Weg-Wort vom 27. Juni 2007
So sollen wir vor Gott leben (Psalm 101)
Wie sollen wir vor Gott leben? Was soll unser Leben kennzeichnen? Eine
Antwort auf diese Fragen gibt Psalm 101. Er meint zwar das Leben eines
Königs damals. Aber was für den König in alttestamentlicher Zeit galt, soll
auch noch für uns heute gelten! Davon soll unser Leben vor Gott geprägt
sein:
Ich will die Gnade und das Recht besingen, und darum singe ich, Herr, vor
dir. Ich mühe mich um ein lauteres Leben. Möge mir Klarheit werden! Ich will
rechtschaffen handeln. Ich nehme mir nichts Unredliches vor und Willkür
lehne ich ab. So etwas soll mir nicht anhängen. Ich halte mich von
Hinterlist fern und will vom Bösen nichts wissen. Wenn jemand seinen
Nächsten heimlich verleumdet, bringe ich ihn zum Schweigen. Ich dulde keine
hochmütigen und anmassenden Menschen um mich. Ich schaue nach denen ... aus,
auf die Verlass ist, und möchte sie in meiner Nähe haben. (Ps 101.1-6)
Es geht um Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit, Zivilcourage und
Zuverlässigkeit. Der wichtigste Satz ist aber dieser: Möge mir Klarheit
werden!
Wer Gerechtigkeit leben will, braucht Informationen. Wer rechtschaffen sein
will, braucht Orientierung. Wer Zivilcourage leben will, braucht Engagement.
Und wer zuverlässig sein will, braucht das Mitmachen und Mittragen in
Gemeinschaft und Gesellschaft. Das meint der Satz Möge mir Klarheit
werden!
Im Englischen gibt es ein gutes Wort dafür: commitment. Das beinhaltet
alles: Zusage, Bindung, Hingabe, Engagement, Verpflichtung, Verbindlichkeit.
Wer leben will, wie es der Psalm 101 beschreibt, braucht ein commitment in
Gott, Gemeinschaft und Gesellschaft.
Mit freundlichen Grüssen
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Hauptbahnhof Zürich
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