Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 14. Februar 2018
Asche aufs Haupt
Der Aschermittwoch hat kein festes Datum. Er wird jedes Jahr wieder neu von Ostern her berechnet. Seine Bedeutung ist auf Ostern hin ausgerichtet.
Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit. Diese Zeit ist die Vorbereitungszeit auf Ostern.
Die Zeit der Umkehr und Neuausrichtung, die Zeit der Busse, des Betens, Fastens und Almosengebens soll uns aus der Bahn werfen. Umdenken ist gefragt, unseren Alltag hinterfragen und neu denken und tatkräftig handeln.
Was mich neu fasziniert, ist die „doppelte Botschaft“. Die Fastenzeit ist Einkehr-Zeit. Wir ziehen uns zurück zum Fasten und Beten. Es ist eine „Oasenzeit“. So sehe ich die Besinnung und das bewusste Innehalten im Alltagsgetriebe.
Die Fastenzeit ist aber auch die Zeit des Handelns. Fastenopfer und Brot für Alle rufen auf zum Spenden. Der Fastenkalender ruft uns aber auch auf zum Handeln. Die diesjährigen Themen sind: Mehr Wertschätzung für unsere Nahrung, entschleunigter Modekonsum, Genügsamkeit, Einsatz gegen die Armut.
Dass uns die Kraft zum Handeln geschenkt ist, dass unser Mut nicht wankt und unsere Taten zum Erfolg führen, dazu braucht es auch die nötige innere Ruhe und Festigkeit. Und plötzlich denke ich da an Marta und Maria:
„Als sie sich aufmachten, ging er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn auf. Und bei ihr war ihre Schwester, die hiess Maria. Diese setzte sich zu den Füssen des Herrn und hörte sein Wort. Marta aber war vom vielen Dienst beunruhigt. Sie trat herzu und sagte: ‚Herr kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein zurücklässt, um zu dienen?“ (Lk 10,38-40)
Sie wissen, wie es weitergeht!
Maria und Marta wohnen unter einem Dach. Beide sind sie da, hören und handeln. Jesus stellt klar, dass wir uns nicht bis zum Umfallen abmühen müssen, sondern auch, dass das Besinnen, Stillsitzen und Hören wichtig ist.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche