Weg-Wort vom 28. Juni 2012
Jage die Ängste fort
Ängste können uns arg zusetzen und uns das Leben schwer machen. Angst macht
unfrei, schnürt die Kehle zu. Es gibt Ängste, die müssen therapiert werden
und solche, die wir uns selber nehmen können! Mascha Kaléko, eine jüdische
Schriftstellerin ( 1907 - 1975) schrieb ein Gedicht mit dem Titel: Jag die
Ängste fort!
"Jag die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten. Für die Jahre wird wohl
alles noch reichen. Das Brot im Kasten und der Anzug im Schrank. Sage nicht
mein. Es ist dir alles geliehen. Lebe auf die Zeit und siehe, wie wenig du
brauchst. Richte dich ein. Und halte den Koffer bereit. Es ist wahr, was sie
sagen: Was kommen muss, kommt. Geh dem Leid nicht entgegen. Und ist es da,
sieh ihm still ins Gesicht. Es ist vergänglich wie das Glück.
Erwarte nichts. Und hüte besorgt das Geheimnis. Auch der Bruder verrät, geht
es um dich oder ihn. Dein eignen Schatten nimm zum Weggefährten.
Feg deine Stube wohl. Und tausche den Gruss mit dem Nachbarn. Flicke heiter
den Zaun und auch die Glocke am Tor. Die Wunde in dir halte wach unter dem
Dach im Einstweilen. Zerreiss deine Pläne. Sei klug und halte dich an die
Wunder. Sie sind lang schon verzeichnet im grossen Plan."
Dieses Gedicht nimmt die Gedanken aus Matthäus 6,27 auf: "Wer von euch kann
mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um ein kleine Zeitspanne
verlängern?"
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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