Weg-Wort vom 31. Mai 2010
Die Zeit vergeht
Schon wieder der letzte Tag im Mai! Es ist einfach unglaublich, wie schnell
die Zeit vergeht. Je älter ich werde, desto mehr empfinde ich das. Und auch
in der Zeitung sehe ich bei den Todesanzeigen immer mehr Menschen mit meinem
Jahrgang. Nur noch eine halbe Hand Jahre und ich bin sechzig. In meiner
Jugend sangen die Beatles When Im sixty-four
many years from now. Nein,
so viele Jahre sind es nicht mehr!
Eigentlich geniesse ich das Älterwerden. Es bringt uns auch eine gewisse
Narrenfreiheit mit sich. Wir können uns mehr erlauben und die Mitmenschen
gehen auch anders mit uns um manches Mal netter, aber nicht immer.
Letzthin wurde mir doch tatsächlich ein Sitzplatz im Tram angeboten!
Ganz persönlich ertappe ich mich dabei, dass ich Bilanz ziehe und überlege,
was ich noch machen und erleben will. Ich merke, dass ich mich vorbereiten
muss auf die Zeit, wo ich aus der Arbeitswelt ausscheide. Und das darf
mental schon jetzt beginnen. In der Regel sind ja wir alle noch recht fit
und beweglich, wenn wir in den Ruhestand eintreten. Es macht darum Sinn,
diesen Übergang zu gestalten und zu planen.
Und es macht auch Sinn, nicht aufzuhören von sich etwas zu verlangen. Getreu
der UNO-Idee, dass der, der einen vollen Job hat mit Monatslohn, mindestens
vier Stunden pro Woche Freiwilligenarbeit leisten soll, werde ich eine
solche Freiwilligenarbeit auch nach dem Ausscheiden aus der Arbeitswelt
weiterhin leisten -, so lange es geht. Dabei denke ich an eine soziale
Tätigkeit, die ich tue, wenn ich sie mache, die ich aber auch dort lassen
kann, wenn ich nach Hause gehe. Stress soll wirklich nicht mehr sein!
Und was mir auch ganz wichtig ist, das ist die Partnerschaft und die
Familie. Da möchte ich mich weiter engagieren und die Rolle, die ich habe,
ausfüllen. Und ich bitte Gott, dass er mir für alles Gesundheit, Zeit und
Kraft schenkt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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