Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom
In der Arbeit aufgehen oder untergehen
Hast du auch schon eine To-do-Liste geschrieben, eine Liste mit allen Arbeiten, die es noch zu erledigen gilt. Manchmal sind es ganze Litaneien. Unter Arbeitslast und Zeitdruck werden wir zu Zeitmanagern, damit wir möglichst viel erledigen können. Doch es besteht die Gefahr, dass wir zu viel wollen und nur noch die Arbeit sehen. Der Dichter Eugen Roth hat es wunderschön auf den Punkt gebracht:
Ein Mensch sagt – und ist stolz darauf:
Ich geh in meiner Arbeit auf!
Doch bald darauf – nicht ganz so munter
– geht er in seiner Arbeit unter!”
Darum ein kleiner Gratistipp: Behalte auf deiner To-do-Liste eine oder zwei Linien frei für erholsame Tätigkeiten, die man unter Zeitdruck so leicht vergisst, z.B. beten, singen, Natur erleben, spielen, lesen, plaudern. Das scheint auf den ersten Blick nicht effektiv, hilft uns aber, nicht im Arbeitsstrudel unterzugehen und den Überblick zu bewahren. Wir brauchen zwischendurch Abstand von unserer Arbeit, damit wir wissen, warum und wofür wir arbeiten. Auf unserer To-do-Liste sollte es auch Platz haben für das scheinbar Zwecklose, das unsere Einsatzfreude stärkt, wie es in einem Gedicht als Lateinamerika zum Ausdruck kommt:
Es gibt noch soviel Mais zu pflanzen,
so viele Kinder zu unterrichten,
so viele Kranke zu heilen,
so viel Liebe zu verwirklichen,
das Wichtigste aber ist,
noch mehr Lieder zu singen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

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