timotheus, ein Mitarbeiter des Apostels Paulus in der Gemeinde von Ephesus, wird vom Verfasser des zweiten Timotheusbriefes (2Tim 1,13f) ermutigt, das zu bewahren, was ihm anvertraut wurde: Halte dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum Vorbild, und bleibe beim Glauben und bei der Liebe, wie sie durch Jesus Christus in uns leben. Bewahre die Lehre, die dir anvertraut worden ist! Der Geist Gottes, der uns geschenkt wurde, wird dir die Kraft dazu geben. Das Anvertraute bewahren, ist wichtig. Timotheus soll aber nicht einfach an einer althergebrachten, überlieferten Lehre festhalten, sondern an der gesunden. Das ist das Kriterium, an dem sich jede Überlieferung messen lassen muss! Nur auf das kommt es an, was gesund ist, was uns gesund macht und zum eigentlichen Menschsein verhilft. Wir sollen bewahren, was uns gesund erhält und in unsere Mitte führt und loslassen, was ungesund ist und uns von unserem Wesen wegführt. Das gilt in allem genauso für uns selbst wie für Partnerschaft und Familie, für unsere Arbeit wie für unsere Umwelt, für Gesellschaft und Staat. Wenn wir bei allem in der Liebe bleiben und Gott vertrauen, schenkt er uns seinen Geist der Unterscheidung und die nötige Kraft, das Gesunde zu bewahren und das Ungesunde zu lassen. _____ Leider wurde dieses Weg-Wort letzte Woche nicht verschickt. Wir entschuldigen uns und holen es hiermit verspätet nach. Mit bestem Dank für Ihr Verständnis und freundlichen Grüssen © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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13.10.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 13. Oktober 2008 Eine neue Art Mensch Angesichts der gegenwärtigen Finanzkrise, ausgelöst durch kurzsichtiges, egoistisches Gewinnstreben, erhält der folgende Text des Schriftstellers Andrew Greely eine unerwartet aktuelle Bedeutung: Eins der kritischen Probleme in der Gesellschaft ist der Mangel an Vertrauen. Die Menschen können einander nicht trauen, weil sie in ihrem Leben nicht genug Freundschaften haben. Wenn es mehr Freundschaften auf der Welt gäbe, dann gäbe es auch mehr Vertrauen, und das Spannungsniveau in gesellschaftlichen Beziehungen würde sich automatisch senken. Ich bin gewiss nicht naiv genug, zu glauben, dass alle Sozialreform-Bestrebungen sich darauf konzentrieren sollten, die Qualität von Freundschaften zu verbessern. Die Verbesserung grösserer Sozialstrukturen kann nicht auf die Perfektion individueller Beziehungen warten, und die Verbesserung individueller Beziehungen würde auch nicht ohne drastische Veränderungen bestehender Strukturen zu einer Gesamtreform der Gesellschaftsstruktur führen. Freundschaft ist kein Allheilmittel, aber eine Vorbedingung, und zwar in dreifachem Sinne: Wenn die Quantität wie die Qualität der Freundschaft nicht wächst, dann werden verbesserte Sozialstrukturen sofort durch neue Probleme gefährdet, die mindestens so kompliziert sind wie die durch die Reform behobenen. Wenn die massgebenden Reformer nicht sich selbst, ihren Wert und ihre Würde, die in ihren Freundschaftsbeziehungen verwurzelt ist, genau kennen, dann werden ihre sozialreformerischen Kreuzzüge weniger zu einer Verbesserung des menschlichen Lebens als vielmehr zu einem Anwachsen ihres eigenen Selbstwertgefühls führen. Solche Kreuzritter sind nur geringfügig vom Fanatismus entfernt. Um Umweltprobleme wie Vorurteile, Kriege, Verseuchung zu lösen, brauchen wir möglicherweise eine neue Art Mensch, ein Wesen, dessen Stärke und Vertrauen in einem starken, stützenden Geflecht aus Freundschaft verankert sind, und das sowohl anderen vertraut als auch in der Lage ist, Vertrauen an diejenigen weiterzugeben, mit denen es Beziehungen unterhält. Mit freundlichen Grüssen Ihre © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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10. Oktober 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 10. Oktober 2008 Unterbrechung Die kürzeste Definition von Religion: Unterbrechung das schreibt der Theologe Johann Baptist Metz. Wenn unsere Alltagsroutinen, der 24-Stunden-Rhythmus von Arbeit, Freizeit und Schlaf uns innerlich und äusserlich narkotisieren, fehlen uns notwendige Zwischenräume. Rationalität, Versachlichung, das Kalkül des Nutzens und die fortschreitende Beschleunigung lassen uns effizient und erfolgreich sein, aber genügt das? Braucht es nicht Freiräume, die für eine heilsame Unterbrechung sorgen, die Raum frei werden lassen, um zu uns zu kommen? Gibt es überhaupt noch Räume, die uns nicht funktionalistisch bestimmen und besetzen? Und wo sind sie? Die Schönheit eines Kunstwerkes, einer Symphonie, eines Jazz-, Klassik- oder Pop-Stückes, eines Kinofilmes, eines Romans, eines Gedichtes lassen uns spüren, dass es ein Mehr gibt. Das Einlassen auf die Schönheit bedeutet die Erfahrung des Ausseralltäglichen, des Besonderen, des Anbetungswürdigen und damit wird sie zur Erfahrung der Unterbrechung unserer alltäglichen Selbstverständlichkeiten. Die Schönheit lässt uns staunen, aufmerken und lässt Sehnsucht und Leidenschaft aufscheinen. Die Schönheit lässt uns innehalten, unterbricht unseren schnellen Schritt, will Tiefenerfahrung im Stehenbleiben. Die Religion, so Metz, braucht Unterbrechung, um bei den Menschen anzukommen. Und vielfach zielt kirchliches Handeln darauf hin: der Gottesdienst ist Unterbrechung, das gesungene Lied, das Gebet. Aber genauso gilt auch: das Anschauen eines Bildes, der Klang der Musik, die Worte der Literatur, die Sprache eines Filmes oder der Kunst, das Geniessen der Natur eröffnen ebenso Möglichkeiten von religiöser Erfahrung und Gottesbegegnung. Am Sabbat, schreibt Erich Fromm, lebt der Mensch, als hätte er nichts, als verfolgte er kein Ziel ausser zu sein, das heisst seine wesentlichen Kräfte auszuüben beten, studieren, essen, trinken, singen, lieben. Kein schlechtes Konzept. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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09.10.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 9. Oktober 2008 Demut Selig, wer sich vor Untergebenen so demütig benimmt, wie wenn er vor seinem Obern und Herrn stünde. (Franz von Assisi, Seligpreisungen) In Arbeitsgruppen stellt sich manchmal die Frage ob und wer wem Kaffee servieren soll. Oft fühlen sich die Servierenden gedemütigt, weil sie diesen Dienst gegenüber anderen zu erbringen haben. Anders ist es im Kaffeehaus. Dort lassen sich alle gerne bedienen. Dort denkt kaum einer daran die Dienstleistung der Kellnerin als erniedrigend zu bezeichnen. Wo liegt der Unterschied? Dem Jünger Petrus war es peinlich, als Jesus ihm die Füsse waschen wollte. Jesus sagte darauf zu ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Jesus wollte damit seinen Jünger lehren, dass Demut nichts mit Schwäche oder Erniedrigung zu tun hat. Jesus kniete sich vor seinen Jünger hin. Er schämte sich nicht, denn er selbst hatte sich dafür entschieden. Heiratsanträge, so hört man, werden wieder wie im Märchen in der Demutshaltung vorgetragen. Der Verehrer gilt dann als besonders romantisch, wenn er den Kniefall in der Öffentlichkeit wagt. Demut ist die Gegenspielerin der Überheblichkeit. Sie zeugt von spiritueller Stärke oder von verliebter Entschlossenheit. Den Demütigen gelingt es ihren Stolz überwinden. Das macht sie stark. Denn es ist der Stolz, der uns in so vielem verhärtet und beschränkt. Demütige weiss, es gibt etwas Unerreichbares und Höheres als uns Menschen. Vor ihm bin ich nicht geringer als dieser Mensch, vor dem ich knie. Vor dem Allmächtigen müssen wir beide bestehen. Jeder in seinem Beruf und seiner Aufgabe. Der Blick auf Gott hilft den Demütigen der einfältigen Selbsttäuschung zu entgehen zu der die Überheblichkeit verführt. Für einen Vorgesetzten, der die Empfindungen seiner Untergebenen nicht verletzt, ist gut arbeiten. Ihm oder ihr serviert man gerne den Kaffee. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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07.10.08
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 7. Oktober 2008 Wanderer zwischen zwei Welten Zu den alltäglichsten Dingen unseres alltäglichen Alltags gehört das Gehen. Man denkt nur daran, wenn man nicht gehen kann, sondern eingesperrt oder gelähmt ist. Dann empfindet man das Gehen-Können plötzlich als Gnade und als Wunder... Wir erleben uns selbst im Wandeln als die sich selbst Wandelnden, als die Suchenden, die erst noch ankommen müssen. Wir erfahren, dass wir die Wanderer zu einem Ziel, aber nicht die ins bloss Leere Schweifenden sein wollen. Wir empfinden uns nochmals im Gang in das schwere Unvermeidliche als die Freien, wenn wir nur selbst diesem Auferlegten noch entgegengehen dürfen. Wir sprechen von einem Lebenswandel, und die erste Bezeichnung der Christen war die der Leute vom Wege (Apg 9,2) ... Wir reden vom Gang der Ereignisse, vom guten Ausgang eines Unternehmens, vom Zugang zum Verständnis, von verlogenem Hintergehen eines Menschen, vom Geschehen als einem Vorgang, vom Wechsel als einem Übergang, vom Ende als einem Untergang; wir sehen das Werden als einen Aufstieg, unser Leben als eine Pilgerschaft, die Geschichte als einen Fortschritt; wir halten etwas Verständliches für eingängig, einen Entschluss für einen Schritt... Schon diese ganz kleinen und wenigen Hinweise zeigen, wie sehr wir unser ganzes Leben immer wieder interpretieren am Leitfaden der ganz ursprünglichen Erfahrung unseres alltäglichen Gehens. Wir gehen, und wir sagen durch dieses ganz physiologische Geschehen allein schon, dass wir hier keine bleibende Stätte haben, dass wir auf dem Weg sind, dass wir erst noch wirklich ankommen müssen, noch das Ziel suchen und wirklich Pilger sind, Wanderer zwischen zwei Welten, Menschen im Übergang, bewegt und sich bewegend, die auferlegte Bewegung steuernd und in der geplanten Bewegung erfahrend, dass man nicht immer dort ankommt, wohin der Gang geplant war ... Wir gehen, wir müssen suchen. Aber das Letzte und Eigentliche kommt uns entgegen, sucht uns, freilich nur, wenn wir gehen, wenn wir entgegengehen. Und wenn wir gefunden haben werden, weil wir gefunden wurden, werden wir erfahren, dass unser Entgegengehen selbst schon getragen war (Gnade nennt man dieses Getragensein) von der Kraft der Bewegung, die auf uns zukommt, von der Bewegung Gottes zu uns. Karl Rahner Mit freundlichen Grüssen Ihre © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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6. Oktober 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 6. Oktober 2008 Gebote, Pflichten und Regeln So wie jede Gesellschaft kennt auch das Christentum Gebote, Pflichten und Regeln. Zuerst werden Ihnen vielleicht die 10 Gebote in den Sinn kommen, die, ähnlich wie das Zivilgesetzbuch, Grundrechte der Gemeinschaft und der Einzelnen regeln. Allerdings wird nicht nur das Gemeinschaftsrecht, sondern auch die Gottesbeziehung in den Rechtskatalog aufgenommen: Als Christin oder als Christ sind wir an Grundregeln gewiesen, die das Zusammenleben und die Beziehung zu Gott klären. So wird ein religiöses Multitasking im 1. Gebot ausgeschlossen, die gegenseitige Verantwortung für eine Ehegemeinschaft im 6. Gebot festgeschrieben oder der Schutz des Eigentums in einem weiteren Gebot reguliert. Dass der Feiertag zu heiligen ist, also der Sabbat oder der Sonntag als Gegenüber zum Arbeitstag eine wichtige Funktion haben soll, wird erklärt. Diese Gebote sind richtungsweisend und verbindlich, nicht einmal ein Häkchen, ein Jota soll gestrichen werden. Wenn Jesus da und dort über die Gebote hinausgeht, fordert er damit zu einer neuen, grundsätzlichen Wahrnehmung auf, zur Re-Vision: Welche Bedeutung hat ein religiöses Gesetz, wer hat sich dem Gesetz zu unterwerfen und gilt diese Einordnung vorbehaltlos zu allen Zeiten und für alle Menschen? Jesus spricht die Sprache der Freiheit so wie John Steinbeck, der in Jenseits von Eden schreibt: Das Gesetz ist dazu da, Menschen zu retten, nicht um sie zu vernichten. Mit anderen Worten: Wenn Gesetze unsinnig werden, wenn sie der Willkür staatlicher Machthaber entspringen, wenn Gesetze Menschen und menschliche Möglichkeiten zu vernichten drohen, ist Widerspruch gefordert. Tradierte Gesetze können auch nachgebessert, verbessert werden, weil Situationen des Zusammenlebens und Grundierungen menschlichen Alltags sich verändern können. Darauf weist Jesus immer wieder hin: Es gibt einen Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Recht-Haben, zwischen Gesetzen, die menschliche Möglichkeiten fördern und denen, die sie behindern nur um des Recht-Habens willen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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