Weg-Wort vom 8. Oktober 2012
Die Umarmung
Unser Leben beginnt und wächst zuerst in der leibhaften Höhle der Mutter.
Die Gebärmutter ist wie eine bergende Höhle. Und kaum geboren bergen uns die
liebenden Arme der Mutter, des Vaters.
Mit der Umarmung des eigenen Kindes, des Partners ist wohl die innigste Art
zu sagen:
Ich habe dich gern! Ich liebe dich!
Mit der Umarmung sprechen wir auch freundschaftliche Formen der
Nächstenliebe an, mit der auch Zuneigung, Freude, Trost und Zuspruch
ausgedrückt wird!
In unserer berührungsscheuen Kultur tut es gut zu wissen, dass die erste und
stärkste Weise einem Menschen in Liebe zu begegnen, die bergende Umarmung
ist. Es braucht Spontaneität und Entschlusskraft um zu zeigen, wie wir
fühlen, was uns bewegt. In der Umarmung ist Nähe und Wärme spürbar. Wir
müssen uns jedoch bewusst sein, dass wir uns verletzlich machen, wenn wir
uns umarmen. Wir drücken unsere Empfindung offen aus. Das scheint mir der
Grund, dass viele Menschen eher zurückhaltend sind, weil sie Angst vor dem
verletzt werden haben. Doch zeigen wir unsere Gefühle: das ist Leben, echtes
Leben!
Die wichtigste Höhle ist und bleibt die Umarmung. Jeder wird dem anderen zur
Höhle, jeder umfängt den anderen und sagt ihm so: Ich will dir Heimat sein.
Sei du bei mir daheim.
Und wie Kurt Marti sagt:
"schöne höhle du gott wo wir
immer schon gingen
und wussten es nicht." (Aus: Schöne Höhle Gott)
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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