Weg-Wort vom 16. Februar 2011
Bessere Menschen werden
Ich hoffe, dass wir das alle wollen. Denn wir alle kennen ja unsere Ecken und Enden, wo
wir nicht gerade vorbildliche Menschen sind. Da ist unser Egoismus, da ist unser
Schweigen, da ist das Verschliessen unserer Augen oder unseres Herzens. Da sind unsere
Launen, unser Bösartigkeiten, unser Zynismus.
Ich will nicht mehr sagen. Ich nehme an, dass wir alle die Baustellen in unserem
Menschsein kennen. Daran zu arbeiten lohnt sich. Menschlichkeit ist uns nicht einfach
gegeben. Vielmehr will sie immer wieder gefunden, gefördert und mutig umgesetzt werden.
Ein Rabbi hat einmal gesagt: „Es gibt keinen sündenfreien Menschen. Und doch ist ein
Unterschied zwischen einem Gerechten und einem Sünder: Solange der Gerechte lebt, weiss
er, dass er sündigt. Und solange der Sünder sündigt, weiss er, dass er lebt.“
Wie gesagt, ich hoffe, dass wir um unsere Unvollkommenheit wissen. Denn nur wenn wir darum
wissen, können wir auch daran arbeiten und bessere Menschen werden. Und ich hoffe, dass
wir nicht nur dann das Gefühl haben zu leben, wenn wir uns unserer Sündhaftigkeit
hingeben.
Das Spannendste in unserem Leben ist ja die Suche nach dem guten, richtigen – eben
menschlichen Verhalten in jeder Situation. Dabei wird uns nicht alles so gelingen, wie es
recht wäre. Wie sagen wir? Wir sind keine Engel. Aber wir können welche sein – immer
häufiger.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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