Wegwort April 2015

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16. April 2015 Spieglein, Spieglein an der Wand

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 16. April 2015 Spieglein, Spieglein an der Wand welches Gebäude ist das höchste im ganzen Land? Die fünf höchsten der Erde wurden in den letzten fünf Jahren erstellt und keines steht in westlich geprägtem Gebiet. Könnte das heissen: Hey, wir sind auch noch da. Die Welt verändert sich, die politischen und wirtschaftlichen Gewichte verlagern sich. Hohe, weithin sichtbare Gebäude melden an: Mit uns ist zu rechnen. Wohl nicht die Macht Gottes soll mit den babelschen Turmbauten in Frage gestellt werden, sondern die Macht der bisher Mächtigen der Welt. Wenn dem so ist, wie einfältig Phantasie und Kunst würde sich dann nur auf die Architektur der Gebäude beschränken. Die Geschlechtertürme von San Gimignano aus dem 14. Jahrhundert berichten Ähnliches: Verteidigung und Machtanspruch. Sie sind mit ihren 51 oder 53 Metern recht bescheiden, aber sie haben es doch geschafft Weltkulturerbe der UNESCO zu werden. Bescheiden sind sie im Vergleich zu einem Burj Khalifa in Dubai mit seinen 830 Metern. Die Türme werden höher, die Verhaltensmuster bleiben gleich: Protzen durch Grösse, Machtanspruch durch Geld, Waffen, Drohgebärden und was da alles dazu gehört. Es ist und bleibt die alte Leier. Wer hat da den Mut Macht durch Ohnmacht zu ersetzen, Lohnanspruch durch Lohnverzicht, Herrschaftsanspruch durch Dienstbereitschaft? Schaue ich auf Jesus von Nazareth. Was hat er nicht alles erreicht durch seinen Verzicht, seine Macht so darzustellen, wie es uns scheinbar Eindruck macht. Er verzichtet auf Gewalt und zeigt in seiner Ohnmacht Grösse. Ich frage immer wieder: Wie kommen wir dahin, unser Miteinander gewaltfrei zu gestalten? Wie gelingt es uns so miteinander umzugehen, dass wir nicht zerstören, sondern aufbauen? Oder anders, wie können wir einander so wahrnehmen, dass wir erfahren: Uns braucht es. Wir werden wahrgenommen. Wir sind wichtig. Wir werden geschätzt. Wir sind zwischen Ostern und Auffahrt, und schon damals meinte Christus zu den Jüngern, die in den Himmel glotzten. Schaut auf den Boden, da ist eure Arbeit. Riesenbauten bringen es nicht, nur die Arbeit an uns bringt es. Die klingt nach Erfolg. Packen wirs an, es gibt viel zu tun. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. http://www.avast.com

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Ich bin da! - 15. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 15. April 2015 Ich bin da! Ich liebe die Psalmen im 1. Testament. Psalmbeter berichten von der Art, wie sie Gott erfahren. Daraus ziehe ich grossen Gewinn für mein Leben mit Gott. Im 27. Psalm erleben wir in aller Deutlichkeit den Ich-bin-da-Gott. So hat er sich Mose im brennenden Dornbusch zugesprochen. "Ich bin da, wo ich je bin" - das ist Daseinszusage an Israel und "wo ich je bin" zugleich Vorbehalt der Freiheit. Gott gewährt den Menschen, die seine Hilfe brauchen, Schutz. Er ist da! Psalm 27.1-4 (nach Fridolin Stier, Jahwe durch Gott ersetzt) Gott, mein Licht und mein Heil! Vor wem mich fürchten? Gott, Trutzburg meines Lebens! Vor wem mich erschrecken? Nahen Böswillige mir, um zu fressen mein Fleisch, meine Bedränger und Feinde, da stürzen und fallen sie schon! Umlagert ein Heerlager mich, fürchtet mein Herz sich nicht, stellt eine Kriegsschar sich gegen mich auf, auch dann bin ich getrost. Eines habe ich gewünscht von Gott, das ist's, was ich ersehne: weilen dürfen im Hause Gottes alle Tage meines Lebens. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Spiritualität - 14. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 14. April 2015 Spiritualität Spiritualität ist heute in aller Munde. Fragen sie mich aber nicht, was damit genau gemeint ist. Wenn ich zehn Menschen, die sich als spirituelle Menschen bezeichnen, frage, was sie unter Spiritualität verstehen, dann bekomme ich zehn verschiedene Antworten. Natürlich habe ich eine persönliche Vorstellung von Spiritualität. Ich beschreibe sie immer so: Das ist die Art, wie ich mein Leben angehe und gestalte. Mein Alltag ist von Spiritualität geprägt und sie durchzieht ihn wie ein roter Faden. Dabei ist es mir wichtig, dass ich nicht etwas "Besonderes" machen muss. Ich muss nicht allein sein, meditieren, eine Kerze anzünden, beten, innehalten. Ich kann das auch tun. Aber für mich ist es auch eine spirituelle Handlung, wenn ich mit einem anderen Menschen spreche, ihm zuhöre, ihn ansehe. Für mich ist es auch eine spirituelle Handlung, wenn ich koche, mit Freunden esse und trinke. Und viele Freunde von mir würden unterschreiben, dass Musik hören oder einen Film, ein Theater, ein Kabarett erleben für mich eine zutiefst spirituelle Sache ist. Alles was ich aufgezählt habe, verbindet mich immer auch mit meiner spirituellen Welt, mit Gott. Im Alltag erlebe ich Spiritualität - manches Mal sogar auf der Toilette -, um es etwas extrem zu sagen. Dafür musste ich keinen Kurs besuchen, keine Anleitungen befolgen, keine Übungen machen. Das habe ich irgendwie mit der Muttermilch mitbekommen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber damit kann ich kein Geschäft machen. Das ist einfach etwas für mich, für mich Typisches. Und ich denke, das ist bei vielen von uns so. Jede und jeder hat eben seinen eigenen Zugang zu spirituellen Erlebnissen. Aber dafür brauchen sie kein Geld auszugeben. Leben sie nur bewusst ihr Leben - eben auf ihre Art und Weise, auf ihre spirituelle Weise. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Stille und Schweigen - 13. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 13. April 2015 Stille und Schweigen Stille ist nicht nur das Nichtvorhandensein von Lärm, Stille meint ein Schweigen, das Augen und Ohren öffnet. Stille erleben heisst Nuancen sehen, spüren, hören, die einem sonst entgehen. Wir können dem Wind, dem Regen und dem Meer zuhören. Gerade jetzt erwachen wieder die Vogelstimmen. Die Amsel singt uns zum Morgengruss. Stille ist die grösste Offenbarung. Lao-Tse Stille und Schweigen sind immer so reich wie der Mensch, der sie erlebt. Schweigen zu können ist auch eine gute Voraussetzung für ein gutes Gespräch. Seit Transparenz und Kommunikationszwang zum allein selig machenden Rezept für funktionierende Gemeinschaft im Beruf wie im Privatleben erklärt wurden, wird geredet ohne dem anderen wirklich zuzuhören. Für die meisten Menschen ist das Gegenteil von reden nicht zuhören, sondern warten, bis der andere es hinter sich gebracht hat. Doch wer redet erfährt nichts. Wer zuhört erfährt vieles. Stille kann nur positiv erfahren werden durch Menschen, die keine Angst haben, dort sich selber zu begegnen. Wir reden zwar von der inneren Stimme, geben ihr aber selten Gelegenheit gehört zu werden. Schweigen ist Stille, nie Leere, es ist Klarheit, nie Farblosigkeit, es ist Rhythmus, wie ein gesunder Herzschlag. Es ist das Fundament allen Denkens und damit da, auf dem jedes Schöpferische von Wert beruht. (Yehudi Menuhin) Auch der Stille Raum der Bahnhofkirche lädt ein mitten im lärmigen Tagesgeschäft zum Unterbruch, dem Nach-innen-Lauschen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. http://www.avast.com

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Judith - 10. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 10. April 2015 Judith Dass in der Hauptausgabe der Tagesschau biblische Frauen zum Thema gemacht werden, ist doch eher selten. So bin ich ganz Ohr, als Frau Stauber von einer starken Frau im Alten Testament berichtet. Der Grund: Das Theater Basel führt das einzige erhaltene Oratorium von Vivaldi auf: "Juditha triumphans". Das Oratorium basiert auf dem Buch Judith. Dieses erzählt von der gottesfürchtigen Witwe, die bereit ist, mit einer List das Volk Israel zu befreien. Der Feldherr Holofernes belagert mit seinem Heer die Stadt. Judith begibt sich unbewaffnet in das feindliche Lager, erschleicht sich mit ihrer Schönheit die Gunst des Heerführers und enthauptet ihn mit seinem eigenen Schwert. Die mutige, aber auch blutige Tat der Judith ist keineswegs eine Verherrlichung der Gewalt oder des Krieges. Der Krieg, das Brandschatzen und Morden wird von Judith angeklagt, verurteilt, und mit ihrem mutigen Handeln wird dem Krieg ein Ende gemacht. Judith ist sich bewusst, dass sie auf die Hilfe Gottes angewiesen ist bei ihrem waghalsigen Plan und sie vergisst auch nicht, Gott zu danken für das gute Gelingen. Sie stimmt Gott zum Lob ein Lied an: "Judith sang: Stimmt ein Lied an für meinen Gott unter Paukenschall, singt für den Herrn unter Zimbelklang! Preist ihn und singt sein Lob, rühmt seinen Namen und ruft ihn an! Denn der Herr ist ein Gott, der den Kriegen ein Ende setzt; er führte mich heim in sein Lager inmitten des Volkes und rettete mich aus der Gewalt der Feinde." (Judith 16,1f) Nicht nur am 8. März, dem internationalen Tag der Frau, sind starke Frauen gefragt. Richard Wherlock, der Choreograph am Theater Basel, ist überzeugt, dass es auch heute Judithas gibt und dass es sie damals und heute dringend braucht. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. http://www.avast.com

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9. April 2015 - Endlich Ostern - so schnell vorbei

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 9. April 2015 Endlich Ostern so schnell vorbei? In wie vielen Läden bin ich gewesen, an wie vielen Läden vorbeigegangen: Alle haben sich nach Ostern gesehnt. Endlich Ostern: Der Verkaufsschlager! Und dann die Ferien, wie viele haben sich auf erholsame Kurzferien gefreut, auch wenn sie dazu stundenlang im Stau zubringen mussten. Der Karfreitag. Ihn gibt es fast nicht mehr, er verlängert die Ostertage und sonst? Es erinnern sich doch noch einige, dass es hier um den Tag der Kreuzigung Jesu Christi handelt. Darum kein Fleisch, sondern Fisch zum Mittagessen. Aber sonst? Wird er in unsern Breitengraden in der Woche vor Ostern, der Karwoche, so stiefmütterlich behandelt, weil uns fast jeder Tag als Karfreitag entgegenkommt? Kein Tag vergeht ja, an dem nicht irgendwo auf der Welt sich eine menschliche Tragödie abspielt. Wir hören und sehen und lesen nur Weniges davon: Nur die besten Katastrophen werden uns zur Kenntnis gebracht. Und was machen wir damit? Schalten wir den Fernseher aus, klappen die Zeitung zu, stellen das Radio ab und das Handy gleich auch. Hilflos den täglichen Katastrophen, den täglichen Karfreitagen ausgeliefert, sehnen wir uns nach guten Nachrichten. Wir sehnen uns nach Ostern in unserem Alltag, nach Nachrichten, die vom Bewahren und Umsorgen berichten, vom widerständigen Auferstehen gegen alles Unheil dieser Welt. Endlich Ostern! Ich kann die Sehnsucht nach diesem überwältigenden Ereignis verstehen: Auferstehung, Leben in einer Welt, in der Leben je nach Ort, wenig bis null Wert hat. Erfülltes Leben, das dem Tod ins Gesicht lacht, das aus der Grube heraustanzt. Leben in der Person Christi, nicht mehr am Kreuz, nicht mehr im Grab, sondern mitten unter uns. Ostern tut so gut, endlich ist es wieder da und es bleibt auch, wenn die Osterhasen schon längst gegessen sind. Ostern bleibt übers Jahr: An jedem Tag und nicht nur an den Sonntagen können wir Ostern und damit das Leben, das sich durch nichts ersticken lässt, feiern. So soll das auferstandene Leben gefeiert werden. Das Leben, das sich nicht unterkriegen lässt, soll gefeiert werden! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. http://www.avast.com

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Nicht aufgeben - 8. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 8. April 2015 Nicht aufgeben Paradiesstrasse, Engelstrasse, Chorgasse, Chille-Steig, Himmelsleiterli, Zwingli-Platz, Klosterweg, Heilighüsli, Bullinger-Hof, Chorherren-Weg, Pfarrhaus-Strasse, Friedhof-Strasse - alles Namen aus dem Strassenverzeichnis von Zürich. Sie allein zeugen davon wie die christlichen Kirchen und der christliche Glaube unsere ganze Kultur und Gesellschaft prägen. Und dann diese Erosion der Mitgliederzahlen der Kirchen! Was geht da ab? Ob das tröstlich ist oder nicht, dieser Prozess betrifft nicht nur die Kirchen, er betrifft unser ganzes Gemeinwesen. Dazugehören und mitmachen driften auseinander. Es können immer weniger Laien in die zu wählenden Behörden gefunden werden. Die Bereitschaft, in der Freizeit sich dem Gemeinwesen zur Verfügung zu stellen, nimmt im gleichen Masse ab, wie die Mitgliedschaft bei den Kirchen. Nur aufhören, seine Steuern zu zahlen, dass geht im Gemeinwesen nicht - in der Kirche sehr wohl! Es ist nicht nur das, was dieser Satz so schön deutlich macht: Wer sich einsetzt, setzt sich aus! Es ist nicht nur die fehlende Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen! Es geht auch nicht um das Portemonnaie! Nein. Ich meine, es hat viel mehr mit unserer Individualität zu tun. Das Private steht zuoberst und es scheint uns an allen Orten zu fehlen. Wir haben das Interesse an Anderen, die Freude an der Auseinandersetzung mit ihnen verloren. Das mag damit zusammen hängen, dass wir in unserer Gesellschaft schon lang nicht mehr mit gleichlangen Spiessen verkehren. Da wird viel zu schnell mit Macht und Ausgrenzung anstatt mit Dialog, Klärung und Kompromiss agiert. Das macht, dass wir Menschen uns zurückziehen. Und genau das möchte ich nicht. Da schwimme ich lieber mit grosser Hoffnung und Zuversicht gegen den Strom und freue mich, wenn auch sie mit mir nicht aufgeben. Miteinander können wir die gute Geschichte unserer Kirchen und unseres Staates fortführen. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Spannendes Gespräch - 7. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 7. April 2015 Spannendes Gespräch "Bis jetzt habe ich mich immer als überzeugten Atheisten bezeichnet!" So spricht der Mann zu mir in der Seelsorge. "Wenn sie Atheist sind, warum kommen sie dann zu einem Pfarrer in die Seelsorge?" Das will ich von ihm wissen. Darauf meint er: "Ich finde die Kirchen wichtig. Was sie an Arbeit für die Menschen machen, darauf kann die Gesellschaft nicht verzichten!" Dann frage ich weiter: "Warum sind sie jetzt aber nicht mehr Atheist?" "Gerade wegen dem, was ich ihnen vorhin gesagt habe. In einer Diskussion mit anderen Atheisten habe ich mich für die Arbeit der Kirchen gewehrt. In der Reaktion darauf habe ich gemerkt, dass Atheisten genau die gleichen Fanatiker sind wie Supergläubige. Les extrêmes se touchent! - Nein, wenn das Atheismus ist, dann stimmt der Begriff nicht mehr für mich!" "Dann sind sie also immer noch Mitglied der Kirche?" will ich von ihm wissen. Seine Antwort überrascht mich nicht: "Ja, natürlich! Ich unterstütze die weltliche Arbeit der Kirche. Die ist wichtig und braucht auch meine Solidarität. Aber Gottesdienst, Bibel und Glauben können mir gestohlen bleiben. Da blicke ich sowieso nicht durch und brauche es nicht für mich." Und mir wird wieder einmal bewusst, wie toll unser volkskirchliches System ist. Ich kann auch Mitglied der Kirche sein, ohne in ihr mitzumachen, einfach nur, weil ich die Arbeit, die sie an verschiedenen Orten tut, und die mir wichtig ist, unterstützen will! Was für eine gute Sache. Ich verstehe jetzt auch, warum die Kirche immer da Prügel kassiert, wo sie andere ausgrenzt, ihnen Zugänge und kirchliche Handlungen verwehrt, nur weil sie anders sind oder einem veralteten Menschenbild nicht mehr entsprechen. Ich frage mich: Wenn die Kirchen nicht mehr liebevoll, annehmend, respektierend und grosszügig auftreten, wer tut es dann? Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche

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Ostern 2015 - 5. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 5. April 2015 Ostern 2015 Im 1. Buch Samuel im Alten Testament betet Hanna: "Der Herr tötet und macht lebendig, er führt hinab ins Totenreich und führt wieder hinauf. Der Herr macht arm, und er macht reich. Er erniedrigt, aber er erhöht auch. Er richtet den Geringen auf aus dem Staub, hebt den Armen auf aus dem Kot, um ihn neben Edle zu setzen, und einen erhabenen Thron teilt er ihnen als Erbbesitz zu." (1. Sam 2.6-8a) Wer so beten kann, hat eine menschliche und geistliche Reife und Grösse, weil er nicht nur das Leben, sondern auch den Tod mit Gott in Verbindung bringt. Wer so beten kann, hat eine menschliche und geistliche Reife und Grösse, weil er nicht nur das Gute in seinem Leben, sondern auch das Schmerzhafte mit Gott in Verbindung bringt. Hanna kann so beten. Sie sagt: Der Herr tötet und macht lebendig, führt hinab zu den Toten und wieder herauf. Worte aus längst vergangener Zeit, und doch passen sie zu Ostern: Jesus war tot, doch Gott hat ihn auferweckt und wir feiern seine Auferstehung. Und so sagen wir es doch auch von jedem Menschen: Gott kennt und bestimmt den Anfang und das Ende des Lebens. Hanna hat erfahren, dass Gott eine Kraft ist, die Steine wegrollt und aus dem Tod ins Leben führt. Und so haben es auch erfahren Maria von Magdala, die anderen Frauen und Petrus und viele andere durch die Geschichte hindurch. Warum soll diese Lebenskraft nicht auch heute wirken an uns, Männern und Frauen und Kindern? Warum soll Gott nicht auch meine Gebete erhören? Ja, sicher: Dein Wille geschehe! Aber sein Wille, seine Kraft kann Steine und Menschen bewegen. Seine Lebenskraft kommt auch zu mir. Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja! Mein Herz ist fröhlich mein Haupt ist erhöht. Mein Mund hat sich weit aufgetan, denn ich freue mich deines Heils! Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. http://www.avast.com

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Miteinander feiern - 2. April 2015

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Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 2. April 2015 Miteinander feiern Das Abendmahl von Leonardo da Vinci ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt. Es schmückt den Speisesaal des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie in Mailand. Das Bild zeigt den Gedächtnistag des letzten Abendmahls von Jesus und seinen Jüngern. Der Gründonnerstag nimmt in der Liturgie einen hohen Rang ein. Das letzte Zusammensein mit Jesus und seinen Aposteln wird fröhlich dargestellt. Die Apostel unterhalten sich, gestikulieren, essen, trinken und feiern. Schönes miteinander teilen und Abschiede feiern: alles hat seinen Platz. Leben gelingt im Angesprochenwerden (M. Buber), in Gemeinschaft, in der Vernetzung. Das Zusammensein mit Menschen aus anderen Kulturen lädt ein zum Austauschen, Zuhören, Mitfühlen, Zustimmen, Lachen und Weinen. Ostern steht vor der Tür! Stell dir vor Menschen werden nicht mehr für immer abgeschrieben Verwandlung wird möglich Ausgegrenzte finden Aufnahme in unserem Kreis lebensfördernde Zeichen sind da. Stell dir vor Christus ist mitten unter uns im Aushalten unserer Ohnmacht im verzeihenden Miteinander in der zärtlichen Umarmung im unbequemen Engagement für die Menschenrechte im solidarischen Aufbruch im Feiern unseres Lebens ist Christus mitten unter uns. Auferstehung hier und jetzt. (Pierre Stutz) Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche --- Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft. http://www.avast.com

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