Weg-Wort vom 28. März 2011
Geben und Nehmen die Logik der Natur
Zur Fastenkampagne der Hilfswerke 'Fastenopfer' und 'Brot für die Welt':
In unergründlichen Tiefen, verbirgst du, Mutter Erde, deine unermesslichen
Schätze. Dein Innerstes sollte einmal all deine Kinder überreich ernähren.
Heute aber werden nur jene satt, die in dein Innerstes eindringen und dir
auf der Suche nach Macht und Unsterblichkeit tödliche Wunden zufügen
Die Verwundbarsten müssen ohnmächtig zusehen, wie sie dir den Bauch
aufreissen. Bar jeder Einsicht, bar jeder Weisheit. Nichts als brutale
Ausbeutung. Keine Vision, kein Gestern, kein Morgen.
Doch für dich, Gott der Hoffnung, ist nichts unmöglich. Du kennst den
geheimen Ort, wo sich die Weisheit verborgen hält. Lass sie sich entfalten
und unsere verwundete Erde neu beleben. Damit diese wieder fruchtbar werde
und all ihre Kinder ernähren kann. Auf dass sie neue Hoffnung schöpfen und
in Frieden leben.
(Véronique Isenmann, Schweizer Theologin, Kongo)
In der Logik deiner Natur, Gott, ist auch deine Weisheit verborgen. Sichtbar
für alle, die bereit sind zu sehen:
Schonende Feldarbeit für die Zukunft. Mischkulturen.
Pflanzen, in guter Nachbarschaft, geben einander Kraft.
Bewahren sich gegenseitig vor Schaden - ganz ohne Gift.
Es ist gar nicht so schwer, wenn man Bescheid weiss:
Wer kann es mit wem und in welcher Reihenfolge.
Knoblauch mit Erdbeere, Fenchel mit Basilikum.
Oder: Mais mit Bohnen, Maniok und Kaffee.
Unordnung? Von wegen!
Eine bunt gemischte Gesellschaft.
Geben und Nehmen - die Logik der Natur.
Ein guter Plan, der auch auf kleinem Feld
und überall reiche Ernte verspricht.
In einem Klima guter Nachbarschaft
gedeihen auch Menschen besser. (Katharina Morello)
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorgenden der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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