Erklärung
aus Kindermund
Im deutschen Fernsehen gab es einmal eine Sendung, in der Kinder einen Begriff umschreiben, den Erwachsene dann raten mussten. Ich habe diese Sendung geliebt. Wenn Kinder etwas beschreiben, sind da immer wieder überraschende Bilder und Vergleiche mit drin. Und es gibt immer etwas zum Lachen.
Etwas Ähnliches habe ich als Gemeindepfarrer erlebt. Ich wartete vor der Kirche auf Konfirmanden. Plötzlich stürmten zwei Siebenjährige auf mich zu. Der eine der beiden, Benjamin, nimmt meine Hand und zieht daran, dass er meine ganze Aufmerksamkeit hat:
"Nicht wahr, Herr Pfarrer, es gibt in echt gar
keine Gespenster. Und Geister und Teufel gibt es auch nicht?!"
Ich bin verdutzt und zögere ein wenig. Um was geht
es den beiden bei der Frage und was soll ich auf die Schnelle und so pauschal
antworten?
Benjamin braucht aber offenbar doch keine Antwort.
Mit Blick auf seinen Freund teilt er mir mit: "Ich habe dem Tim gesagt, das
gab es alles nur früher. Heute gibt es dafür den lieben Gott!"
Bevor ich etwas sagen kann, lässt Benjamin mich
los, und die beiden rennen davon.
Diese Kinderweisheit gefällt mir. Warum kann es nicht auch unsere Erwachsenenantwort sein - zumindest so auf die Schnelle? Natürlich könnten wir lange philosophieren über das Böse, den Verderber, den Satan. Aber was soll das? Mit Gott haben wir doch den an der Seite, der stärker ist als all das. Mit ihm haben wir Kraft bekommen, dass wir dem, was uns von den anderen Menschen trennen will, nicht auf den Leim gehen.
Nein! Diese Kinderantwort braucht keine zusätzliche Erwachsenenantwort!
Mit freundlichen Grüssen