Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 29. Juli 2014
Der Weg zum Ziel
Das erfahre ich aus dem Gespräch mit ihm: Immer zielgerichtet ist er seinen Weg gegangen.
Dabei hat er erreicht, was er wollte. Nur mit den Begleitern, den Partnerinnen, den
Freundinnen und Freunden auf seinem Weg hatte er ständig Schwierigkeiten. Eben ist auch
seine zweite Ehe in die Brüche gegangen.
Die drei Kinder aus den beiden Ehen wollen nichts von ihm wissen. Sie sagen, dass er nie
für sie da war. Er meint, er habe immer nur gearbeitet für sie. Er sei auf seine Art
dagewesen für sie. Das aber anerkennen sie nicht. Und mit dem Gefühl kommt er zu mir, mit
dem Gefühl, dass er zwar seine Ziele erreicht habe, aber sein Leben ein einziger
Scherbenhaufen sei.
Mir kommt ein Wort in den Sinn, das ich einmal aufgeschnappt habe. Darin heisst es:
"Der Weg zum Ziel ist der gefährlichste. Er ist die Flugbahn aller Geschosse und
hinterlässt darum viele Opfer."
Manchmal scheint es also besser zu sein, nicht den zielgerichteten Weg zu gehen. Umwege,
langsame Phasen mit Platz für die Menschen, mit denen wir unterwegs sind, machen Sinn.
Aber das verlangt noch ganz andere Fähigkeiten von uns, als nur zielgerichtet einen Weg zu
verfolgen. Da brauchen wir auch Gespür für das, was uns wirklich leben lässt, was uns
wirklich glücklich macht. Wo eben keine Geschosse sind, sondern freier, sicherer Raum mit
viel geliebten Menschen darin und Freiheit und Gelassenheit.
Und keine Angst! Wir verlieren die kleinen Ziele im Leben nicht aus den Augen. Wir können
auch das grosse Ziel erreichen, wenn es denn für unser Leben wirklich Sinn macht.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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