Weg-Wort vom 22. Oktober 2013
Ich liebe Euch
Hat Ihnen schon einmal jemand die Worte gesagt, nach denen sich so viele Menschen sehnen,
nach denen so viele Menschen hungern und dürsten? Jene berühmten drei Worte: "Ich
liebe dich"?
"Ich liebe dich! Mit dir zusammen möchte ich einen gemeinsamen Weg gehen. Ich weiss
nicht, wohin er uns führen wird, aber ich will, dass es ein gemeinsamer Weg wird. Denn:
Ich liebe dich." Hat Ihnen schon einmal jemand diese berühmten drei Worte gesagt?
Ich liebe euch, sagt Jesus. Wie mein Vater mich liebt, so liebe ich euch.
Eine Liebeserklärung an jeden und jede von uns. Bleibt in meiner Liebe, sagt Jesus. Wenn
ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte
und bleibe in seiner Liebe. (Joh 15)
So weit, so gut. Doch einer grossen, überfliessenden Liebeserklärung folgt zwischen zwei
Menschen oft ein Anspruch, eine Forderung, vielleicht sogar eine Bedingung auf dem Fuss.
"Ich liebe dich – aber du musst meine Freiheit und Unabhängigkeit tolerieren",
heisst es dann vielleicht. Oder: "Ich liebe dich – aber du sollst immer für mich da
sein, alles mit mir gemeinsam machen."
Bei Jesus scheint das ähnlich zu sein: Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander
liebt wie ich euch liebe. (Joh 15)
Diese Worte Jesu lassen uns eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Wir können flüchtig über
sie hinweghören und uns sagen: "Ja, ja, schon klar, wir versuchen einfach, zu allen
nett und freundlich zu sein, dann passt das schon." Und wir gehen mit einem müden
Lächeln auf den Lippen weiter auf unserem Weg. Aber das würde die Brisanz und die
Ernsthaftigkeit, die in diesem Satz Jesu steckt, nur beiseite schieben und überspielen.
Bleibt also noch die zweite Möglichkeit: Wir nehmen die Zumutung, den Anspruch Jesu ernst
und versuchen, ihn wirklich zu verstehen. Versuchen erst einmal zu verstehen, wen Jesus
überhaupt anspricht. Versuchen zu verstehen, was Jesus wohl mit dieser Liebe meint und
können uns dann vielleicht besser vorstellen, wie diese Liebe ganz praktisch aussehen
könnte.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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