Weg-Wort vom 15. Februar 2008
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der
Erde.
Wir sagen das im Glaubensbekenntnis so schnell dahin. Aber was ist damit
gemeint? Ich verstehe es so: Ich glaube, dass unsere Welt einen Anfang
hatte. Ich glaube, dass Gott sie aus dem Nichts ins Dasein gerufen hat. Wie
das geschehen ist, kann ich mir nicht vorstellen.
Ich weiss nur, dass die Vorstellung, dass er sieben Tage dafür gebraucht
haben soll, eine schöne und bildgewaltige Vorstellung ist. Aber sie ist
nicht Wissen oder Wahrheit, sondern eine liebevolle Aussage dafür, dass Gott
hinter allem steht. Staunend erfahre ich das auch hinter all den
Zusammenhängen und Entdeckungen, die wir Menschen gemacht haben und machen,
und zum Beispiel - in der Lehre von der Evolution zusammenfassen.
Ich glaube auch, dass Gott diese Welt in Gang hält. Ich glaube, dass ihm
jedes Leben, auch mein kleines Leben, wichtig ist. Darum bin ich überzeugt,
dass Leiden und Enttäuschungen einen Sinn haben, einen Sinn, den ich häufig
erst noch entdecken muss.
Die Schöpfung mit ihren Wundern, die mich immer wieder staunen lassen,
zeigen mir die Grösse Gottes. Und in meinem Herzen sage ich zu ihm:
Vater!
Beim Propheten Jesaia steht:
Denn so spricht der Herr, der Schöpfer des Himmels, er, der Gott, der die
Erde gebildet und sie gemacht hat, er gründet sie fest - nicht als Leere hat
er sie erschaffen, damit man auf ihr wohne, hat er sie
Gebildet - : Ich bin der Herr und keiner sonst. (Jesaia 45.18)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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Weg-Wort vom 11. Februar 2008
Musik und Gottesdienst (Psalm 150)
Lobt alle den Herrn!
Lobt ihn mit Hörnerklang!
Lobt ihn mir Harfe und Leier!
Lobt ihn mit Pauken und Tanz!
Lobt ihn mit Saiten und Flöten!
Lobt ihn mit klingendem Schlagzeug!
Lobt ihn mit Schlagzeug, das dröhnt!
Alles, was atmet, lobe den Herrn!
Lobt ihn, lobt ihn alle! (Ps 150.1a, 3-6)
Seit die Menschen zusammenkommen und religiöse Riten und Gottesdienste
feiern, gehört Musik dazu. Musik verstärkt das, worum es im Gottesdienst
geht. Und sie vertieft es, spricht zusätzliche Sinne an, verhilft zu einem
ganzheitlicheren Verstehen. Die musikalische Sprache in unseren
Gottesdiensten mag sich zwar verändern, ihre Aufgabe bleibt immer die
gleiche: das Lob Gottes und die Vertiefung seiner Botschaft. Vermutlich hat
Musik überhaupt ihren Ursprung im religiösen Leben.
Heute aber, mit ihrer Verweltlichung und Popularisierung, wo jede und jeder
seine Musik findet, wo Menschen sich über die Vorliebe zu einem Musikstil
definieren, ist es mit der Musik im Gottesdienst schwierig geworden. Musik
grenzt nun auch aus und blockt bei denen, die sie nicht mögen, das Lob
Gottes und die religiöse Vertiefung ab. Die eine Musik, die wir alle lieben,
gibt es nicht mehr. Darum bieten heute die Kirchgemeinden Gottesdienste mit
den verschiedensten musikalischen Begleitungen an.
Manche von uns sind vielleicht traurig über diese Entwicklung. Rückgängig
können wir sie aber nicht machen. Aber dass Musik und Gottesdienst auf immer
zusammen gehören, das ist so sicher wie, das Amen in der Kirche.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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Weg-Wort vom 6. Februar 2008
Glaube und Menschenrechte! (Psalm 149)
Meine Freundin ist fromm geworden! So beginnt eine Frau das Gespräch mit
mir. Und sie fährt weiter: Ich stehe ja auch zu Gott! Aber so engstirnig
fromm, so gesetzlich, so wenig lustvoll und lebensfreudig, wie meine
Freundin jetzt ihren Glauben lebt, so sieht mein Glaube nicht aus. Ihre
Kirche hat sie richtig gefangen genommen!
Der Glaube an Gott ist eine mächtige Sache. Er kann Menschen bewegen und
verändern. Was hilft, dass diese Veränderungen uns nicht überheblich und
exklusiv machen, dass wir nicht so werden, wie der 149. Psalm Fromme
beschreibt: Gottes Lob in ihrem Mund, das zweischneidige Schwert in ihren
Händen. (Ps 149.6)? Was hilft, dass unser Christsein nicht zum heiligen
Krieg gegen alle, die anders sind, führt?
Es hilft ein Festhalten an Menschenrechten, die unabhängig von Religion,
Rasse, Herkunft oder sozialem Status gelten. Es hilft das Festhalten an den
folgenden ethischen Grundsätzen:
Die Anerkennung des Anderen als gleichberechtigt.
Der bedingungslose Schutz der Schwachen.
Die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.
Das Prinzip der Friedlichkeit und Toleranz im alltäglichen und
globalen Miteinander.
Das Bewusstsein, dass wir alle miteinander eine Menschheit bilden,
deren Angehörige füreinander verantwortlich sind.
Wo das nicht gilt, wird aus Kirchen- und Religionszugehörigkeit eine
totalitäre und exklusive Sache so nach dem Motto: Ich bin nicht wie Du!
Ich bin anders und ich bin besser als Du!
Wo aber die dargelegten ethischen Grundsätze gelten und gelebt werden, darf
ich für das, was ich glaube, einstehen. Und daraus werden Gespräche wachsen,
die spannend sind und uns gemeinsam weiterbringen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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Weg-Wort vom 5. Februar 2008
Himmel auf Erden (Psalm 148)
Lob sei dem Herrn von den Himmeln her!
Lobt den Herrn von der Erde her! (148.1b, 7a)
Diese beiden Sätze stehen im 148. Psalm werden dort mit Himmels- und
Erdenbildern vermehrt, bis es heisst:
So lobe denn alles die Macht des Herrn! Denn sie allein überragt. Seine
Hoheit steht über Erde und Himmeln. Er hat seinem Volk Geltung verschafft.
Lobt alle den Herrn! (Ps 148.13f)
Wie können wir Gott loben? Mein Antwort ist einfach: Indem wir es himmlisch
auf Erden zugehen lassen. Wie das gehen könnte, erzählt diese Geschichte:
Ein Kind sagt zu seiner Mutter: Mammi, der Himmel ist doch da oben? - und
es zeigt in die Luft.
Welchen Himmel meinst du? fragt die Mutter.
Den Himmel eben, sagt das Kind.
Meinst du den Himmel, an dem die Wolken sind und wo die Flugzeuge fliegen?
fragt die Mutter geduldig weiter.
Nein, den richtigen Himmel, antwortet das Kind, wo die Engel sind.
Da sagt die Mutter: Der Himmel, den du meinst, ist dort, wo Gott ist, und
Gott ist überall. Deshalb ist auch der Himmel nicht irgendwo über uns,
sondern überall - in uns und um uns herum. Wir können ihn nur noch nicht
sehen, weil Gott uns zuerst andere Augen und ein anderes Herz geben muss.
Aber wir können viel Himmel auf Erden werden lassen, wenn wir das leben, was
Gott in Jesus Christus uns gelehrt und vorgemacht hat.
Wo trage ich etwas dazu bei, dass es Himmel auf Erden wird?
Wo begegnet mir auf Erden der Himmel?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
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