[Wegwort] Eine Frau aus Palästina - 15. August 2014

Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich! Weg-Wort vom 15. August 2014 Eine junge Frau aus Palästina Die Nachbarin von nebenan. Eine junge, eher unscheinbare Frau, die mit ihrer Familie in einem Einfamilienhaus in der Nachbarschaft wohnt. Sie sorgt sich um ihre Kinder, sie ist für ihre Lieben da. Sie kümmert sich um den Haushalt, ihr Mann greift ihr, wo es ihm möglich ist, unter die Arme. In einer ruhigen Stunde sitzen die beiden auf ihrer Gartenbank und lassen den Alltag einfach mal Alltag sein. Sie meistern ihr Leben mit einer guten Portion Gottvertrauen. Maria oder vielleicht besser Miriam - was mag sie wohl für eine Frau gewesen sein? Würde sie in unserer heutigen Zeit leben, würde sie sich vielleicht bestens in der Frau von nebenan wiederfinden. Sie lebte mit ihrer Familie wohl in Nazareth, mit Josef, ihrem Verlobten, mit Jesus und seinen Geschwistern. Allzu alt dürfen wir sie uns nicht vorstellen. Sie war ein junges Mädchen im heiratsfähigen Alter. Und als solches war sie für ihre Familie da und lebte ihr Leben. Heute würden wir sagen: Sie war eine normale Frau aus dem Volk. Heute ist Marienfeiertag: "Mariä Himmelfahrt", "Mariä Aufnahme in den Himmel", "Entschlafung Mariens". Miriam, die junge Frau aus Palästina, die ihr Leben gelebt hat, ist gestorben und wurde in den Himmel aufgenommen - ein Bild dafür, dass sie bei Gott ist und in seiner Gegenwart lebt. Vielleicht liegt hier ein Zugang zu diesem Fest. Vielleicht ist dieses Fest ein Ausdruck tiefster menschlicher Sehnsucht: bei Gott sein, seine Herrlichkeit, seine unendliche Liebe spüren - ohne das berühmte Zweifeln und Hadern, das uns allzu oft überfällt. Menschen wollen Gewissheit. Dass wir Gott auch schon hier in unserem je eigenen Leben, in unserem Alltag immer wieder erleben und erfahren, das wünsche ich uns allen! Aber das Hinterfragen und Zweifeln gehört eben auch fest zum Menschsein dazu. Auch die junge Frau Maria wird ihre Fragen gehabt haben. "Mariä Himmelfahrt" greift unsere Sehnsucht nach Gott auf und mag dieses Sehnen vielleicht ein bisschen stillen: Wir alle - nicht nur Maria - haben eine Heimat bei Gott und dürfen seine Liebe erfahren. Mit freundlichen Grüssen Ihre Bahnhofkirche © Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch www.bahnhofkirche.ch www.offene-tuer.net Blog: http://romanangst.wordpress.com/ Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App: http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1 Der Weg-Wort-App für die Android-Welt: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche