Aufruf zum Frieden
Vor wenigen Wochen hatte der Generalsekretär der Vereinten Nationen im Hinblick auf die Corona-Krise zu einem sofortigen weltweiten Waffenstillstand aufgerufen, und auch Papst Franziskus hat sich diesem Appell angeschlossen. Tatsächlich hört man zurzeit in den Medien kaum etwas über bewaffnete Auseinandersetzungen in der Welt. Waren die eindringlichen Aufrufe dermassen erfolgreich? Tatsächlich gab es einige Konfliktgruppen, die sich an dieser Idee interessiert zeigten. Es bleibt allerdings zu vermuten, dass es mehr am weltweiten Fokus der Medien auf die Pandemie liegt, dass kriegerische Akte im Moment kaum mehr Erwähnung finden.
Friede ist wahrscheinlich die grösste Sehnsucht der Menschen und Völker durch die Zeiten hindurch. Friedlosigkeit verängstigt und lähmt, bindet Lebensenergie für allerlei Schutzmechanismen, macht misstrauisch und feindselig gegenüber anderen und führt zur Enge der Herzen und schnell in einen Strudel von Gewalt und Gegengewalt. In dieser Haltung und Logik hat Friede noch nie dauerhaft gesichert werden können.
„Friede sei mit euch!“ So begrüsst in den biblischen Berichten der auferstandene Christus seine verängstigten und fassungslosen Jünger und Gefährtinnen. Darin höre ich Jesu Ermutigung und Auftrag, auf neue Weise miteinander umzugehen: sich nicht von Ängsten leiten zu lassen, sondern im Vertrauen auf das grössere Ganze zu handeln, gemeinsam nach der Wahrheit zu forschen, anstatt eine Sichtweise absolut zu setzen, und das Recht eines jeden Menschen auf ein gutes Leben anzuerkennen. So fördern wir Frieden in Zeiten des Konflikts ebenso wie während einer Pandemie.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

Bild von Baptiste Heschung auf Pixabay
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