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16.01.2009
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. Januar 2009 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist's nicht gegeben. Mt 13,11 Begeistert über das neue Engagement seiner Herrin, sagt der junge Eingeborene im Film Australia: Nun schaut sie nicht nur aufs Land, nun sieht sie es! Die Frau hatte sich verändert: Sie nahm Anteil am Schicksal der Menschen, die auf ihrem Land lebten und veränderte damit das Leben aller. Das Matthäusevangelium berichtet uns vom Wunsch Jesus, den Menschen das Himmelreich, das Königreich Gottes nahe zu bringen. Es sei mitten unter uns, wir brauchten bloss die Augen zu öffnen, sagt er mehrmals. Für mich heisst das, die Welt nicht nur mit dem Verstand wahrzunehmen, sondern mit dem Herzen zu sehen, was um mich geschieht. Mich berühren lassen von dem, was ich sehe, höre, schmecke und fühle. So wird man Teil des Ganzen. Ob man eine grandiose Landschaft durchwandert oder ein Kunstwerk betrachtet, wir bestimmen selber, was wir sehen wollen. In vielen Gleichnissen versucht Jesus den Menschen die Lehre vom Himmelreich auf Erden nahe zu bringen. Er weist damit auf die weiteren Dimensionen des Daseins hin. Es soll uns bewusst werden, dass das Leben auch eine göttliche Dimension hat. Dort ist das Himmelreich auf Erden. Das Tor dazu sei in uns. Den Schlüssel verwalten wir selber mit unserer Haltung gegenüber dem Leben und unserem Sein. Wer die Tür dazu im Herzen öffnet, beginnt eine neue Beziehung mit Gott und mit sich selbst. Im einem Gleichnis fragt Jesus zwei Blinde, die geheilt werden wollten, ob sie glauben, dass er sie heilen wird. (Mt 9,27) Als sie bejahten, heilte er sie. Ja sagen und auf das vertrauen, was Jesus vorlebte, heisst glauben. Das bedeutet, Jesus mit dem Herzen zu folgen, auch wenn der Verstand uns immer wieder aufhalten will. Denn im Herzen ist die Tür zum Himmelreich. Durch sie führt uns die Sehnsucht der Seele und in das neue Sein. Wer ihr folgt findet leichter in das erfüllende Leben, als wer nur der Vernunft vertraut. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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20.01.2009
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 20. Januar 2009 Positiv und Negativ Magdalena ist eine reife Frau. In der Lebensmitte wollte sie sich beruflich verändern. Doch ihr Vorhaben blieb erfolglos. Auf dem regulären Arbeitsmarkt war ihre bisherige Erfahrung unverkäuflich. Dort sei sie nicht gewollt, ein Niemand. In ihrem angestammten Gewerbe hat sie sich über die Jahre einen Namen gemacht. Da sei sie geschätzt und geachtet. Wozu also sich weiter bemühen? Aus Distanz meint man vorerst eine Veränderung sei für sie dringlich. Ihr Lebensentwurf entspricht nicht der Norm. Aber wäre ein Berufswechsel für die Frau wirklich eine positiver Schritt? Eine mögliche Antwort darauf findet man vielleicht, wenn man ein Leben als Ganzes betrachtet. Fragen wir nach dem, was für uns wichtig ist? Schauen wir voraus auf unseren letzten Tag! Dann zählen die guten Erfahrungen, die wir gemacht haben. Darum meint man oft es sei hilfreich, negative Erfahrungen zu beschönigen und man könne sie so ins Positive biegen. Denn es ist schmerzhaft, wenn wir Grund haben zu klagen, zu trauern oder etwas zu bereuen. So versucht man, das Negative möglichst rasch zu verkraften, indem man ihm den Anschein gibt auch einen positiven Aspekt zu haben. Aber indem wir das tun, verweigern wir uns einer Erfahrung, die Gott uns im Leben zumutet. Damit wenden wir uns von ihm ab. Verdrängen wir so negative Erfahrungen, schieben sich diese zwischen uns und Gott. Sie werfen ständig einen Schatten auf unser Dasein und verwirren unsere Gefühle. Darum ist die Aussicht gering, Negatives durch Beschönigung zu bewältigen. Wer es aber wagt das Negative als solches zu benennen, schafft für sich Klarheit. Sobald man mit sich ehrlich ist, kann das Negative nicht weiter von Gott trennen. Dann haben wir auch die Chance, es als etwas zu erkennen, das eigentlich gar nicht zu uns gehört. Denn in der Beziehung zu Gott hat das Negative keinen Platz mehr. Zurück bleibt nur das Gute, weil es selber Teil des Göttlichen ist. Das Gute in unserem Leben finden wir, wenn wir das tun, was uns entspricht. Dann leben wir das uns bestimmte Leben. Der Schöpfer hat jedem von uns einen Platz zugewiesen und Talente anvertraut. Vor Gott zählt, was wir daraus machen zum Wohl der Menschen, die mit uns leben. So besehen, kann Magdalena gut bestehen als Kind Gottes, das seinen Platz gefunden hat. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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19.01.2009
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 19. Januar 2009 Danke für alles Wir sind uns gewohnt, für das Angenehme und Gute, das wir erhalten, zu danken. Dem Theologen und Schriftsteller Henry Nouwen reicht das nicht für die wahre Kunst des Lebens: Es ist leicht, für das Gute, das wir in unserem Leben erhalten, dankbar zu sein. Aber für alles - für Gutes wie Schlechtes, für die Augenblicke der Freude wie für die Zeiten des Leids, für Erfolge wie für Fehlschläge, für Lob wie für Tadel dankbar zu sein, verlangt ein intensives geistliches Bemühen. Dennoch werden wir nur dann wahrhaft dankbare Menschen sein, wenn wir für alles danken können, was uns den gegenwärtigen Augenblick erleben liess. Solange wir in unserem Leben zwischen solchen Ereignissen und Menschen unterscheiden, an die wir uns mit Freude erinnern, und solchen, an die wir nicht gerne erinnert werden möchten, können wir den Reichtum unseres Daseins als ein Geschenk Gottes, für das wir dankbar sein dürfen, uns nicht zunutze machen. Fürchten wir uns nicht, auf alles zu sehen, was uns bis zu dem Punkt unseres Lebens führte, an dem wir heute stehen, und vertrauen wir darauf, dass in allem die lenkende Hand eines liebenden Gottes mitgewirkt hat. Die Kunst des Lebens zeigt sich darin, dankbar zu sein und sich darüber zu freuen, was wir sehen können, und nicht darüber zu klagen, was für uns im Dunkeln und Ungewissen liegt. Wenn es uns gelingt, den nächsten Schritt zu tun und darauf zu vertrauen, dass es auch hell genug für den folgenden Schritt sein wird, werden wir auf dem Weg durch das Leben mit Freude voranschreiten und überrascht sein, wie weit wir kommen. Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag! Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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15. Januar 2009
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Weg-Wort vom 15. Januar 2009 Gebet der Einfachheit Manchmal fällt das Beten nicht einfach. Wir werden unruhig, wollen dies und das erledigen. Und wenn wir einmal still sind, fällt uns nichts ein. Was sollen wir beten? Wie sollen wir beten? Ein Wort aus dem Evangelium kann uns da helfen: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie, denn euer Vater weiss, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet (Mt 6,7). Nicht die Menge der Worte ist also entscheidend beim Beten. Das lehren uns auch Mystiker und grosse Beter. Immer wieder weisen sie darauf hin, dass es wichtig ist, das Gebet zu vereinfachen. Ein Philosoph und Theologe schreibt: Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still... Vom heiligen Franziskus wissen wir, dass er in einer Einsiedelei tagelang betete: Wer bist du, o Gott, und wer bin ich! Oft betete er stundenlang in grosser Leidenschaft einfach das Wort Jesus. Als Franziskus einmal bei einem vornehmen Herrn zu Gast war, beobachtete dieser, wie Franziskus fast die ganze Nacht mit ausgebreiteten Armen nur betete: Mein Gott und mein Alles! Franziskus hat im Wiederholen eines Wortes oder Satzes wohl eine tiefe Gotteserfahrung gemacht. Es war für ihn eine Möglichkeit, mit Gott verbunden zu sein und in schweren Situationen mit ihm zu ringen. Wir müssen also in unserem Gebet nicht laufend neue Gedanken und Worte formulieren. Vielleicht sind es ein Wort oder ein Satz, die uns begleiten wollen. Das kann ein Stossgebet sein, ein Psalmvers oder sonst ein Satz aus der Bibel. Im Wiederholen entwickelt ein solches Wort grosse Kraft. Wir können es während des Tages in uns tragen. In kleinen Unterbrechungen können wir uns daran erinnern und daraus Kraft schöpfen. Welches Wort, welcher Satz möchte mich heute auf dem Weg begleiten? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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14.01.09
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Weg-Wort vom 14. Januar 2009 Aha ! Aha, so meinst du das. Ja, dann kann ich dich verstehen. Ahhhh! So einfach ist das! Darauf wäre ich nie gekommen. Nein so was!! Dass sie so etwas tut! Das hätte ich ihr nie zugetraut! Kennen Sie das? Diesen kurzen Moment, wo Ihnen etwas klar wird? Diesen Bruchteil einer Sekunde, in der Ihnen eine neue Erkenntnis aufblitzt? Da sind Sie für einen Augenblick ganz da, ganz bei sich, ganz in der Gegenwart. Da fühlen sie sich lebendig, wach, voll Energie wie selten sonst. Aha-Erlebnisse lassen uns für einen Moment ganz uns selbst sein. Da sind wir eins mit dem Augenblick, mit uns selbst, mit der Welt. Darum stellen uns solche Erfahrungen auf. Tun uns gut. Sind erfüllend. Selbst wenn die erkannte Wahrheit für uns unangenehm ist, sind wir in der Regel erleichtert, darum zu wissen. Aha-Erlebnisse haben vor allem Menschen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen, die neugierig sind auf Neues und Überraschendes, die bereit sind zu lernen. Offenheit, Neugier und Lernbereitschaft verhelfen uns darum zu einem erfüllteren Leben. Wir sind dann mehr uns selbst. Geh hinaus in die Welt. Verlasse das Haus deiner altbekannten Gedanken. Lass für eine Stunde, vielleicht für einen Tag, deine Freunde zurück, deine Gewohnheiten, deine Berechenbarkeit, und geh hinaus in die Welt, weitäugig und offen für das Ungeahnte. Du wirst entdecken, dass das Neue, das du um dich siehst, sich schon lange in dir vorbereitet hat. Die Welt wartet mit ihren Wundern auf uns, und gerade das befähigt uns zur Verwandlung. (Ulrich Schaffer) In diesem Sinn wünsche ich Ihnen und mir viele kleinere und grössere Aha-Erlebnisse heute, morgen und immer wieder. Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag! Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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13.01.09
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Weg-Wort vom 13. Januar 2009 Selbstverständliches Glück Dass alles gut läuft, empfinden wir eher als normal. Es ist für uns wie selbstverständlich, ein Auskommen zu haben, gesund zu sein, auf ein funktionierendes Umfeld zählen zu können und uns wohlgesinnte Menschen um uns zu haben. Das selbstverständliche Glück stellen wir zumeist erst dann in Frage, wenn wir vom Unglück anderer, vor allem uns nahestehender Menschen erfahren. Dieser Frage radikal gestellt hat sich der Theologe, Arzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer: Schon auf der Schule hatte es mich bewegt, wenn ich Einblick in traurige Familienverhältnisse von Klassenkameraden gewann und die geradezu idealen, in denen wir Kinder des Pfarrhauses zu Günsbach lebten, damit verglich. Auf der Universität musste ich in meinem Glücke, studieren zu dürfen und in Wissenschaft und Kunst etwas leisten zu können, immer an die denken, denen materielle Umstände oder die Gesundheit solches nicht erlaubten. An einem strahlenden Sommermorgen, als ich - es war im Jahre 1896 - in Pfingstferien zu Günsbach erwachte, überfiel mich der Gedanke, dass ich dieses Glück nicht als etwas Selbstverständliches hinnehmen dürfe, sondern etwas dafür geben müsse. Indem ich mich mit ihm auseinandersetzte, wurde ich, bevor ich aufstand, in ruhigem Überlegen mit mir selber dahin eins, dass ich mich bis zu meinem dreissigsten Lebensjahre für berechtigt halten wollte, der Wissenschaft und der Kunst zu leben, um mich von da an einem unmittelbaren menschlichen Dienen zu weihen. Gar viel hatte mich beschäftigt, welche Bedeutung dem Worte Jesu: Wer sein Leben will behalten, der wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, der wird es behalten, für mich zukomme. Jetzt war sie gefunden. Zu dem äusseren Glücke besass ich nun das innerliche. Welcher Art das für später geplante Wirken sein würde, war mir damals noch nicht klar. Ich überliess es den Umständen, mich zu führen. Fest stand mir nur, dass es ein unmittelbar menschliches, wenn auch noch so unscheinbares Dienen sein müsse. Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag! Die Seelsorger und Seelsogerinnen der Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
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12. Januar 2009
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 12. Januar 2009 Barmherzigkeitsgefässe werden Gott ist ungerecht! klagt die ältere Frau bei mir. Ich verstehe sie. Sie hat Grund das zu denken. Sie hat so viel erlebt. Wenn ich sie wäre, käme ich zur gleichen Aussage. Ja, manchmal erleben wir Gott als ungerecht. Manchmal verstehen wir nicht, warum einige nur Gutes im Leben erfahren und andere von so viel Leid betroffen sind. Manchmal können wir Gott nur anklagen und unsere Not zur Sprache bringen. Gott aber begreifen, das können wir (noch) nicht. Wir können nur aushalten, dass wir keine Antworten auf unsere Fragen finden. Auf keinen Fall stimmt die resignierende Antwort: Es ist halt so. Das ist Schicksal, da kann man nichts machen! Das ist nicht biblisch gedacht. Dietrich Bonhoeffer hat es in seinem Bekenntnis so formuliert: Ich glaube nicht, dass Gott ein zeitloses Schicksal ist, sondern dass Gott auf aufrichtige Taten wartet und antwortet. Gott wartet darauf, dass wir Menschen uns füllen lassen mit Barmherzigkeit. Wir haben die Möglichkeit dazu in uns, wir sind darauf vorbereitet. Dazu hat Gott uns herausgerufen, um Barmherzigkeitsgefässe zu werden. Diese Möglichkeit haben Menschen aus allen Völkern, ja aus allen Religionen, diese Möglichkeit haben auch Menschen, die Böses getan haben und sich davon abkehren. Diese Möglichkeit haben wir alle Und es ist Menschen möglich, die unvorstellbares Leid erfahren haben und sich deshalb von Gott abwenden. Gott wartet auch auf sie in grosser Geduld und will sie begleiten in ihrer Not. Gott will, dass sie an ihm festhalten und sich wieder für seine Güte und Liebe öffnen. Und wenn sie es nicht können, sind wir Mitchristinnen und Mitchristen dazu aufgerufen, es für sie zu tun. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php
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09.01.09
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 9. Januar 2009 Wer sucht, der findet Sucht, dann werdet ihr finden heisst es im Matthäusevangelium (7,7). Damit ist kein positivistisches Denken angesagt. Vielmehr die Feststellung: Nur wer sucht, nur wer sich auf den Weg macht, wird fündig werden. Wir dürfen unsere Sorgen Gott übergeben und darauf vertrauen, dass er uns hilft aber wir können nicht erwarten, dass er auch noch unseren Teil übernimmt. Den müssen wir schon selber tun: Uns ernsthaft auf die Suche, auf den Weg machen. Offen sein für das, was uns dabei begegnet auch für das Unerwartete, das ganz Andere. Und zudem bereit sein, uns dabei vom Leben, von Gott finden zu lassen. Wenn ich manche Menschen sehe, ihr Gesicht, ihre Augen, ihre ganze Haltung, dann muss ich an verriegelte Türen, an verschlossene Fensterläden denken, an ein Haus mit dem Schild: Zutritt verboten! Manche Menschen leben wie in einem Gefängnis, in dem sie sich selbst eingesperrt und dessen Gitter sie selbst gemacht haben, Gitter der Unzufriedenheit und Wehleidigkeit, der Enttäuschung und Verbitterung. (Phil Bosmans) Gott hat sich auf den Weg gemacht. An Weihnachten ist er uns entgegen gekommen. Wenn wir unsere Fenster und Türen öffnen und uns ebenfalls auf den Weg machen, können wir ihm begegnen, läuft er uns über den Weg. Ja er selber ist der Weg (... die Wahrheit und das Leben Joh 14,6). Erst, wer sich aus dem eigenen Gefängnis befreit, wer losgeht und suchend unterwegs ist, der wird ihn finden oder von ihm gefunden werden. Der christliche Gott ist ein Gott, der uns auf unserem Lebensweg begleitet, uns aber das Selber-Gehen nicht erspart. Er steht uns mit Rat und Tat zur Seite und stärkt uns den Rücken, aber das Handeln nimmt er uns nicht ab. Wir können es ja versuchen mit Gott als Begleiter auf unserem Lebensweg. An ihn glauben, ihm vertrauen und uns auf das verlassen, was sein Sohn uns gelehrt und vorgelebt hat. Wir haben dabei nichts zu verlieren, aber vielleicht viel zu gewinnen. Lasst es uns versuchen! Wer sucht, der findet! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
www.bahnhofkirche.ch
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08.01.2009
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 8. Januar 2009 Man muss das Glück unterwegs suchen, nicht am Ziel, da ist die Reise zuende. (unbekannt) Noch liegt das ganze Jahr vor uns wie eine endlos offene Strasse. Noch wissen wir nicht wohin sie uns führen wird. Wir sind unterwegs und wir werden viel Neuem begegnen. Das Ziel dieser Reise, wir kennen es nicht. Aber wir können bestimmt sagen, dass das Lebensglück nicht am Ende des Weges auf uns wartet. Wer Ihm begegnen will, muss sich unterwegs nach ihm suchen. Wenn wir aufmerksam durchs Leben reisen, dann ist das Glück nah und fast in allen Lebenslagen zu finden. Dann schätzen wir, was Bestand hat im Leben und gleichzeitig lassen wir uns begeistern vom Neuen, das wir in jedem Tag entdecken können. Eine liebe Verwandte wurde durch die Demenz in ein Heim gezwungen. Sie musste alles zurücklassen was ihr lieb und teuer war. Zu meiner Verwunderung beklagte sie nicht ihr Schicksal, sondern war entzückt, dass sie von ihrem Zimmer aus das goldene Laub an den alten Platanen beobachten konnte. Noch nie sei der Herbst so golden gewesen, wie in diesem Jahr, meinte sie voller Freude. Und sie habe das Glück, dies zu beobachten. Glück kommt auch mit der Aufmerksamkeit, die wir dem Moment schenken. Mit vielen kleinen Glücksmomenten lebt sich leichter als mit dem Streben nach dem grossen Glück, das vielleicht nie mehr wird als eine unerfüllte Erwartung. Wer die vielen kleinen Glücksmomente auf der Lebensreise bewusst wahrnimmt sie verinnerlicht und Gott dafür dankt, erfährt etwas vom andauernden Glück lebendig zu leben. Wer diese Momente mit andern teilen kann verdoppelt sein Glück. Ja er oder sie wird vielleicht auch eingeladen, am Glück anderer teilzunehmen. Daraufhin weist uns auch das Evangelium. Es spricht nicht vom Glück, aber vom Anteil haben am Königreich Gottes. Das heisst die Sinne offen zu halten, wenn auf der Lebensbahn die Fahrt frei ist, sich ab und zu umsehen und anhalten, damit wir das sehen, was sich uns offenbaren will. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
16 years, 5 months
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7. Januar 2009
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 7. Januar 2009 2009 ein Gnadenjahr des Herrn Nach Christi Geburt so zählen wir Christen die Jahre. Wir nehmen die Jahre aus der Hand dessen, der Weihnachten im Stall geboren ist, um sie der Hand dessen wieder zu lassen, der Karfreitag am Kreuz stirbt. Anno Domini, im Jahr des Herrn, kein einziges Mal haben wir Christen gesagt anno diaboli, im Jahr des Teufels. Obwohl es oft so verzweifelt danach aussah. Möge uns das helfen, nun auch dies Jahr als ein Gnadenjahr des Herrn zu verkündigen, zu leben! Oder sind sie stärker, alle die bösen Erfahrungen, die Enttäuschungen und Ängste der Welt und des Lebens? Nein! Wir vertrauen auf den Mut, den uns Jesus von Nazareth bringt. Es ist der Mut eines Gottvertrauens, von dem die Losung des neuen Jahres sagt: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich (Lk 18,27). Dies Vertrauen ist es, das die Hoffnung nicht untergehen lässt. Die Hoffnung, dass sie sehen sollen, die Blinden, und die Gefangenen, dass sie frei werden. In diesen Tagen, so lasst uns darum mit Jesus sagen, hat es aufs Neue begonnen, das Gnadenjahr des Herrn. Anno Domini werden wir leben, auch 2009, wie 2008 und all die Jahre davor. Wir werden es sehen, dass er, unser Gott uns hält und uns trägt. 2009, ein Gnadenjahr des Herrn! Ausrufezeichen! Ja! Kein Fragezeichen! . . . zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen! Die alte, unbeugsame Hoffnung, dass alles neu werde, muss Recht behalten. Denn: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Bahnhofkirche Roman Angst, Toni Zimmermann Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey info(a)bahnhofkirche.ch
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