Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 28. Oktober 2019
Scheitern
"Scheitern" kommt vom Wortstamm her von "Scheit" (Holz-Scheit) und
"in Stücke gehen". So nachzulesen in Wikipedia. Wie ein Scheit in Brüche geht,
so wird beim Scheitern ein Ziel nicht erreicht oder es misslingt, einen gewünschten Erfolg
zu erzielen.
Von Martin Buber stammt folgender Ausspruch: "Erfolg ist keiner der Namen
Gottes."
Heisst das jetzt, dass Scheitern der bessere Erfolg ist? Oder wohl eher: Was erfolgreich
ist, muss noch lange nicht richtig und gerecht sein. Erfolg ist keine Garantie, dass wir
automatisch alles richtig gemacht haben. Und vor allem ist Erfolg nicht DER Massstab!
Wenn man die Bibel aufmerksam liest, trifft man auf Geschichten von Menschen, die
scheitern. Die Erfolgsgeschichten, wie zum Beispiel David und Goliath, sind uns vielleicht
präsenter. Da ist aber auch die Geschichte von Petrus und seinem dreimaligen Verleugnen
von Jesus.
Und Paulus hat es so formuliert:
"Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen... denn, wenn ich schwach
bin, dann bin ich stark." (2.Kor 12,9f)
Scheitern ist bestimmt nicht ein Ziel, aber auch Erfolg kann nicht das Ziel sein. Ziele
können Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Friede, Leben in Fülle sein.
Und geht man im Leben einen Weg, der nicht gelingen will, so ist das nicht unbedingt
Scheitern. Viel eher war der gegangene Weg nicht der richtige Weg. Dann gilt es, die
Herausforderung anzunehmen und neue Wege zu suchen und zu gehen.
Viel Freude auf all Ihren Wegen und Umwegen!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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