Weg-Wort vom 21. November 2008
Lichtpunkte im Dunkel
Der November ist für viele von uns kein leichter Monat. Nässe, Dunkelheit
und erster Schnee machen vielen Menschen zu schaffen. Es ruft dunkle
Gedanken hervor und erinnert an erlebte Trauer.
Trauer erleben wir Menschen oft wie Dunkelheit. Manche beschreiben die
Trauer wie einen langen, dunklen Tunnel, durch den sie sich langsam
vorangearbeitet haben. Wenn ein Mensch stirbt, der uns nahestand, dann kommt
die Erkenntnis, was das für uns bedeutet, nur langsam. Geballt würde es uns
wahrscheinlich erschlagen.
Und so ist es gnädig eingerichtet, dass wir uns langsam durch die Trauer und
den Verlust arbeiten. Immer wieder werden Schmerz und Trauer uns
überwältigen, vielleicht so sehr, dass wir das Gefühl haben, es wäre wie am
ersten Tag. Und doch wird es dabei ein Vorwärts gehen.
Ich stelle mir das vor wie einen Berg: Man muss hinauf und auch wieder
herunter. Wenn man sich weigert, schiebt man den Berg vor sich her. Mit
jedem Weinen, mit jedem Schmerz, den wir durchleben, kommen wir ein Stück
weiter. Nach einer Weile, vielleicht zunächst kaum merklich, wird es
leichter.
In all dem Dunkel gibt es Momente des Trostes, wo wir lernen anzunehmen, was
ist. Lichtpunkte im Dunkel. Sie helfen uns voran und lassen uns ganz
allmählich genesen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses Vorwärtskommen und diese Lichtpunkte in
dieser Zeit ganz besonders erleben und das, was im 4. Vers des 80. Psalms
steht: Gott, tröste uns wieder und lass leuchten dein Antlitz, so genesen
wir.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php