Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 30. März 2016
Nicht fliehen!
Schon sind die Ostertage wieder vorbei. Wir stürzen uns in unseren Arbeitsalltag - und
dieser holt uns prompt wieder ein. Das Geschehen von Ostern wird verdrängt, die Hoffnung
und Freude werden eingesperrt. Sogar Fromme höre ich manchmal sagen: Im Nächsten Jahr ist
ja wieder Ostern.
Da kommt mir diese Rabbigeschichte gerade recht:
Der Rabbi sah einen auf der Strasse eilen, ohne nach rechts und links zu schauen.
"Warum rennst du so?" fragte er ihn. "Ich gehe meinem Erwerb nach",
antwortete der Mann. "Und wohweisst du", fuhr der Rabbi fort zu fragen,
"dein Erwerb laufe vor dir her, dass du ihm nachjagen musst? Vielleicht ist er dir im
Rücken und du brauchst nur innezuhalten, um ihm zu begegnen? Du aber fliehst vor
ihm."
Ich glaube das: Wir sind ständig auf der Flucht. Nur nie langsamer werden. Nur nie weiter
nachdenken. Sich lieber einfach treiben lassen vom Alltag - auf und davon vor allem, was
uns zwingen könnte, unser Leben neu zu überdenken.
Natürlich haben wir Verantwortung für uns, für andere. Natürlich können wir ohne Arbeit
kaum überleben. Natürlich wollen wir uns manchmal etwas leisten können. Aber Zeit haben
wir doch immer! Schauen sie nur, was sie alles in ihrer Freizeit machen. Warum nicht auch
Zeit zum Dranbleiben an dem, was an Ostern für uns geschehen ist? Versuchen sie es. Es
kann für alle Bereiche ihres Lebens etwas davon wichtig werden. Ich behaupte: Sie können
vieles mit neuen Augen sehen!
Also nicht fliehen!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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