Es gibt Erinnerungen, die sind für immer ins Gedächtnis eingraviert. Vielleicht schlummern sie ganz tief in mir. Es braucht nur den entsprechenden Auslöser und sie kommen wieder an die Oberfläche.
Ich habe nach Jahrzehnten wieder das Schulhaus besucht, in das ich ich als Kind in die Primarschule ging. Es waren noch dieselben Linoleumböden, für die der Hauswart auch noch dasselbe Bohnerwachs benutzte wie in meinen Kindertagen. Der Geruch in dem Gebäude hatte die Erinnerungen an meine Primarschule wiederaufleben lassen. Ich fühlte mich in die damalige Zeit zurückversetzt!
Fotos können helfen, dass Erinnerungen nicht verblassen. Es gibt Begebenheiten, die ich ohne Fotos oder Filmaufnahmen längst wieder vergessen hätte. Aber es gibt auch Erinnerungen, für die man keine Fotos braucht.
Ich denke an den Moment, in dem ich zum ersten Mal mein eigenes Kind in den Armen hielt. Meine Tochter schaute mir mit staunendem Gesichtsausruck tief in die Augen. Sie lag entspannt in meinen Armen, als ich sie badete, und strampelte im Wasser leicht mit den Armen und Beinen. Diese Bilder kann ich jederzeit wieder hervorholen, weil sie ganz tief in mir sind.
In der Weihnachtsgeschichte nach Lukas heißt es: «Maria aber bewahrte all das Gehörte und bewegte es in ihrem Herzen.» Marias Erinnerungen sind eine gemeinsame Erinnerung aller Christen, die mich bei der Vorbereitung auf Weihnachten zusammen mit meinen eigenen Erinnerungen an Geburt und neues Leben prägen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

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