Weg-Wort vom 24. April 2011
Ostern
Dieser Ostersonntag, liebe Frauen, ist Ihr Tag. In den biblischen Geschichten spielen
normalerweise Männer die Hauptrolle, aber in dieser hier ist es nicht so. Und die
Geschichte ist sehr bedeutsam, denn sie handelt vom Ursprung unseres Glaubens. Sie erzählt
vom Mysterium der Osternacht: von der grossen Dunkelheit, dem Nichts, in das wir alle
gehen, und von dem Einen, der zurückkam und unsere einzige Hoffnung ist. Männer sind dabei
nicht anwesend, sie haben sich versteckt. Ihr Mut hat sich in Furcht verwandelt, ihr
Glaube ist erloschen, und sie verstehen gar nichts mehr. Stattdessen tritt nun eine Frau
in den Mittelpunkt, von der wir wenig wissen: die bis heute geheimnisumwitterte Maria
Magdalena. (Mt 28.1-10)
Als der Sabbat vorüber war, verliessen zwei Frauen die Stadt. Ihr Ziel war der Friedhof.
Vielleicht war auch Maria Magdalena allein dort, um Abschied zu nehmen. Petrus weinte um
sich selbst, sie weint um den Geliebten. Sehen wir genau hin: Hier endet eine grosse Liebe
in einsamer Totenklage vor verschlossenem Grab.
Dann …
Dann muss etwas passiert sein. Mit Maria, mit den anwesenden Wachen und mit dem Grab. Oder
mit dem Leichnam. Und als es vorüber war, war die Grabhöhle leer.
Das Johannes-Evangelium erzählt, wie Maria den Auferstandenen sah, ihn aber nicht
erkannte. „Jesus sagt zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Da sie meint, es sei der
Gärtner, sagt sie zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, sag mir, wo du ihn hingelegt
hast, und ich will ihn holen. Jesus sagt zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und sagt
auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni! Das heisst ‚Meister’.“ (Joh 20.15f)
Christus ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaft auferstanden! Wir sind nicht verloren! Gott
schenkt uns neues Leben! Halleluja! Amen.
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Osterfest und grüssen Sie freundlich
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Blog:
http://blogs.ref.ch/bahnhofkirche.php