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17.07.2008
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Weg-Wort vom 17. Juli 2008 Im Neuen Testament fällt auf, dass Jesus Menschen, mit denen er in Kontakt ist oder tritt, gern eine Frage stellt. Was soll ich dir tun?, fragt er den Blinden Bartimäus. Was sucht ihr?, fragt er zwei Männer, die hinter ihm her gehen. Seine Jünger fragt er: Für wen haltet ihr mich? Warum habt ihr solche Angst? Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Versteht ihr, was ich euch getan habe? Das alles sind nicht Fragen nach einer Information. Es ist überflüssig, einen Blinden zu fragen: Was soll ich dir tun? Ein Blinder will doch nichts anderes als geheilt werden. Jesu Fragen wollen den Menschen zu sich selbst führen. Der Mensch soll seiner tiefsten Sehnsucht auf die Spur kommen. Seine Fragen lassen keine allgemeine, unpersönliche Antwort zu; sie legen frei, was als tiefste Sehnsucht im ganz persönlichen Leben eines Menschen da ist. Jesus fordert die Menschen geradezu heraus, um das zu bitten, wonach sie sich in ihrem Herzen sehnen. Sie können und dürfen ihre Sehnsucht ausdrücken, - eine Sehnsucht, die tief in ihnen ist, die sie aber im Alltag selten erfahren, weil sie von vielen Dingen überdeckt bleibt und deshalb oft gar nicht bewusst wahrgenommen wird. Jesu Fragen lassen oft auch keine schnelle Antwort zu. Seine Fragen enthalten ein Werben, sich auf seine Botschaft einzulassen. Jesus will den Menschen auf einen Weg bringen, den er selber mitwandert, um den Befragten immer mehr und mehr in sein Geheimnis einzuweisen. Seine Fragen laden den Menschen ein zur Begegnung mit ihm, zu dem immer neuen Versuch, das eigene Leben mit dem seinen zu verflechten. Jesu Fragen sind auch Lebensfragen an uns: Was soll ich dir tun? Warum hast du solche Angst? Für wen hältst du mich? Indem wir uns seinen Fragen stellen, versuchen wir in tastenden Schritten seinen Erwartungen und Zumutungen entgegenzugehen. Wir dürfen hoffen, dass er unser Bemühen um Antwort auf seine Fragen mit einer Vertiefung der Freundschaft beschenkt. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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16.07.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. Juli 2008 Das Angebot neuer Lebensräume Wir alle kennen wahrscheinlich Erfahrungen in unserem Leben, die uns verändern, die manchmal auch schmerzlich sind und uns eine Wandlung zumuten. Eine solche Erfahrung machte die biblische Gestalt der Marta in einer Begegnung mit Jesus. Dieser ist auf seinen Wander- und Predigtwegen öfters bei Marta und ihrer Schwester Maria eingekehrt. Dabei hat Marta immer wieder alles aufgeboten, damit sich der Gast in ihrem Haus erholen konnte. Eines Tages aber hat Jesus ihre Arbeit gar nicht geschätzt. Er hat sie sogar abgewertet. Ihre Schwester Maria, die nach ihrer Meinung untätig und bequem zu seinen Füssen gesessen hatte, hat er in Schutz genommen und gesagt: Marta, Marta, du machst dir Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig, Maria hat den guten Teil erwählt, der ihr nicht genommen werden kann (Lk 10,41-42). Hat Jesus hier die Hausfrauenarbeit der Marta kritisiert? Hat er nicht daran gedacht, was ein Haushalt alles mit sich bringt? Wir wissen es nicht. Jesus wollte Marta zum Nachdenken über sich und ihr Menschsein einladen. Er wollte ihr einen neuen Lebensraum öffnen. Marta soll ungenutzte Möglichkeiten ihres Menschseins entdecken und leben lernen. Und vor allem soll sie das Hören auf Gottes Wort lernen. Marta hat Jesu Angebot angenommen. Sie ist nicht nur die kraftvolle, gastfreundliche Hausfrau geblieben, sondern wurde auch eine glaubensstarke Frau. Der Evangelist Johannes überliefert von ihr ein Christusbekenntnis, das ohne weiteres mit dem des Petrus verglichen werden kann, das aber leider in der christlichen Tradition vergessen wurde. Marta erkannte und bekannte: Du bist Christus, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist (Joh 11,27). Marie-Luise Langwald, eine geistliche Schriftstellerin der Gegenwart, lässt Marta in einer Meditation sagen: Spät habe ich die andere Marta kennengelernt, die Marta, die mit dir ringt und mit dir redet. Ich habe die andere Marta kennengelernt, die dich erkennt und dich bekennt. Erfahren wir den Glauben als einen Weg, der uns in den Prozessen unserer Menschwerdung hilft? Auch uns möchte die Begegnung mit Jesus neue Lebensräume aufschliessen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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15.07.2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 15. Juli 2008 Den Alltag unterbrechen Der alttestamentliche König Salomon lebt im Gedächtnis vieler Menschen als der weise König. Ein salomonisches Urteil fällen heisst, ein weises Urteil fällen. Salomon ist aber nicht zu Beginn seiner Herrschaft fähig, zu unterscheiden und klare Entscheide zu fällen. Im ersten Buch der Könige wird er in einer grossen Rollenunsicherheit geschildert (vgl. 1 Kön 3,2-11). Er ist zu jung König geworden. Vor lauter Problemen sind ihm nun Sehen und Hören vergangen. Er weiss nicht mehr Gut und Böse zu unterscheiden. Er wird mit der anfallenden Arbeit nicht fertig und fühlt sich überfordert. Und doch soll er der Führer seines Volkes sein. Da steigt er für eine Zeit aus dem Alltag aus und macht eine Wallfahrt. Er sucht einen heiligen Ort auf, den uralten, berühmten Wallfahrtsort Gibeon. Dort opfert und betet er. Und er betet nicht um Macht, Reichtum und Wohlergehen, sondern um ein hörendes, verständiges Herz. Salomon nimmt seinen Alltag, seinen Beruf so ernst, dass er eine Zeit aus ihm aussteigt, ihn unterbricht. Er muss weggehen, um zu erfahren, was er tun soll. Im Gebet, in der Einkehr findet er die richtigen Perspektiven für sein Leben als König. Ein Theologe sagte, Unterbrechung sei die kürzeste Definition von Religion. Religion überhöht und verklärt nicht nur unseren Alltag, sondern unterbricht ihn auch. Sie unterbricht uns in jenen Bedürfnisidealen, die uns die Werbung ständig vorgaukelt. Sie lässt unser Denken nicht fremdbestimmt sein, beherrscht von der Meinung der Medien, von den Fernsehfilmen und der Sensationspresse. Religion greift ein und verändert. Sie richtet uns und unser Leben an den Werten und Massstäben Gottes aus. Wir brauchen die Unterbrechung, um unser Leben in der rechten Perspektive zu sehen. Wir brauchen Augenblicke der Stille, um über alles nachzudenken, über den Sinn, das Warum und Wozu von allem. Steige ich immer wieder aus dem Alltag aus und ziehe ich mich an Orte der Kraft zurück, um mich selbst zu sein, um auch in der Tiefe meines Wesens Gott aufzuspüren? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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14. Juli 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 14. Juli 2008 Keine Schubladen Gut und böse, richtig und falsch, Freund und Feind, Gläubige und Ungläubige, Recht und Unrecht, schwarz und weiss. Ist die Unterscheidung wirklich so einfach? Die Erfahrung lehrt uns, dass es im Leben nicht nur schwarz und weiss, sondern auch Grauzonen gibt. Wir erleben, dass es manchmal gar nicht so leicht ist, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Und wer gut ist und wer böse, ist auch nicht immer eindeutig auszumachen. Was bin ich selbst? Ein guter oder ein böser Mensch? Und natürlich beobachte ich mich, wie ich doch immer wieder die beiden Schubladen öffne und die Welt und die Menschen sortiere in gut und böse, richtig und falsch, Freund und Feind. Mit diesem Schema komme ich aber nicht weiter! Mein Herz braucht eine neue Ausrichtung, will ich nicht immer wieder dem Schwarz-Weiss-Denken anheimfallen. Mein Herz braucht Sicherheit und Geborgenheit, damit es nicht ängstlich auf andere sieht und harte Urteile über andere fällen muss. Nicht die Schubladen gut oder böse, richtig oder falsch, Freund oder Feind, sondern Gottes Liebe und Christi Geduld geben uns wirkliche Existenzsicherheit. Wenn ich mir dessen gewiss und meiner selbst sicher sein kann, brauche ich Andere nicht zu fürchten. Bitten wir Gott immer wieder darum, dass er unsere Herzen darauf ausrichtet unsere Herzen und nicht nur unseren Verstand! Dann können wir, hier und da, liebevoll umgehen mit uns selbst und mit anderen, geduldig sein mit uns selbst und mit anderen. Hier und da. Schon damit bekommt unser Miteinander ein freundliches Gesicht, schon damit nimmt Gottes lebendiges und kraftvolles Wort auch ohne unser gewaltsames Zutun seinen Lauf. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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11.07.2008
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Weg-Wort vom 11. Juli 2008 Lachen und neues Leben Die jüdisch-christliche Theologie hat viel darüber nachgedacht, wie Gott die Welt aus dem Nichts erschaffen hat. Es gibt einen wundervollen Mythos, der davon erzählt, dass ein Urgott die Welt durch ein siebenmaliges Lachen erschaffen hat. Beim ersten Lachen Gottes erscheint alldurchleuchtender Lichtglanz, beim zweiten allerfüllendes Wasser, beim dritten der denkende Geist, beim vierten die Kraft der Zeugung, beim fünften das Recht, beim sechsten die Zeit und beim siebten die Psyche. Zu ihr sprach der Urgott: alles sollst du bewegen und alles erfreuen. Da bewegte sich alles und wurde mit Lebenshauch erfüllt. Welch poetische Vorstellung: Die Schöpfung aus dem Lachen Gottes! Aus Fröhlichkeit und Glücksgefühl entsteht die Welt. Das Lachen lässt Leben entstehen. In der Verbindung von Lachen und Leben verbirgt sich offenbar ein tiefes Glücksgefühl des Menschen. Eine der wenigen Stellen der Bibel, in der vom Lachen die Rede ist, steht in Beziehung zu neuem Leben. Es ist das Lachen der Sara und des Abraham. Abraham war bereits ein hochbetagter Greis, als ihm Gott verspricht, er werde mit Sara noch einen Sohn bekommen, und werde Stammvater vieler Könige und Völker. Da fiel Abraham auf sein Gesicht und lachte, und sprach in seinem Herzen: Soll mir mit hundert Jahren ein Kind geboren werden, und soll Sara, neunzig Jahre alt, gebären? Und von Sara heisst es: Sara lachte still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? (1 Mos 17,17; 18,12) Abraham und Sara lachen. Sie lachen einem Gott ins Gesicht, für den nichts unmöglich ist. Ihr Lachen verweist auf das unerklärliche Wunder von Gottes schöpferischer Macht. Er kann Leben entstehen lassen, wo es nach menschlichem Ermessen nicht entstehen kann. Können wir uns hinein nehmen lassen in die Glaubenserfahrung und Glaubenshoffnung von Abraham und Sara, dass für Gott nichts unmöglich ist? Dann bleibt ihr entspannendes und freudvolles Lachen in der Welt. Dann vermögen auch wir Gott ins Gesicht zu lachen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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10.07.2008
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Weg-Wort vom 10. Juli 2008 Zuhören Die kleine Momo ist ein kluges Kind. In der Geschichte von Michael Ende wundern sich alle darüber, woher das kleine Mädchen seine Weisheit nimmt. Doch viele Menschen suchten ihren Rat und waren begeistert von ihr. Das kleine Mädchen hatte eine ganz besondere Begabung. Es konnte zuhören. Weil Momo so still und teilnehmend zuhörte und keinen beim Erzählen unterbrach, konnten die Ratsuchenden ihre eigenen Worte hören. Wer sein Problem in Worte fasst und hört, findet meist selbst eine Antwort. Und das ist der weiseste Rat den man bekommen kann. Dieser Hinweis aus der Tiefe der Seele, das Aha, motiviert. Er ist der Schlüssel, der neue Türen öffnet ein Wegweiser, der uns auf begehbare Pfade führt. Wie schnell weiss man, ausserhalb stehend, wie das Problem des Andern gelöst werden könnte. Er müsste nur mit dem Rauchen aufhören; sie sollte sich mehr bewegen; dann ginge es ihr besser! Man soll das Leben selbst in die Hand nehmen; sich nichts bieten lassen. Die guten Ratschläge sind schnell zur Hand. Nur weshalb bewirken sie nichts? Warum verändert der Ratsuchende nichts in dieser Richtung? Ratschläge seien Schläge! Damit werde etwas zurechtgehämmert, was so nicht sein darf, las ich in einem klugen Buch. Es fällt oft schwer, sich zurückzunehmen, wenn man meint zu verstehen, warum das Gegenüber in Schwierigkeiten steckt. Die Lösung, die wir dafür anzubieten haben, die stimmt sehr wohl für uns, aber selten für die Ratsuchenden. Diese erhalten von der stillen Momo viel einleuchtendere Tipps. Die besten Antworten auf unsere Lebensfragen hat unsere Seele. Sie ist unsere Verbindung zu Gottes Ratschluss und weiss sehr genau, wohin er uns führen will. Wir müssen nur still werden um sie - um uns selbst - zu hören. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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9. Juli 2008
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Weg-Wort vom 9. Juli 2008 Friedenserklärung Ich erkläre heute schon einmal probeweise und vorsichtshalber mir und dir den Frieden. Nachdem ich erfahren habe, dass Gott selber tatsächlich mich höchstpersönlich liebt, mehr als ich es selber kann, da bleibt mir doch nichts anderes übrig, als den Krieg einzustellen, den Krieg gegen mich und dich. Ich stelle feierlich das Feuer ein, mit dem ich anderen die Hölle heiss machen wollte ab und zu. Ab sofort will ich in einer waffenfreien Zone wohnen und mit entwaffnender Liebesmüh ins Umfeld ziehen. Ich halte erklärtermassen den ruinösen Kampf Auge um Auge für Augenwischerei und verzichte grosszügig darauf durch vermeintliche Siege immer mehr an Lebenslust zu verlieren. Hiermit kläre ich endgültig meine Rolle als Christ und verweigere jede Bereitschaft weiterhin irgendwelche voreiligen Vorurteile über Andere in Umlauf zu bringen und mit halben Wahrheiten, sie zu halben Portionen zu machen. Ich bin auch nicht länger bereit, schweigend zuzuhören, wenn menschenverachtend über Andere gesprochen wird. Ich entziehe meine Einwilligung denen, die mich gerne zum stillen Teilhaber ihrer Machenschaften machen wollen, mich missbrauchen als vermeintlichen Komplizen. Nur weil ich nicht eindeutig der Zweideutigkeit widersprochen habe. Damit ist jetzt Schluss. Ich nehme meine Einzugsermächtigung denen gegenüber zurück, die meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe in den Bankrott treiben wollen. Ich kündige die Mitgliedschaft in jedweder uneinigen Vereinigung, in der man sich unheimlich einig ist, wenn es um die geht, die sich nicht so vereinnahmen lassen. Ich werde mich ab heute auf die Suche machen nach Worten und Zeichen und tatsächlichen Taten, mit denen das zarte Friedenspflänzchen wachsen kann. Ich schiebe die Sache nicht länger auf die lange (Kirchen-)Bank. Heute mache ich den Anfang: Ich erkläre dir den Frieden, der von Gott kommt. Und sage: Wie Gott mir, so ich dir. Friede sei mit dir! Der Friede des Herrn sei mit dir! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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8. Juli 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 8. Juli 2008 Wie Gott mir, so ich dir! Wie du mir, so ich dir! So lautet eine alte Regel. Und so funktioniert das leider auch auf der Welt. Was ich einstecken muss, gebe ich weiter. Und zwar mindestens so viel. Auge um Auge! So regeln wir das. Das Ergebnis ist uns bekannt: Unfriede, Hass und Streit reproduzieren sich auf Teufel komm raus. Und der kommt dann auch wie gerufen und geht so schnell nicht wieder. Dagegen will der Apostel Paulus uns anstiften zum friedlichen Gegenangriff. Tatsächlich soll es unter uns anfangen aufzuhören mit dem: Wie du mir, so ich dir. Der Apostel hat eine neue Parole, die wir dringend einüben sollen. Und die heisst: Wie Gott mir, so ich dir! Darauf gekommen ist Paulus in seinem Römerbrief, nachdem er sehr lange und sehr theologisch logisch nachgedacht hat. Ihm ist klargeworden: Wenn Gott uns Menschen so lieb hat, obwohl wir so sind, wie wir sind, dann kann es doch gar nicht sein, dass wir unter uns gnadenlos bleiben. Wenn Gott uns verzeiht und vergibt und jede Menge Neuanfänge zugesteht, dann können wir unmöglich miteinander weiterhin kurzen Prozess machen, dann können wir unmöglich jetzt schon mit uns fertig sein, indem wir uns ständig fertig machen. Wie Gott mir, so ich dir das könnte der neue Anfang für ein altes Dilemma sein, das wir endlich überwinden. Wir überraschen und verblüffen uns gegenseitig mit nie dagewesener Gnadenfrist und beschämender Grosszügigkeit, bis uns der Spass am Hass vergeht. Das ist doch eine spannende Variante zu den Kriegsspielen des Alltages, wie wir sie kennen. Den Krieg erklären, das haben wir uns jetzt lange genug angetan, lokal, global, überall. Heute erklären wir uns zur Abwechslung mal, endlich, den Frieden. Versuchen wir es. Das wird gut! Fortsetzung im Weg-Wort von Morgen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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7. Juli 2008
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Weg-Wort vom 7. Juli 2008 Eines Engels Lächeln Ein Mann wollte seinem Freund Robert die Westfassade der Kathedrale von Reims zeigen. Er gab ihm seine Kamera, um diese wie ein Fernrohr zu benützen. Immer wieder wies er seinen Freund an, wohin er die Kamera bewegen sollte. Auf einmal musste er bei einem Engel Halt machen. Etwas gelangweilt sagte er: Schon wieder ein Engel! Dann aber gingen ihm die Augen auf: Der lacht richtig! Er lächelt, korrigierte ihn der Freund. Robert wollte sein Wissen zeigen: Das war wohl die Freundin des Bildhauers oder Auftraggebers, die hier als Einzige so charmant lächeln darf unter all den todernsten und feierlichen Gestalten. Nein! sagte der Freund. Das ist der Engel der Verkündigung, der Maria die Geburt Jesu ankündigte. Robert musste nachher allein sein. Die Anmut, die Liebenswürdigkeit und innere Heiterkeit dieses Engels übten eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf ihn aus. Dieser lächelnde Engel überbrachte ihm die Botschaft, dass Gott selber den Menschen durch die Geburt seines Sohnes sein Lächeln geschenkt hat. Gott will unser Leben mit Freude erfüllen. Diese Botschaft ist so ungeheuerlich, dass wir sie gar nicht fassen können. Der reformierte Theologe Dietrich Bonhoeffer schrieb aus dem Gefängnis in Tegel: Gott will uns durch Jesus Christus frohmachen. Er will uns nicht bedrücken, uns nicht Probleme aufgeben, er will uns nicht vor unlösbare Aufgaben stellen, sondern er will, dass wir uns an Jesus Christus und seiner Herrschaft freuen. Das gehört wieder zu den einfachsten Dingen, die wir über den schwierigen gern vergessen, dass wir uns an Jesus Christus freuen lernen wie Kinder. Beim Engel in der Westfassade der Kathedrale von Reims ist Gottes Frohbotschaft ganz angekommen. Sie hat ihn von innen her verwandelt. Können wir an einen Gott glauben, der uns lächelnd zugewandt ist und seine Botschaft der Freude in uns einsenken will? Wir wissen, wie Freude uns aufleben lässt, wie sie uns menschlicher macht. Möge uns immer wieder, besonders aber in Zeiten, wo Angst uns lähmen will, etwas von der Freude aufgehen, die von Gott ausgehen möchte. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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4. Juli 2008
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 4. Juli 2008 Für den Glauben werben Wer hat es erfunden? Die Schweizer! Kaum kommen mir diese Worte in den Sinn habe ich Lust auf diese Kräuterbonbons. Und ich beginne in meinen Taschen und Schubladen zu suchen Wenn sich doch auch die Botschaft unseres Glaubens in solch eingängige Sprüche verpacken liesse, die sofort Lust auf den Inhalt machen Versuche dieser Art gibt es freilich, doch im Gegensatz zur Bonbonwerbung rufen missionarisch gemeinte Slogans sofort unzählige kritische Stimmen auf den Plan. Das Problem besteht allerdings weniger in einem Mangel an kernigen Sprüchen als vielmehr in der Breite möglicher Zielgruppen. Und so bemühen sich die Kirchen mit Denkschriften um öffentliche Aufmerksamkeit. Die katholische Kirche hat den Papst als medienwirksamen Werbeträger entdeckt, die charismatischen Gemeinden laden zu Event-Gottesdiensten ein und so weiter. Während jedoch die grossen Konfessionen mit ihrem volkskirchlichen Anspruch weiter um Mitgliederstabilität kämpfen, legen kleine Gemeinschaften mit ihren sehr gezielten missionarischen Aktionen problemlos zu oder halten die Mitglieder. Generell gilt: Je kleiner die anvisierte Zielgruppe ist, desto stabiler ist die Gemeinschaft, die sich davon ansprechen und aufbauen lässt. Allerdings ergibt sich dadurch ein neues Problem, nämlich das der Überstabilität um nicht zu sagen der Erstarrung. Mit welchem Spruch würden Sie für Ihren Glauben werben und wie müsste die dazugehörige Werbekampagne aussehen? Wenn Ihnen etwas einfällt erzählen Sie es doch bitte weiter. Es ist nötig, dass wir über unseren Glauben sprechen! Ich bin mir sicher, Sie werden damit nicht nur in ein interessantes Gespräch verwickelt, Sie haben damit auch am Evangelium teil. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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