Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

 

Weg-Wort vom 29. Januar 2021

 

Eine Frau, die ich sehr gut kannte, hat mir folgende Begebenheit erzählt:

«Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht. Ich war ganz durcheinander, denn jemand hatte mich am Fuss berührt. Ich hatte das zweifelsfrei gespürt. Aber da war niemand. Ich stand auf, ging vorsichtig in jedes Zimmer, überprüfte jede Ecke. Alles wie immer. Ich war allein in meiner Wohnung. Nur mit Mühe schlief ich wieder ein. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass meine langjährige Nachbarin, die seit Wochen krebskrank im Spital gelegen war, in dieser Nacht verstorben war, und zwar genau zu der Zeit, als ich diese Berührung gespürt hatte.» 

Dieselbe Frau hatte Jahre vorher auch den Verkehrsunfall ihres Bruders in allen Details geträumt, der in rund 1000 km Entfernung tatsächlich geschah. Erst im Nachhinein erzählte er ihr am Telefon davon.

Vorahnungen, Hellsichtigkeit, Telepathie – offenbar gibt es das. Wie lässt es sich erklären? Eine Theorie geht davon aus, dass die Erde von sogenannten morphischen oder morphogenetischen Feldern umspannt ist.  Durch sie sind Menschen unsichtbar miteinander verbunden. Sie können sich wahrnehmen, auch wenn sie örtlich voneinander getrennt sind. Wissenschaftlich konnte diese Theorie nie bewiesen werden. Sie gilt als hoch umstritten und rein hypothetisch.

«Von mir erfahren Sie hier den derzeitigen Stand des Irrtums» hat ein Universitätsprofessor jeweils in seinen Vorlesungen gesagt. Er meinte das ernst. Er wusste, dass Erkenntnis sich permanent entwickelt, die Voraussetzungen, mit denen wir etwas verstehen, sich wandeln und was heute gilt, morgen bereits als Irrtum angesehen wird.

Faszinierend, sich in einer Welt zu bewegen, die wir intensiv erfahren, über die wir Hypothesen und Theorien aufstellen, die wir aber niemals abschliessend erklären können!

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Ihre Bahnhofkirche