Die Schöpfung schmecken
Ein gutes Essen lässt Kummer vergessen. Wie wahr ist dieses Sprichwort.
Vor allem wenn man in Gemeinschaft isst und sich Zeit lassen kann das Essen
zu geniessen. Wenn man Speisen und Getränke einmal nicht geniessen kann,
weil der Magen rebelliert oder man von Fieber geschüttelt wird, dann ist die
Welt nicht mehr in Ordnung.
Wer jetzt das Gefühl hat, man dürfe ja heutzutage gar nicht mehr richtig
geniessen, weil etwa Fleisch schlecht für die Umwelt ist, die Hühner
unglücklich sind, Gemüse und Früchte voller Pestizide und Pflanzen
genmanipuliert sind, der hat nur zum Teil recht.
Die christlichen Kirchen vertiefen in der Schöpfungszeit 2019 das Thema
Geschmack und Schmecken. Es lohnt sich, einmal unserem Geschmacksempfinden
etwas nachzuspüren und unseren Geschmackssinn auch zu pflegen. Unser
Geschmackssinn verändert sich im Laufe unsres Lebens. Ein Säugling mag es
gerne süss, später lernen wir die Schärfe kennen und im Alter entwickelt
wieder jede und jeder seinen Geschmack. So bildet sich im Laufe unseres
Lebens ein Geschmacksarchiv.
Während meine Grosseltern vielleicht gerade mal eine Pizza kannten, ist es
für meine Kinder normal, thailändisch, mexikanisch, indisch oder chinesisch
zu kochen und zu essen.
Menschen können unterscheiden zwischen süss, sauer, salzig und bitter, ein
Pinguin jedoch kann lediglich salzig und sauer erkennen. Das reicht ihm,
denn er schlingt ja die Fische ganz hinunter. Bei manchen Menschen habe ich
das Gefühl, sie gehen als Pinguine durchs Leben: Sie schlingen ihr Essen
stehend hinunter, sind in Gedanken irgendwo, aber sicher nicht bei den
Nahrungsmitteln, welche sie gerade zu sich nehmen und noch weniger sind sie
sich bewusst, dass das, was sie da gerade Essen, die Frucht der Erde und der
menschlichen Arbeit ist.
Pinguine können nicht bewusst einkaufen und haben auch keinen Sinn für
nachhaltige Produkte und Food waste, Menschen können das sehr wohl.
Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit mit allen Sinnen, die uns zur
Verfügung stehen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
Ökumenische Bahnhofkirche
www.bahnhofkirche.chwww.offene-tuer.net
Es gibt thematisch viele verschiedene Stadtrundgänge: Mit dem Nachtwächter
durchs dunkel Zürich, Frauen- und Kriminalstadtrundgänge, und noch viele
mehr, welche uns die Stadt und ihre Geschichte unterhaltsam näher bringen.
Aber es gibt noch andere Stadtrundgänge: Die Sozialen Stadtrundgänge zeigen
uns die nachdenklicheren Seiten der Menschen in unserer Stadt.
Wir kennen sie, die Frauen und Männer, welche das Strassenmagazin SURPRISE
verkaufen. Sie sind sichtbar in unserer Stadt. Auf den Sozialen
Stadtrundgängen erzählen sie von ihrem Leben, einem Leben oft auf er
Schattenseite unserer Gesellschaft.
Ende September startet nun ein neues Angebot: Die Frauenarmutstour
Schattenwelten Frauen auf der Gasse. Was bedeutet es, aus dem sozialen
Netz zu fallen, wie werden Sucht und psychische Erkrankungen zum täglichen
Kampf und warum werden insbesondere armutsbetroffene Frauen unsichtbar?
Mit diesen Fragen im Rucksack die Stadt zu erwandern gibt einen neuen
Einblick ins Leben von Frauen in unserer Stadt.
Frauenarmut, Gewalt an Frauen, ungleiche Löhne für Frauen und Männer, Frauen
als Objekte, Frauen die nach der Vereinbarung von Karriere und Kinder
gefragt werden - wer fragt das schon einen Mann, Frauen die unsichtbar
gemacht werden in unserer Gesellschaft. Das alles sind Themen, welche es
wahrlich nötig machen auf die Schattenwelten der Frauen auf der Gasse
aufmerksam zu machen. Wenn sie mehr zu den SURPRISE Stadtführungen wissen
möchten, sprechen sie die Verkäuferinnen und Verkäufer der Magazine doch
einfach an. Sie freuen sich über jeden Kontakt.
Oder https://surprise.ngo/angebote/stadtrundgang/stadtrundgangzh/