Weg-Wort vom 22. Februar 2007
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
www.bahnhofkirche.ch
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
Weg-Wort vom 22. Februar 2007
Gott, Du hast uns verheissen in und um uns zu sein. Du hast uns dieses Leben
geschenkt. Manchmal verlieren wir dich aus den Augen. Hilf uns heute auf
dein Zeichen zu achten, und führe uns zurück auf den Weg zu Dir.
Stellen sie sich vor, sie sind in einem Gynmastikstudio. Im Spiegel folgt
die Gruppe den Schritten der Trainerin. Alle Sinne und Glieder konzentrieren
sich auf den Rhythmus der Musik und die Bewegungen der Lehrerin. In die
Choreographie sind bewusst Rhythmuswechsel eingebaut. Wer mit den Gedanken
abschweift, stösst an, fällt aus dem Takt. Die Leiterin gibt dann ein
Zeichen, damit die Verlorenen wieder einsetzen können.
Aber wer gibt uns das Zeichen, wenn wir auf uns selbst gestellt sind? Eine
Grippe, ein schwelender Konflikt, eine Verspätung und schon ist unser
Lebensrhythmus gestört. Die Achtsamen tragen darum den Meister in sich. Sie
können sich dann im Spiegel ihres Herzens nach ihm ausrichten, wenn sie ein
Zeichen brauchen. Er hilft denen, die ihn in sich tragen. Den innern Meister
wählen wir selbst. Darum tun wir gut daran, hie und da zu prüfen, ob wir ihm
noch mit Begeisterung folgen können.
Gestern war Aschermittwoch, die Fastenzeit hat damit begonnen. Es ist eine
gute Zeit, um darauf zu achten, ob wir dem innern Meister im Spiegel noch
folgen.
Vielleicht bemerken wir, dass wir aus Takt geraten sind. Dann gilt es auf
den innern Meister zu hören, damit wir wieder in den Lebensrhythmus finden.
Paul Gerhardt sagt über seinen innern Meister: Ich bin, mein Heil verbunden,
all Augenblick und Stunden, dir überhoch und sehr. Was Leib und Seel
vermögen, das soll ich billig legen allzeit in deinen Dienst und Ehr
Der innere Meister ist da. Auf ihn zu achten, mit Körper und Seele, das
lüftet das Geheimnis des gelingenden Lebens.
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi
Rüfenacht, Susanne Wey
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