Weg-Wort vom 6. März 2009
Einheit in der Vielfalt
Am ersten Freitag im März begehen jedes Jahr christliche Frauen in über 170
Ländern den ökumenischen Weltgebetstag. In weltweiter Solidarität zeigen
sie, dass Gebet und Handeln untrennbar sind und beide einen nicht zu
ermessenden Einfluss in der Welt haben. Den Gottesdienst gestalten jeweils
Frauen eines Landes mit Informationen über dessen gesellschaftliche und
religiöse Situation. In diesem Jahr ist es Papua-Neuginea, ein Land mit 800
verschiedenen Sprachen und Kulturen. Mit dem Thema In Christus viele
Glieder, ein Leib (Röm 12,4-13) wünschen sie sich Einheit in der Vielfalt
in ihrem eigenen Land wie auch weltweit.
Für den Apostel Paulus ist die Gemeinde Jesu Christi wie ein bunter
Blumenstrauss. So umfassend vielfarbig wie das Spektrum der Farben, in das
sich das eine Licht entfaltet. In jeder Farbe, in jeder Blume, in jedem
Menschen zeigt sich etwas von der Fülle und Schönheit Gottes.
Darum ist in der Gemeinde Gottes niemand wertvoller als andere. Kein Dienst
überragt den anderen auch nicht das Papsttum oder sonst ein Kirchenamt. Da
gibt es keine Rangordnung weder aufgrund von Herkunft, Status, Begabung,
Ausbildung, Beruf noch aufgrund von Einkommen oder Besitz. Denn alles ist
ein Geschenk des lebendig machenden Geistes. Und alle sind ausgerichtet auf
den einen Christus, der nicht gekommen ist, sich bedienen zu lassen, sondern
zu dienen.
In der Gemeinde Gottes gibt es nach Paulus auch keine Konkurrenz, die andere
aussticht. Weil nur alle zusammen das Ganze bilden, wie beim menschlichen
Leib: Als Menschen, die zu Christus gehören, bilden wir alle ein
unteilbares Ganzes; aber als einzelne stehen wir zueinander wie Teile mit
ihrer besonderen Funktion. Unter der Freiheit des einen Christus entfaltet
sich das Leben der Gemeinde in seinem bunten Reichtum: in unterschiedlichen
Begabungen, Kräften und Diensten.
Da ist nicht Gleichmacherei, sondern Freude an der Einmaligkeit jedes
Einzelnen und am sich gegenseitig ergänzenden Reichtum des Ganzen. Da werden
auch unscheinbare Begabungen wahrgenommen, geachtet und gefördert. Da
herrschen nicht eigensinniges Handeln und selbstsüchtiges Haben sondern
Gemeinsinn und Teilhabe aller am ganzen Reichtum der von Gott geschenkten
Welt.
Wie könnte doch eine solche Gemeinde, eine solche Kirche ein kraftvolles,
ein über-zeugendes Beispiel sein für die ganze Welt !!
Der ökumenische Weltgebetstag der Frauen ist dafür ein starkes Zeichen.
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Beat Schlauri, Susanne Wey
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Hauptbahnhof Zürich
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