Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 27. August 2014
Kopf hoch - Brust raus!
Kennen Sie (noch) Charlie Brown, diesen leicht depressiven Unglücksraben, dem scheinbar
nie etwas gelingt? Es gibt einen Peanuts-Cartoon, da steht er mit hängendem Kopf da.
Seiner Schwester Sally erklärt er dazu: "So stehe ich, wenn ich deprimiert bin. Wenn
du deprimiert bist, ist es ungeheuer wichtig, eine bestimmte Haltung einzunehmen. Das
Verkehrteste wäre, aufrecht und mit erhobenem Kopf dazustehen, weil du dich dann sofort
besser fühlst. Wenn du also auch nur ein bisschen Vergnügen an deiner Niedergeschlagenheit
haben willst, musst du so stehen."
Aha! So ist das! Wenn man den Kopf hebt, fühlt man sich gleich besser.
Niedergeschlagenheit muss man auskosten. Also, wenn man schon den Kopf hängen lässt, dann
auch richtig. Immer schön nach unten sehen – auf die zittrigen Knie und den eigenen
unsicheren Standpunkt. Am besten bleiben, wo man ist. Jede Veränderung könnte es
schlechter machen. Ach ja - gut ist auch, wenn man sich taub und stumm stellt, dann lassen
einen die anderen in Ruhe und man kann sich ungestört mit den eigenen Sorgen beschäftigen.
Irgendein Zipperlein findet sich schon. Wenn wir uns nur richtig anstrengen, dann geben
wir ein ganz überzeugendes Bild des Jammers. Wir müssen uns nur ein bisschen Mühe geben.
Und wenn gar nichts hilft, dann müssen wir halt nur einen Moment über die monatlichen
Kosten nachdenken – oder noch besser über das Wetter. Dann wird das schon was mit der
professionellen Niedergeschlagenheit.
Alles Quatsch! Kopf hoch, Brust raus, Bauch rein! So schreibt nämlich der Prophet Jesaja:
"Nicht wahr? Nur noch eine kleine Weile, dann verwandelt sich der Libanon in einen
Baumgarten, und der Karmel wird dem Wald gleich geachtet. Und die taub sind, werden an
jenem Tag die Worte des Buches hören, und befreit von Dunkel und Finsternis werden die
Augen der Blinden sehen. Und die Armen werden sich wieder freuen über den Herrn, und die
Ärmsten der Menschen werden jubeln über den Heiligen Israels. Denn es ist aus mit dem
Tyrannen, und der Schwätzer ist am Ende, und ausgerottet werden alle, die auf Unheil aus
sind, die in einer Rechtssache Menschen zur Sünde verleiten und dem, der sie im Tor
zurechtweist, eine Falle stellen und den Gerechten mit Nichtigem verdrängen." (Jes
29.17-21)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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