Weg-Wort vom 25. Juni 2012
Unser Herz
Ich weiss nicht, ob Sie ein gutes und starkes Herz haben. Ich denke, meines ist gut und
stark, obwohl ich regelmässig eine Pille für das Herz nehmen muss.
Aber nach dem Gespräch mit einem Jugendlichen, der mitten in der Pubertät ist, habe ich
wieder einmal gestaunt. Das Herz scheint das am stärksten beanspruchte Organ während der
Pubertät zu sein. Dort spielt sich all das ab, was das Leben im Moment so schwierig macht.
Die erste Verliebtheit mit all ihren aufwühlenden Erlebnissen trifft auf den unbedingten
Willen, cool zu sein. Die Wichtigkeit der Gruppe, in der man sich gut aufgehoben fühlt,
trifft auf die Eltern, die man so satthat, aber auch irgendwie braucht. Der Protest gegen
alles, was die Kindheit so sicher machte, trifft auf den Wunsch nach Geborgenheit und
Zuverlässigkeit.
Und dann, in der Seelsorge, im Gottesdienst trifft das Herz, das da manchmal fast
zerrissen wird, auf die Zusage Gottes, dass er das Herz festigen wird. Im Hebräerbrief
heisst es: "Es ist gut, dass das Herz gefestigt wird durch Gnade." (Hebr 13,9)
Ich kann jedem jungen Menschen nur wünschen, dass ihm die Gnade Gottes hilft, das Herz zu
festigen, was ja nichts anderes heisst, als stark und sicher zu werden für das Leben.
Es ist wahrlich eine Gnade, wenn wir im Leben durch den Glauben an Sicherheit und
Festigkeit gewinnen, weil wir Gott an der Seite wissen. Es ist eine grosse Gnade, wenn wir
uns nicht ständig unsicher hin- und herziehen lassen, sondern Geborgenheit und
Zuverlässigkeit für das eigene Leben empfinden. So gelingt die Zukunft mit Gott.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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