Wegwort November 2015

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Ärgerlich oder erfreulich? - 16. November 2015

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 16. Novembe 2015 Ärgerlich oder erfreulich? Oh, wie der Tag begonnen hat! Kaffeepulver auf dem Küchenboden verstreut noch bevor ich den ersten Kaffee getrunken habe. Dann fällt ein Glas voll Wasser auf den Boden. Eine Putzaktion startet, ungewollt und ohne das nötige Zeitbudget dafür zu haben. Ich könnte mich ärgern! Stattdessen beschliesse ich, ein Lächeln aufzusetzen und mir den Tag nicht verderben zu lassen. Mit einem herzlichen, offenen Strahlen einen Blick in den Spiegel werfen, das kann auch mich überzeugen. Es wird Tür und Tor öffnen auch bei den Mitmenschen. Ich habe es ausprobiert. Eingereiht in den Pendlerstrom am Morgen, setzte ich einmal ein Schlechte-Laune-Gesicht auf, ein anderes Mal ein freundliches Lächeln. Der Tag mit dem Lächeln auf dem Gesicht kommt mir heller und froher vor. Die Leute sind freundlicher zu mir und offener. "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus." Eine sehr alte Weisheit, sie soll schon im Mittelalter bekannt gewesen sein. Die Anwendung wird deswegen auch nicht einfacher. Eine Portion Gelassenheit und das Kunststück, auch über mich und meine frühmorgendliche Ungeschicklichkeit zu lachen, gelingt nicht immer. Üben im Alltag hilft. Sich selber nicht als Nabel der Welt sehen, auch mal herzhaft über die eigene Tollpatschigkeit lachen, tut herzhaft gut. Fast könnte ich mir wünschen, dass wieder einmal am Morgen alles schief läuft, damit ich meine Gelassenheit und Weisheit üben und unter Beweis stellen kann. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Glück und Unglück - 13. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 13. November 2015 Glück und Unglück Heute ist Freitag, der 13.! Ein Witzvogel hat einmal aufgeschrieben, woran wir den Freitag, den 13. erkennen können: Daran merkst du, dass heute Freitag, der 13., ist: Wenn du in Pamplona vor den Stieren her läufst und sich deine Schnürsenkel lösen. Wenn du beim Fensterputzen eines Hochhauses vom 38. Stock bis zum Parterre nur 4 Sekunden benötigst. Wenn du der 100.00ste Besucher in einem grossen Erotikgeschäft bist und einen Blumenstrauss bekommst mit einem Foto-Bericht in deiner Lokal-Zeitung! Wenn du die Telefon-Hotline anrufst und deine Frau dran ist. Wenn du auf dem Weg zum Friedhof getragen wirst. Aber wir sind ja schliesslich nicht abergläubisch. Der Freitag, der 13., ist ein Tag wie jeder andere auch. Nachdenklicher machen mich dafür die Zeilen von Heinrich Heine, weil ich in ihnen doch eine Wahrheit sehe, die ich auch manchmal erlebe. Er schreibt: Das Glück ist eine leichte Dirne, Und weilt nicht gern am selben Ort; Sie streicht das Haar dir von der Stirne Und küsst dich rasch und flattert fort. Frau Unglück hat im Gegenteile Dich liebefest ans Herz gedrückt; Sie sagt, sie habe keine Eile, Setzt sich zu dir ans Bett und strickt. Drum bleibt mir nur die Bitte: Guter Gott, lass mich nie allein! Ich brauche Dich! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Ich hatte viel Bekümmernis - 12. November 2015

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 12. November 2015 Ich hatte viel Bekümmernis Eine Kantate von Johann Sebastian Bach (Kantante BWV 21) fängt mit diesen Worten an: "Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen." Der Monat November ist für Manche ein trister Monat. Viele Menschen sehen wir mit einem bekümmerten und traurigen Gesicht durch die Strassen laufen! Das Wetter ist oft kalt und neblig und Weihnachten naht. Nicht alle Menschen können sich auf die Festtage freuen! In der Kantate folgen die Worte: "Seufzer, Tränen, Kummer, Not, ängstliches Sehnen, Furcht und Tod nagen mein beklemmtes Herz, ich empfinde Jammer, Schmerz." Jeder Mensch trägt seinen Rucksack! Manche Last drückt schwer! Menschen und Gott können uns helfen, dass sich die Not leichter anfühlt! Wenn die Probleme, die Sorgen einem Freund, Arzt, Seelsorger anvertraut werden können, bringt dies oft schon eine Erleichterung. "Was helfen uns die Sorgen, was hilft uns unser Weh und Ach? Was hilft es, dass wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach? Wir machen unser Kreuz und Leid nur grösser durch die Traurigkeit." Durch ein Zwiegespräch mit Gott oder dem Vertrauen zu einem Mitmenschen kann unser Leid gemildert werden. "Erfreue dich, Seele, erfreue dich, Herze, entweiche nun, Kummer, verschwinde, du Schmerze!" Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Mythos - Teil 2 - 11. November 2015

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 11. November 2015 Mythos - Teil 2 Was bisher geschah: Gott gibt den Lebewesen den Auftrag, die Schöpfung zu schützen. Die Ameise aber hält sich nicht daran, sie behält das Wasser ganz allein für sich. Alle Tiere schliessen sich darauf zusammen und kommen zum Schluss, dass sie ausspionieren wollen, wo die Ameise das Wasser versteckt. "Dazu war eine sehr schnelle, geschickte und tapfere Person nötig, und sie wählten dazu den flotten Vogel Tominejo (Kolibri) aus. Im Morgengrauen machte sich der Tominejo auf den Weg und pirschte sich an den Ort heran, wo die Konga wohnte. Kaum dass sie aufgestanden war, um Wasser zu holen, folgte er ihr und entdeckte, dass die Konga ein grosses Wasserreservoir in der Krone des Jenené-Baumes hatte. Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile unter allen Tieren, und in der nächsten Versammlung beschlossen sie einmütig und hochmotiviert, diesen Baum zu fällen, um wenigsten an ein bisschen Wasser zu kommen. Und so machten sie sich an die schwere Arbeit. Als es aber am nächsten Tag wieder hell wurde, sahen sie, dass der Baum unversehrt dastand, als wäre gar nicht daran gearbeitet worden. Und so passierte es mehrere Tage lang. Wieder war es der Tominejo, der aufpasste und spionierte. Und er entdeckte, dass eine Kröte in der Nacht die Wunde des Baumes zuleckte. Da stellten sie eine Wache auf, sodass die Kröte nicht mehr an den Jenené herankonnte. Alle arbeiteten angestrengt weiter, alle Tiere mit ihren eigenen Werkzeugen, Krallen, Schnäbeln, Schaufeln, jeder was er konnte. Es dauerte Wochen und sie arbeiteten bis zur Erschöpfung. Als sie es endlich geschafft hatten, stellten sie fest, dass sich der Baum in vielen Schlingpflanzen, Lianen und anderem Gewächs verfangen hatte. Da sandten sie den kleinen Affen, die Baummaus und das Eichhörnchen hinauf, damit sie die Lianen durchbissen und so den Baum lösten. Und schliesslich gelang es ihnen tatsächlich, dass der Baum kippte und niederfiel. Schon beim Fallen begann der Baum sich in Wasser zu verwandeln. Der Stamm wurde zum grossen Atratofluss, die Äste zu den Seitenflüssen, die Zweige zu den Bächen, die Blätter zu den Seen und Sümpfen, und der Wurzelstock wurde schliesslich zum Ozean. Und alle konnten trinken und mehr noch: baden, fischen und Kanu fahren." Und was können wir lernen? Gemeinsam sind wir stark! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Mythos - Teil 1 - 10. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 10. November 2015 Mythos - Teil 1 Zur Abwechslung gibt es ein Weg-Wort mit Fortsetzung. Man könnte dies als "Kundenbindung" verstehen. Doch es geht eher darum, Sie dazu anzuregen, die Geschichte selber weiter zu denken. Vielleicht lädt der Unterbruch der Geschichte auch dazu ein, in die heutige Welt zu schauen und Vergleiche anzustellen? Der Mythos stammt vom indigenen Embara-Volk, das in Kolumbien am Pazifik zu Hause ist: "Als Gott die Welt erschuf, gab er allen Lebewesen den Auftrag, die Schöpfung zu schützen und in Ordnung zu halten. Damals waren die Menschen personifizierte Tiere. Dem Fuchs übergab er, das Zuckerrohr zu hüten, dem Vogel Cumbara die Kochbanane, dem Affen mit dem weissen Köpfchen den Mais und den Embera ihr Land. Das Wasser gab er der grossen Ameise zur Verwaltung, Getzra oder Konga genannt. (Diese misst etwa 2 cm, lebt einzeln und trägt tatsächlich manchmal einen Tropfen Wasser.) Sie sollte das Wasser für alle verwalten. Getzra aber dachte dem Willen des Schöpfers entgegen: "Das Wasser ist für mich allein. "Und sie versteckte das Wasser vor den anderen. Bald litten alle Menschen Durst und die Kinder starben, nur die Konga hatte genug Wasser. Aber sie war so geizig und hartherzig, dass sie nichts von ihrem Wasser hergab, auch wenn die anderen sie darum baten, nicht einen Tropfen. Da beschlossen die Tiere, dass alle zusammenkommen sollen, um eine Lösung zu suchen. Die Leitung des Zusammenrufens hatte der Vogel Carpinero und so kamen alle zusammen. Nach langen Verhandlungen beschlossen sie, das Beste sei, dass jemand von ihnen ausspioniert und nachforscht, von wo die Konga das Wasser herholt und wo sie es aufbewahrt." Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Kulturverlust - 9. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 9. November 2015 Kulturverlust Warum haben wir an Weihnachten und am Tag danach frei, wenn sie nicht auf ein Wochenende fallen? Und was feiern wir an Weihnachten eigentlich? Was ist der Karfreitag und warum haben wir da frei? Warum haben wir am Ostermontag frei? Was feiern wir eigentlich an Ostern? Was ist mit der Auffahrt gemeint? Und: Warum haben wir da frei? Warum haben wir am Pfingstmontag frei? Was feiern wir eigentlich an Pfingsten? Solche Fragen werden uns immer wieder gestellt. Viele wissen nicht mehr um die Bedeutung dieser Tage. Und da höre ich dieses Gespräch unter den Jugendlichen. Ein Satz ist mir geblieben: "Nein! Ich möchte kein Atheist sein! Die haben schliesslich keine Feiertage!" Bei aller Akzeptanz, dass heute alles, was mit Religion und Glauben zu tun hat, ein grosser Selbstbedienungsladen ist, dieser Verlust an Wissen macht mir Mühe. Es ist ein Kulturverlust, dem wir entgegentreten müssen. Also, Grossmütter und Grossväter, die ihr noch wisst, warum wir diese Feiertage feiern, gebt euer Wissen weiter! Das fällt mir im Korrektheitswahn der Amerikaner positiv auf: Sie wissen um die Bedeutung der Feiertage, übrigens nicht nur um die christlichen. Sie kennen auch die Bedeutung der jüdischen und der muslimischen Feiertage. Sie wissen, dass das zum Respekt den Mitmenschen gegenüber gehört. Gläubigkeit oder Andersgläubigkeit sind kein Anlass zur Ignoranz oder zum Nicht-Bescheid-Wissen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Verstrickt - 6. November 2015

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 6. Novmeber 2015 Verstrickt Im Moment bin ich recht verstrickt. Normalerweise kommt meine Stricksucht erst im Winter so richtig in Fahrt, dieses Jahr hat es mich früh gepackt. Ein Pulli zum Geburtstag meiner Freundin, ein Bebepullover zur Geburt eines Kindes, ein grosser Pullover für mich und ein Kinderbaumwolljäckchen zum Verschenken. Grossartig, was gerade so im Entstehen ist. Verstrickt bin ich auch in Familienbanden, in Verwandtschaft und in Beziehungen weltweit. Verstrickt hat nicht unbedingt einen positiven Nachklang. Dabei meine ich es durchaus positiv. Ich bin nicht allein und ungeschützt in dieser Welt. Ich bin hineingeboren in eine Familie, eine Verwandtschaft, Gesellschaft. Es stimmt, ich konnte die Familie nicht auswählen und auch nicht das Land, den Kontinent, in die ich hineingeboren wurde. Wie ich mit meinen "Verstrickungen" lebe, umgehe, sie pflege oder vernachlässige, das liegt sehr wohl in meiner Hand. "Niemand ist eine Insel, in sich ganz; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Festlandes. Wenn eine Scholle ins Meer gespült wird, wird Europa weniger, genauso als wenns eine Landzunge wäre, oder ein Landgut deines Freundes oder dein eigenes. Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin Teil der Menschheit; und darum verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt; sie schlägt dir selbst." (John Donne, Meditation XVII) Ich bin gern selbständig, unabhängig, beweise mir und andern gern, was ich alles ohne Hilfe kann und bin mir doch sehr bewusst, dass ich allein nicht leben kann. Jeder Mensch braucht Beziehungen. Pflegen wir diese nicht in guten Zeiten, dann fehlen sie uns in schlechten. Mit meinen Strickarbeiten pflege ich meine "Verstrickungen." Wie machen Sie es? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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für uns gestorben - 5. November 2015

by wegwort＠mailman.datenpark.ch

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 5. November 2015 Für uns gestorben Der Besuch eines katholischen Kollegen und Freundes hat gut getan. Wir konnten Fragen erörtern, unsere Freude an lebendigem Glauben und an einer Kirche teilen, die diese Freude auch ausstrahlt. Dass unsere Freude an der Kirche nicht immer ungetrübt ist, dafür umso mehr an den Kirchgängern, mag das kleine Erlebnis erläutern, das er mir erzählte,: Schon längst pensioniert, gestaltet er hie und da Gottesdienste - nicht immer allein, manchmal auch mit einem Kollegen. Von einem solchen hat er mir erzählt: Bei der Eucharistiefeier, die sein Kollege und er miteinander gestaltet haben, haben sie die Wandlungsworte miteinander gesprochen. Beim Kelch heisst es dann: "Mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird." - Ein Erbe des zweiten Vatikanischen Konzils. Mein Kollege, in dieser Generation gross geworden, hat das aus tiefster Überzeugung der Gemeinde weitergegeben. Sein jüngerer Kollege sprach ebenso überzeugt die neuere Fassung katholischer Lesart: "Mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird." - Dieser kleine Unterschied hat eine ältere Frau dazu bewogen nach dem Gottesdienst zu meinem Kollegen zu gehen und ihm ihren Standpunkt zu erläutern: " Wenn ihr von der Kirche selber nicht wisst, für wen Jesus gestorben ist, dann könntet ihr eigentlich gleich einpacken" Gesagt und ging ihres Weges. - Wir haben beide darüber herzlich lachen können. Mit meinem Kollegen bin ich überzeugt, dass Christus für uns und alle gestorben ist. Eine Heilszusage, die auch dem Hintersten und Letzten zugesprochen werden darf. Vielleicht sagt Ihnen das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg etwas. Dort werden die Arbeiter mit gültigem Arbeitsvertrag wütend, weil sie nicht mehr erhalten, die sie einen Tag lang geschuftet haben, als die, die knapp eine Stunde im Weinberg gearbeitet haben: Der Weinbergbesitzer spricht diese an (Mt 20, 14bf): "Ich will aber diesem gleich viel geben wie dir. Oder ist es mir nicht erlaubt, mit dem, was mein ist, zu tun, was ich will? Machst du ein böses Gesicht, weil ich gütig bin? Warum sollten wir, gerade wir als Verkündiger des Evangeliums, die Güte Gottes beschränken? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Ohne Ablenkung - 4. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 4. November 2015 Ohne Ablenkung Ein New Yorker Arzt hatte so viele Patienten, dass sein Wartezimmer immer überfüllt war und er mit der Arbeit kaum mehr zurechtkam. Um im Gespräch mit den Patienten Zeit zu gewinnen, stellte er im Wartezimmer eine Tafel auf mit der trockenen Bitte: "Have your symptoms ready." Die Menschen, die in unsere sieben Quadratmeter grossen Gesprächsräume ohne Fenster kommen, müssen wir nicht ermahnen: "Halten sie das bereit, worum es ihnen geht!" Sie sind sofort beim Thema und formulieren manchmal glasklar, wie ihre Situation aussieht und wofür sie Ideen und Unterstützung brauchen. Ich weiss es noch aus der Schule. Wenn der Blick aus dem Fenster möglich war, habe ich lieber nicht aufgepasst, sondern aus dem Fenster geschaut. Und als meine Noten aus diesem Grund schlechter wurden, sass ich in die vorderste Reihe und konnte darum dem Stundengeschehen nicht mehr ausweichen. Dazu befindet sich unsere Anlaufstelle noch in einem Bahnhof. Da geht sowieso alles auf Zeit. Der Fahrplan bestimmt das Zeitbudget. Viele Männer machen darum bei uns auch Zeitansagen: Ich habe so viel Zeit für dieses Gespräch. Und dann sind sie sofort bei ihrem Thema, bei ihrem Problem, das sie mit uns besprechen wollen. Damit wird deutlich, dass Ablenkung darum manch wichtige Weichenstellung in unserem Leben verhindern oder verschieben kann. Es ist darum immer wichtig, dass wir wissen, was uns ablenkt, was uns davon abhält, die wirklich wichtigen Probleme in unserem Leben anzugehen. Es ist gut zu wissen, wann wir Hilfe von Anderen brauchen. Und dass wir uns ganz in dieses Gespräch miteinander hineingeben. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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Mein Leben macht Sinn - 3. November 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 3. November 2015 Mein Leben macht Sinn Sie ist schon einige Male stationär in der Psychiatrie gewesen. Nun sitzt sie wieder einmal bei mir. Wie üblich ist sie trotz Allem fröhlich und aufgeräumt. "Ich muss halt mein Leben immer wieder ausreizen. Und manchmal tue ich wieder dumme Dinge, die die Anderen an meinem Verstand zweifeln lassen. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen. Mein Leben macht Sinn!" "Mein Leben macht Sinn." Können sie das auch von ihrem Leben sagen? Kann ich es von meinem Leben sagen? Seit den nun bald 15 Jahren, in denen ich in der Ökumenischen Bahnhofkirche arbeiten darf, fällt es mir immer schwerer zu sagen, was "normales" Leben ist. Ich bin darum sehr froh, dass diese durch aus sichtbar eigenartige und angeschlagene Frau mit Überzeugung sagen kann: "Mein Leben macht Sinn." Diese versöhnliche, ja zufriedene Sicht auf ein durchaus schweres und schwieriges Leben muss uns doch alle hoffen lassen. Wir können von einem Leben mit Höhen und Tiefen, mit traurigen und glücklichen Tagen, mit Gelungenem und Kaputtem sagen, dass es Sinn macht. Dazu noch diese Geschichte: In einer psychiatrischen Klinik besteht ein jüdischer Kantor am Sabbat mit der Heftigkeit eines Verrückten auf koscherem Essen. Der Arzt muss sich entschliessen, den sonst harmlosen Kranken mit einer Begleitung in ein koscheres Restaurant zu schicken. Zurück in der Anstalt, geht der Patient im Garten spazieren. Dabei raucht er mit grossem Behagen eine Zigarre. Wie er so rauchend auf und ab geht, begegnet ihm der Arzt: "Lilienfeld, ich verstehe sie nicht Koscher wollen sie durchaus essen aus lauter Frömmigkeit aber dann zünden sie sich an ihrem Sabbat seelenvergnügt eine Zigarre an?" Darauf erwidert Lilienfeld gemütlich: "Nu, wozu bin ich meschugge?" Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. https://www.avast.com/antivirus

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