Weg-Wort vom 17. August 2007
Geburtstag
Drei Tage darauf hatte der Pharao Geburtstag. Er veranstaltete für alle
seine Hofleute ein Gastmahl. Gen 40:20 Darum liess er den Mundschenk und
seinen Bäcker wieder aus dem Gefängnis holen. Sie sollten das Fest
vorbereiten. Im Gefängnis hatten die vom Pharao verurteilten Männer
geträumt. Der junge Joseph deutete ihnen die Träume. Weil er dies so
treffend gemacht hatte, wurde er später an den Hof des Pharaos gebracht. So
erzählt es uns die Bibel.
Die Grossen ehren sich am Geburtstag selbst, indem sie Gäste einladen. Sie
sonnen sich an diesem Tag in der Aufmerksamkeit der Anderen.
Das erinnert mich an meine Primarschulzeit. Es war immer etwas Besonderes,
wenn sich der Geburtstag einer Klassenkameradin näherte. Man gehörte dazu,
wenn man ein Briefchen mit der Einladung zum Fest bekam. Das Geburtstagskind
stand ab da im Mittelpunkt.
Ich habe heute Geburtstag, sagte mir letztens eine Besucherin. Sie wartete
ungeduldig auf den Anruf ihres betagten Vaters. Sonst könne sie an niemanden
denken, der ihr zum runden Geburtstag gratulieren werde, klagte sie.
Gratulieren sie sich selbst, gönnen sie sich etwas Gutes zu diesem
besonderen Tag! Zünden sie für sich eine Kerze an. Warten sie nicht auf die
Anderen! Meine Aufforderung, überraschte die Frau. Ja, eigentlich könnte
ich mir eine Rose kaufen, ich habe heute meine Wohnung geputzt, überlegte
sie.
Schon für den Pharao gab es am Geburtstag ein Fest. Er organisierte seinen
Tag. Auch für Kinder ist der Geburtstag wichtig. Sie nehmen ihn als Anlass,
Menschen um sich zu scharen, weil die Aufmerksamkeit anderer gut tut.
Auch wer sonst über knappe Mittel verfügt, kann seinen Geburtstag planen.
Sich ehren, indem man in der Wohnung für Neues Platz macht, sich eine Blume
gönnt, oder mit anderen etwas teilt.
Man kann den Geburtstag als Anlass nehmen um für ein weiteres vollendetes
Lebensjahr zu danken. Denn, wir wissen nicht ob noch ein Geburtstage folgen
wird. Darum lohnt es sich, innezuhalten, sich zu fragen: wo stehe ich, wohin
gehe ich? Aber auch um sich sagen, ich bin liebenswert, weil Gott mich
liebt. Darum darf ich mich gern haben. Mir etwas Gutes tun. Jemand der sich
gern hat, ist auch wertvoller für die andern. Denn er kann andere auch
lieben. Mit ihm, mit ihr ist es gut zu sein. Er oder sie geht auch nicht
vergessen
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