Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 11. Juli 2016
Wenn ich noch ein Leben hätte
Kürzlich erhielt ich einen Text, der mit eben diesen Worten überschrieben
war: "Wenn ich noch ein Leben hätte."
Weiter lese ich im Text, was "man" alles anders machen könnte, wollte,
sollte. Der Text ist voll von: "ich würde, ich dürfte, ich freute, ich
lebte...", ganz in der Möglichkeitsform gehalten.
Ich lebe JETZT und habe dieses Leben, diesen Augenblick geschenkt erhalten.
Was wird, weiss ich nicht. Deswegen lebe ich nicht perspektivenlos oder
hoffnungslos, deswegen lebe ich im Hier und Jetzt. "Die guten Vorsätze"
verschiebe ich nicht in eine neues oder anderes Leben.
Und so schreibe ich den Text für mich neu:
Nicht das Haben ist wichtig.
Meine Grenzen will ich annehmen.
Ich darf Fehler machen.
Ich kann über mich lachen.
Ich sehe meine Schwächen und meine Stärken.
Ich freue mich über den Wind, der durch meine Haare bläst.
Ich geniesse jeden Augenblick weil jeder einmalig ist.
Ich schmecke das Leben mit allen Sinnen.
Ich lebe im Vertrauen auf Gott.
Und diesen "ich-bezogenen" Text ergänze ich mit:
Meine Mitmenschen und meine Mitwelt sind mir wichtig.
Meinen Besitz kann ich teilen. Alle haben Stärken und Schwächen, alle machen
Fehler. Alle Menschen will ich achten und ihnen mit Würde begegnen.
Und zum Schluss noch dies:
Das Leben gemeinsam geniessen macht doppelt Freude.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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