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16. April 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. April 2008 Christliche Tugenden Kennen Sie die Situation, dass Sie ratlos vor Ihrem Kleiderschrank stehen und wieder einmal nicht wissen, was Sie anziehen sollen? Irgendwie fehlt zu diesem bestimmten Anlass das richtige Kleidungsstück. Zu modisch darf es nicht sein, nicht zu auffallend, aber eben doch schick und peppig, so dass andere merken, von gestern bin ich nicht. So bekleidet euch nun als von Gott auserwählte Heilige und Geliebte mit innigem Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut und Geduld! Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so sollt auch ihr vergeben! Über all dem aber vergesst die Liebe nicht: Darin besteht das Band der Vollkommenheit. (Kol 3.12-14) Die christlichen Tugenden anziehen wie eine zweite Haut, darum geht es in diesen Worten aus dem Kolosserbrief. Das geht am besten, wenn ich mich in dieser Haut wohl fühlen kann, wenn sie aus mir heraus kommt, in meinem Innern sich ausbreitet und nach aussen strahlen will. Ein solches Sein und Leben kann dann attraktiv für andere werden, anziehend wirken, weil es Glück und Zufriedenheit, Freude und seelische Gesundheit bedeutet. Aber natürlich: manchmal kann es auch sein, dass andere Tugenden gefragt sind im Umgang mit der Welt, dass Streitlust statt Demut und Ungeduld statt Geduld wichtig sind. Denn klug wie die Schlangen sollen die Christinnen und Christen auch sein und sich nicht automatisch dem Gespött der anderen oder sogar dem gefährlichen Misstrauen der politischen Herrscher aussetzen. Massstab ist jeweils, dass es im Namen Jesu Christi geschieht und in Dankbarkeit gegenüber Gott und in Verantwortung gegenüber den Menschen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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15. April 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 15. April 2008 Ich weiss, woran ich glaube. Von Selma Lagerlöf stammen die folgenden Worte: Man sollte nicht ängstlich fragen: Was wird und kann noch kommen? Sondern sagen: Ich bin gespannt, was Gott jetzt noch mit mir vorhat. Gut wenn darum ein Mensch sagen kann: Ich weiss, woran ich glaube. Wenn er etwas und viel mehr noch: wenn er jemanden hat, an den er sich halten, an dem er sich festhalten, dem er vertrauen und auf den er sich verlassen kann. Eine gute Freundin, ein enger Freund, die Lebenspartnerin, der Lebenspartner und Gott. Gott, den die Verfasser der Bibel in vielen ganz unterschiedlichen Bildern immer wieder beschreiben mal als jemanden, der einen tröstet, mal als jemanden, der einen in Schutz nimmt, mal als jemanden, der einem festen Halt gibt. Ich weiss, woran ich glaube. Ja, das ist gut so. Denn das befreit mich von einengenden Zwängen. Das macht mich gelassen in schwierigen Situationen. Das macht mich zuversichtlich in dunklen und traurigen Augenblicken. Ich weiss, woran ich glaube. Und ich weiss, wie viel mein Glaube wert ist. Wie viel er mir wert ist. Ich weiss, woran ich glaube: An einen Gott, der in jeder nur denkbaren Situation und in jedem Augenblick unseres Lebens zu uns steht. Manchmal wird uns das erst im Nachhinein bewusst; nachdem wir einen tiefen Graben überquert oder ein finsteres Tal durchschritten haben und dadurch angestossen wurden, unser Leben neu zu bedenken und neu zu gestalten und all die neuen Möglichkeiten zu nutzen, die Gott uns schenkt. Ich wünsche uns allen, dass wir diese Möglichkeiten jede und jeder für sich, und wir alle zusammen als Gemeinschaft immer wieder neu entdecken. Ich wünsche uns, dass wir uns und Gott immer wieder neu entdecken. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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14.04.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 14. April 2008 Ein sonderbares Lied Wenn wir die Jesus-Geschichte unter dem Aspekt anschauen, welche Gefühlsäusserungen Jesus gemacht hat, so stossen wir auf viele: Er klagt, er weint, er wird zornig, er erbarmt sich... Es gibt auch Stellen, die Jesu Freude zum Inhalt haben. Einmal heisst es, dass Jesus singt und in Jubel ausbricht: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber geoffenbart hast (Mt 11,25). Jesus singt ein sonderbares Lied. Er jubelt, weil Kluge und Weise nicht begreifen, Menschen aber, denen es niemand zutraut, den Durchblick bekommen. Und zudem stimmt er dieses Lied an, nachdem er an verschiedenen Orten Misserfolg hatte und sein Wirken allgemein in Krise geriet. Jesus vermag seinen Vater trotz Misserfolg zu preisen. Ein solches Lied setzt eine ganz besondere Gotteserfahrung voraus. Jesus muss Gott auch in seinen Krisen, in seinem Misserfolg als Vater erfahren haben. Das hat angefangen während seines Wirkens und das hat geendet am Kreuz auf Golgotha. Dass Gott mitten im Misserfolg und Scheitern, in Not und Tod anwesend ist, das ist Klugen und Weisen verborgen. Wer einen Gott entdeckt, der ihm in allen Lebenssituationen nahe ist, lernt das Singen im wörtlichen oder doch wenigstens im übertragenen Sinn. Er lebt aus einer grundsätzlich positiven und dankbaren Lebenseinstellung heraus. Und vielleicht gelingt es ihm auch, Gott in seine Angst und Not hineinzuziehen und dabei innerlich ruhig zu werden. Er erfährt die Erfüllung der Verheissung: Ihr werdet Ruhe finden für eure Seele, für euer Leben. Können wir in den Gesang einstimmen, der da angestimmt wird? Ist es uns überhaupt ums Singen, wenn wir auf all die Not in der Welt, auch auf unsere persönliche Schwierigkeiten blicken? Fällt es uns nicht leichter, uns als die Bedrückten und Bedrängten zu sehen, die Jesus einlädt, zu ihm zu kommen? Vielleicht möchte uns der Text auch ermuntern, die beiden Dinge miteinander sehen zu lernen: Bedrängtsein und doch genügend Luft zum Singen, in Not sein und doch Kraft zum Leben zu haben. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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11. April 2008
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Weg-Wort vom 11. April 2008 Die Güte des Herrn ist alle Morgen neu Wie geht es dir? Ich kann nicht klagen. Das muss aber weh tun, wenn du nicht klagen kannst! Tatsächlich: Klagen tut gut. Es befreit die Seele. Und am besten ist es, wenn wir ein Ohr haben, in das wir klagen können. Klagen braucht eine Adresse. Wir brauchen das Klagen. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Hoffnung, zur neuen Zuversicht. Doch wie funktioniert dieser Prozess ganz genau? Wer klagt, berichtet von Geschehenem, von Erfahrenem, das verletzt hat. Es muss auf den Tisch, weil es weh tut. So wie ich dem Arzt die Wunden zeigen muss, damit er sie reinigen, pflegen und verbinden kann, so muss ich das klagen, was mich be- und getroffen hat. Wer klagt, erinnert sich. Doch auch die Hoffnung wächst aus der Erinnerung. Der Gequälte denkt an bessere Tage. Und er entdeckt, was ein anderer Kläger schon entdeckt hat. In den Klageliedern von Jeremia im Alten Testament heisst es: Die Güte des Herrn ist alle Morgen neu! (KlgJer 3.23) So ist Gott! Alle Morgen neu. Wer ein Morgenmensch ist, versteht das besonders gut. Die Vögel singen, bevor die Sonne aufgegangen ist. Licht zieht auf im Osten. Die Luft ist klar und frisch. All Morgen ist ganz frisch und neu. Der Tag liegt unverbraucht vor mir. Ich rieche es, ich spüre es auf der Haut. Wer einmal diesen Geschmack erfahren hat, wird davon nicht loskommen und keine Angst vor dem Klagen haben im Gegenteil! Und er wird befreiter leben! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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10.04.2008
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Weg-Wort vom 10. April 2008 Anonym König Adalbert III. von Ungarn beauftragte einst einen Gelehrten, die Geschichte des Landes zu schreiben. Es wurde ein für Ungarn bedeutendes Werk. Aber den Namen des Gelehrten wissen wir bis heute nicht. Er gab als Verfasser nur an: Anonymus der Anonyme, der Ungenannte. Ein Mann, der Großes wirkte, sich aber bescheiden hinter seinem Werk verbarg. Im Stadtpark von Budapest steht sein Denkmal. Das Gesicht verschwindet im Dunkel der über den Kopf gezogenen Kapuze. Am Sockel steht Anonymus. Ein aussagekräftiges Symbol für so manches Gute, das Menschen in aller Stille wirken. Dadurch erhält das Wort anonym eine neue, positive Bedeutung. Im allgemeinen wird es eher negativ verwendet: Wenn wir uns in der großen Masse verstecken. Wenn wir nicht Farbe bekennen oder uns ins rein Private zurückziehen. Wenn wir tun, was man halt tut. Wert und Bedeutung hat in unserer Gesellschaft und oft auch in den Kirchen vor allem das, was im öffentlichen Rampenlicht geschieht und Schlagzeilen macht. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Menschliches Leben und Zusammenleben gelingt dann, wenn wir im Alltag aufmerksam füreinander sind, miteinander ins Gespräch kommen, wenn wir einander vertrauen und behilflich sind, uns mitfreuen. Grosses geschieht dort, wo Menschen verzeihen können, einander Mut machen und trösten, für ein menschenfreundliches Klima sorgen. Aber all das geschieht weithin in der Stille und bleibt zumeist anonym. Zu dieser Haltung ermuntert Jesus geradezu, wenn er vom Almosengeben sagt: Deine linke Hand soll nicht wissen, was deine rechte tut (Mt 6,3). Nicht die eigene Ehre und die öffentliche Anerkennung soll die Motivation sein, Gutes zu tun, sondern die Liebe des Herzens. Die linke Hand ist ja die Hand auf der Seite des Herzens, symbolisch gesprochen die Hand der bergenden Liebe. Alles Handeln und Leben aus dieser Quelle braucht keine Schaustellung. Papst Johannes XXIII. sagte einmal: Die wahre Würde des Menschen ermisst sich nicht am Flittergold betörender Erfolge, sondern an der inneren Ordnung und am guten Willen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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09.04.08
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Weg-Wort vom 9. April 2008 Weinen Durch das Weinen fliesst die Traurigkeit aus der Seele heraus. (Thomas von Aquin) Der kleine Michael lehnte sich an den Arm seines Vaters und sah fragend zu ihm hoch. Papa, ich weiss, dass du am liebsten weinen würdest. Warum machst dus nicht? Mar-kus sah mit etwas hilflosem Blick zu seinem Sohn hinunter, legte ihm den Arm um die klei-nen Schultern und erwiderte achselzuckend: Wir sind Männer mein Schatz. Wir weinen im Regen. Wo es keiner sieht." Weinen sie erst dann, wenn es keiner sehen kann, oder sind sie so frei den Tränen ihren Lauf zu lassen, wenn der Druck in der Seele zu gross ist? Tränen aus Mitgefühl, Ohnmacht, Traurigkeit, Wut sind ein äusseres Zeichen dafür, dass unseres Inneres aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ins Lachen können wir Aussenstehenden oft einstimmen, mitweinen nur dort, wo wir die Tränen sehen können. Das geschieht viel seltener. Denn es fällt schwer sich von seiner verletzlichen und schwachen Seite zu zeigen. Manche schämen sich sogar deswegen. Ich bin sehr traurig, sagte mir ein Besucher, aber man sieht es mir nicht an. Ich bin es gewohnt, meine Tränen zu beherrschen. Man muss ja schliesslich Haltung bewahren! Muss man das? Wie soll dann die Traurigkeit aus der Seele fliessen? Wer zu seinen Gefühlen in Freude und Leid steht, lebt viel leichter. Erst in unserer Schwä-che können wir erfahren, dass wir trotz allem geliebt sind. Dann kommen wir dem näher, was wir als Gnade Gottes erahnen. Das macht uns stark in der Schwäche. Ein Freund klagte: Ich fühle mich, wie wenn Gott mich in Säure getaucht hätte. Eben hatte er erfahren, dass seine minderjährige Tochter schwanger war. Für ihn brach die Fa-milienwelt zusammen. Dann übers Jahr berichtete er strahlend, von der Taufe seines En-kels. Der Grossvater sieht in ihm heute ein Geschenk Gottes. Wer andere an seiner Traurigkeit Anteil nehmen lässt, kann auch die Freude zulassen und diese mit andern teilen. Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, doch seine Güte ein Leben lang. Wenn man am Abend auch weint, am Morgen herrscht wieder Jubel. (Psalm 30,6) Darauf dürfen wir vertrauen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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08.04.08
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Weg-Wort vom 8. April 2008 Lachen Als ich letztens ein e- Mail öffnete, kicherte es aus meinem Computer. Mir kam schallend überbordende Heiterkeit entgegen. Das Lachen steckte an und hob mei-ne Stimmung.Wer ins Lachen einstimmen kann, teilt mit andern eine Erfahrung. Ein Lächeln verbindet uns Menschen auch über die Sprachgrenzen hinweg. Es heisst soviel wie, ja ich sehe dich und bin einverstanden, dass du da bist. Lachen sei gesund, ja wer viel lache, stärke damit sein Immunsystem sagt die Gesellschaft für Humor. Um das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken und zusammen zu lachen, erzählt man sich Witze. Denn wer mit andern lachen kann, gehört zur Gruppe. Lachen über das was beschäftigt, darf man leider viel zu selten im Gottesdienst. Da ist Ernsthaftigkeit angesagt. Warum eigentlich? Jesus selbst förderte das verbin-dende Zusammensein bei Speise und Trank. Dabei wurden sicher auch unterhal-tende Geschichten erzählt und man lachte zusammen. Wer lacht, verrät etwas über seine Stimmung. Wir hören sofort, ob sich jemand über eine Situation lustig macht, ob wir der Schadenfreude begegnen, oder ob wir gar verspottet werden. Meistens gelingt es uns mitzulachen, wenn wir selber An-lass zur Erheiterung geben. So können wir die Situation retten. Menschen die sich nicht zu wichtig nehmen, weil sie über sich selbst lachen können, gehören zu den Glücklicheren. Schwer wird das Leben für die, denen das Lachen vergangen ist. Denn wer nicht mehr mitlachen kann, steht ausserhalb. Manch einer hat dazu guten Grund. Doch es gibt auch die immer negativen Zeitgenossen. Von ihnen sagt Anthony de Mello, dass sie sich üben in der Kunst, unglücklich zu sein. Dazu erzählt er folgende Geschichte: Ein Mann stieg in einen Bus und kam neben einem jungen Mann zu sitzen. Der hat-te nur einen Schuh an. Du hast wohl einen Schuh verloren mein Junge sagte der Mann.Nein guter Mann lautete die Antwort ich habe einen gefunden. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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7. April 2008
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Weg-Wort vom 7. April 2008 Glaube so gross wie ein Senfkorn Das höre ich oft: Mein Glaube ist klein! Und die Menschen, die das sagen, meinen, dass ihr Glaube nicht stark ist. Sie sind unsicher, ob ihr Glaube reicht. Sie möchten mehr Glauben in ihren Händen haben. Sie möchten sich ihres Glaubens sicherer sein. Wie klein oder gross ist Ihr Glaube? Im 17. Kapitel des Lukasevangeliums heisst es in den Versen 5 und 6: Und die Apostel sagten zum Herrn: Gib uns mehr Glauben! Der Herr aber sprach: Hättet ihr Glauben wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiss dich samt den Wurzeln aus und verpflanze dich ins Meer! - und er würde euch gehorchen. Stärke unseren Glauben! Wir verstehen das gut. Natürlich hätten wir das auch gern, wenn unsere Ressource Glaube stark wäre. Wir könnten dann mehr aushalten, mehr umsetzen von dem, was von uns erwartet wird. Wir wären selbstsicherer, überzeugender, erfolgreicher, strahlender, ausgeglichener, resistenter. Darum überrascht uns die Antwort von Jesus: Glaube so gross wie ein Senfkorn genügt! Es geht also nicht darum, wie gross und stark der Glaube ist. Glaube, winzig und unscheinbar wie ein Senfkorn, ist bereits Glaube, vollwertiger und genügender Glaube. Der Vergleich mit dem Senfkorn, das wachsen kann, zeigt aber auch: Glaube hat mit Veränderung zu tun. Glaube ist kein Vorausgeschenk, sondern wächst im Alltag in der Fülle unserer Aufgaben, Fragen, Erfolge und Misserfolge, Erfahrungen und Ratlosigkeiten. Jesus schenkt uns nicht den starken Glauben, der widerstandsfähig ist, ohne Zweifel und gut verwurzelt. Vielmehr schickt er uns auf den Weg mit einem Glauben so gross wie ein Senfkorn. Wir sollen leben, wozu er uns befähigt! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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04.04.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 4. April 2008 Gott betasten, begreifen, erfahren Bald sind es zwei Wochen her, seit wir Ostern gefeiert haben. Ob uns der Auferstandene in diesen letzten zwölf Tagen Eindruck gemacht hat? Ist er hier und da einem oder einer von uns erschienen? Hat er uns irgendwo mitten zwischen und in den Abläufen der Tagesordnungen aufgeschreckt als der real Gegenwärtige? Vielleicht ist das, was in der Osterbotschaft auf uns eindringt, zu ungeheuerlich, so dass es uns die Stimme verschlägt. Und vielleicht sind wir ein Leben lang unterwegs, bis uns Jesus Christus wirklich als der Lebendige aufgeht. Wenn wir auf die Ostergeschichten der Evangelien schauen, befinden wir uns dabei in bester Gesellschaft. Dort wird erzählt, wie Menschen einer intensiven Behandlung bedurft haben, bis sie durchfanden zum Osterglauben. Am bekanntesten ist der Glaubensweg des sogenannt ungläubigen Thomas. Seine Freunde muteten ihm am Osterabend eine unglaubliche Geschichte vom Kommen des toten Meisters in einen verschlossenen Raum zu. Mit Begeisterung erzählten sie ihre Ostererfahrungen. Thomas lehnt ihr Gerede ab und stellt Bedingungen, unter denen er glauben will: Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Hand in seine Seite lege, glaube ich nicht (Joh 20,25). Was Thomas sprach, ist manchen von uns aus dem Herzen gesprochen. Der Blick nach oben ist vielen verschlossen. Wir leben in einer Zeit, in der kaum jemand einfach selbstverständlich in den Glauben hineinwächst. Anderseits drücken die Worte des Thomas eine grosse Sehnsucht nach der Nähe Gottes aus. Da möchte ein Mensch dem Geheimnis Jesu und damit auch dem Geheimnis Gottes möglichst nahe kommen. Er möchte betasten, begreifen, erfahren. Viele Menschen sind heute auf der Suche nach einer persönlichen, unmittelbaren Gotteserfahrung. Menschen versuchen in der Tiefe ihres eigenen Wesens die Gegenwart Gottes zu erspüren. Oder sie streben danach, den religiösen Reichtum, der allen Ereignissen und Dingen unserer Alltagswelt eingeschrieben ist, zu gewinnen. Denn: In allem will Gott auch heute mit uns Begegnung feiern. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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03.04.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 3. April 2008 hoffen und glauben Seid stets bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. Paulus Was lässt hoffen? Hoffnung in sich zu tragen, verleihe uns Menschen Würde, sagte der Philosoph Kant. Denn in der Erwartung von etwas Gutem oder Glück, verhalten wir Mensch uns positiv. Wer hofft kann aufrecht durchs Leben gehen obwohl ihm oder ihr bewusst ist, dass die Zukunft im Ungewissen liegt. Das Herz des Hoffenden hüpft in freudiger Erwartung des Guten. So erkläre ich mir die Ableitung des Wortes Hoffnung von hüpfen. Ab und zu bezahle ich einen Lottozettel ein, trotzdem ich weiss, dass die Gewinnchancen äusserst gering sind. Aber die Spannung der freudigen Erwartung eines Gewinns, lässt mich beschwingter durch den Tag gehen. Zu hoffen gibt uns Menschen die Kraft in auch schwierigsten Situationen auszuharren. Im Anliegenbuch der Bahnhofkirche formulieren Besucherinnen und Besucher ihre Bitten für Gesundheit, Arbeit, glückende Beziehungen und Geborgenheit. Sie übergeben ihre Sorgen und Wünsche Gott und er gibt ihnen neue Hoffnung und Zuversicht. Wer betet und bittet geht mit seinen Schwierigkeiten leichter durchs Leben, denn er oder sie hofft auf Gottes Hilfe. Erst dann, wenn wir nicht mehr hoffen, hat die Verzweiflung eine Chance. Das Evangelium verkündet uns Menschen Hoffnung, auf Gottes Hilfe zu vertrauen, auch dann, wenn scheinbar nichts mehr dazu Anlass gibt. Das Evangelium verspricht denen, die der Spur Christi folgen ein würdevolles Leben, weil sie zu hoffen wagen. Deshalb fordert der Apostel Paulus von uns: Wenn ihr danach gefragt werdet, was euch Hoffnung gibt, dann antwortet. So bringt ihr immer mehr Menschen dazu, auf Gott zu vertrauen. Es ist schwer über das zu sprechen, was wir hoffen und glauben. Manche befürchten, sich damit eine Blösse zu geben. Vielleicht befremdet es darum so viele, wenn andere es wagen offen und stolz ihren Glauben zu bezeugen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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