Weg-Wort vom 23. April 2013
Ehrfurcht
Gross und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott. Gerecht und wahrhaftig sind
deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen
nicht preisen? Denn du allein bist heilig. (nach Offb 15,4)
Staunend und fasziniert stehe ich vor diesem grossen Loblied und frage mich, wer kann so
von Gott singen, ihn so uneingeschränkt anbeten ohne ein Wort des Leides oder der Klage,
einfach erfüllt von Gottes Grösse und Heiligkeit. Wer kann so sprechen?
Bei uns steht oft das Widrige, was das Leben schwer macht, Krankheit und Sorgen im
Vordergrund, die Ängste, die uns manchmal die Nächte schwer machen, weil wir nicht wissen,
wie es weitergeht im Leben. Ist es nicht das, was wir - wenn überhaupt und zuallererst an
die Adresse Gottes richten?
Unsere Nöte, Bitten und Wünsche - meist sind sie es, die die Gebete prägen und die ihn,
Gott, in unsere Wirklichkeit hinein zu holen versuchen.
Es sind wohl nur besondere Augenblicke im Leben eines Menschen, in denen die Anbetung und
der Lobpreis Gottes so vollmundig aus dem Innersten hervorquillt: manchmal können wir nur
staunen über das Geschenk des Lebens, wenn wir erkennen, dass unser Leben nicht gemacht,
sondern nur empfangen werden kann.
Diese Ehrfurcht macht uns nicht klein, sondern sie lässt Gott gross sein auch in unserem
eigenen Leben. Ein Theologe sagte einmal:
"Sagt nicht Gott wie gross eure Sorgen sind. Sondern sagt euren Sorgen, dass ihr
einen grossen Gott habt."
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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