Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

 

Weg-Wort vom 3. November 2017

 

Sterben

Sterben hat Konjunktur, könnte man denken, schaut man die Bücherauslagen an: Sterben für Anfänger, Checkliste für ein gutes Sterben, etc.

Eines ist sicher, Sterben müssen wir alle. Für Viele ist es dann nicht der richtige Zeitpunkt. Es gibt aber auch Menschen, deren Sterben wie eine Ernte ist, nach einem erfüllten Leben.

Im November denken wir vermehrt an den Tod, die Natur verabschiedet sich – scheinbar – vom Leben. Die Blätter fallen, die Felder, Wiesen und  Äcker bereiten sich vor auf den Winterschlaf, damit im Frühjahr wieder neues Leben spriessen kann.

Das Leben des Menschen ist, einmal erloschen, für unsere Augen unwiederbringlich. Nur mit den Augen des Herzen kann man, wenn man will, an ein ewiges Leben glauben und hoffen.

Ich vermisse Menschen die gestorben sind, und ich glaube und hoffe, dass ich Ihnen auf irgendeine Weise einmal wieder begegne und dann alles gut ist zwischen uns. Ich habe keinen Beweis dass es so ist, aber hoffen darf man. Wenn wir im November vermehrt Gräber unserer Lieben besuchen schwingt hoffentlich immer etwas von dieser Hoffnung mit. Tröstlich sind für mich auch immer wieder die Worte Rilkes:

 

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,                                 
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Ihre Bahnhofkirche

 

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