Weg-Wort vom 26. November 2012
Ungläubiger Glaube ist gefragt!
Ein Mann bringt zu Jesus einen kranken Jugendlichen. Alle Welt sieht, dass dieser
Jugendliche furchtbar leidet. Und das schon lange! Diese Krankheit hat er von Geburt an.
Und es entwickelt sich folgender Dialog zwischen dem Mann und Jesus. Der Mann beginnt:
"Wenn du etwas vermagst, so hilf uns und hab Mitleid mit uns.
Jesus aber sagte zu ihm: Was soll das heissen: Wenn du etwas vermagst? Alles ist möglich
dem, der glaubt.
Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!" (Mk
9,22-24)
Ich glaube, hilf meinem Unglauben. Das ist der Glaube, auf den Jesus reagiert. Nicht der
Glaube, der um seine eigene Kraft weiss. Dann könnte er sich selbst helfen. Sondern der
ungläubige Glaube. Der Glaube, der um seine Schwäche weiss und der gerade darum den Helfer
braucht. Ich glaube, hilf meinem Unglauben!
Und Jesus heilte den Jugendlichen. Wie? Das ist eigentlich unwichtig. Viel wichtiger ist:
Er kennt als Mensch seiner Zeit die Seele der Menschen dieser Zeit. Und was er tut, das
hilft. Nach der Heilung lag der Jugendliche wie tot da, Jesus aber ergriff ihn bei der
Hand und richtete ihn auf und er stand auf.
Und das ist interessant: Vom Glauben des Jugendlichen ist in diesem Geschehen nie die
Rede. Wichtig ist nur: Der Jugendliche liegt nicht mehr darnieder, liegt nicht mehr auf
dem Boden, ist nicht fast zu Grunde gerichtet, nein: Er ist aufgerichtet. Er steht!
Und nun kann er weiter gehen. Nun kann er zurückfinden in den tragenden Kreis des
Vertrauens. Nun können Beziehungen heilen und Wege weiter gehen. Und alle Dinge sind
möglich.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://romanangst.wordpress.com/
Das Weg-Wort als iPhone-App:
http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1