Weg-Wort vom 19. April 2013
Wo kommt Gott mir nah?
Martin Luther hat einmal gesagt: "Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott."
Was sind die Götter, an denen wir hängen? Was ist uns wirklich wichtig, so dass es unser
Innerstes bewegt? Wonach sehnen wir uns?
Glück und Harmonie in der Familie? Erfolg im Beruf? Finanziell abgesichert in die Zukunft
blicken zu können? Sich etwas leisten zu können? Tolle Urlaubsreisen zu machen, etwas von
der Welt zu sehen? - Die Liste unserer Wünsche ist lang. Woran hängt unser Herz? Wonach
sehnen wir uns im Innersten?
In einem Gedicht von Gottfried Benn finden wir diese Sehnsucht nach Erfüllung unserer
Wünsche sehr treffend ausgedrückt. Das Gedicht heisst "Reisen":
"Meinen Sie Zürich zum Beispiel
sei eine tiefere Stadt,
wo man Wunder und Weihen
immer als Inhalt hat?
Meinen Sie, aus Habana,
weiss und hibiskusrot,
bräche ein ewiges Manna
für Ihre Wüstennot?
Bahnhofstrassen und Rueen,
Boulevards, Lidos, Laan -
selbst auf den Fifth Avenueen
fällt Sie die Leere an."
Gott hat ein Gesicht, das keiner Götterstatue gleicht. Gott kommt mir nahe im Gebet und in
der Gemeinschaft. Im Abendmahl kann ich ihn spüren. Manche Worte der Bibel treffen mich
mitten ins Herz. Manche Ereignisse meines Lebens kann ich mir nur so erklären, als dass
Gott da seine Hand im Spiel hatte. Er ist der verborgene Gott, aber wir können ihn immer
wieder neu kennen lernen. In ihm leben wir, in ihm bewegen wir uns, in ihm sind wir.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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