Weg-Wort vom 3. April 2008
hoffen und glauben
Seid stets bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand von euch
Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. Paulus
Was lässt hoffen?
Hoffnung in sich zu tragen, verleihe uns Menschen Würde, sagte der Philosoph
Kant. Denn in der Erwartung von etwas Gutem oder Glück, verhalten wir Mensch
uns positiv.
Wer hofft kann aufrecht durchs Leben gehen obwohl ihm oder ihr bewusst ist,
dass die Zukunft im Ungewissen liegt. Das Herz des Hoffenden hüpft in
freudiger Erwartung des Guten. So erkläre ich mir die Ableitung des Wortes
Hoffnung von hüpfen.
Ab und zu bezahle ich einen Lottozettel ein, trotzdem ich weiss, dass die
Gewinnchancen äusserst gering sind. Aber die Spannung der freudigen
Erwartung eines Gewinns, lässt mich beschwingter durch den Tag gehen.
Zu hoffen gibt uns Menschen die Kraft in auch schwierigsten Situationen
auszuharren. Im Anliegenbuch der Bahnhofkirche formulieren Besucherinnen und
Besucher ihre Bitten für Gesundheit, Arbeit, glückende Beziehungen und
Geborgenheit. Sie übergeben ihre Sorgen und Wünsche Gott und er gibt ihnen
neue Hoffnung und Zuversicht. Wer betet und bittet geht mit seinen
Schwierigkeiten leichter durchs Leben, denn er oder sie hofft auf Gottes
Hilfe.
Erst dann, wenn wir nicht mehr hoffen, hat die Verzweiflung eine Chance.
Das Evangelium verkündet uns Menschen Hoffnung, auf Gottes Hilfe zu
vertrauen, auch dann, wenn scheinbar nichts mehr dazu Anlass gibt. Das
Evangelium verspricht denen, die der Spur Christi folgen ein würdevolles
Leben, weil sie zu hoffen wagen.
Deshalb fordert der Apostel Paulus von uns: Wenn ihr danach gefragt werdet,
was euch Hoffnung gibt, dann antwortet. So bringt ihr immer mehr Menschen
dazu, auf Gott zu vertrauen.
Es ist schwer über das zu sprechen, was wir hoffen und glauben. Manche
befürchten, sich damit eine Blösse zu geben. Vielleicht befremdet es darum
so viele, wenn andere es wagen offen und stolz ihren Glauben zu bezeugen.
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche