Orientierung
und Verantwortung
Die Zehn Gebote kennen wir alle. Sie können eine Richtschnur für unser Leben sein. Wer aber die Zehn Gebote so nicht akzeptieren kann, sollte sich fragen, woran er oder sie denn dann sein Leben orientieren will.
Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel das Doppelgebot der Liebe, wie Jesus es formuliert: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und grösste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. Dies könnte auch ein Massstab zur Lebensgestaltung sein, ist auch den Zehn Geboten inhaltlich sehr nahe.
Oder die Goldene Regel: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. Auch dieser Vers gehört in unsere christliche Tradition.
Manche orientieren sich in ihrer Lebensführung aber auch an ethischen Darstellungen, die aus anderen Traditionen kommen, zum Beispiel aus der Philosophie.
Im Alltag stehen wir selbst vor der Aufgabe, Entscheidungen zu treffen und zu verantworten, was wir im Leben tun. Diese Verantwortung wird uns auch durch die Zehn Gebote nicht abgenommen. Zu leben ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die niemals fehlerlos gelingen kann. Reizvoll daran ist aber, dass wir Freiheit haben, selbst zu gestalten und mit unserem Leben und unseren Möglichkeiten kreativ und verantwortungsvoll umzugehen. Und ermutigend ist dabei, dass Gott uns hilft und uns begleitet, dass er uns liebt, uns immer wieder Kraft gibt, dass er Fehler verzeiht und Geduld mit uns hat.
Mit freundlichen Grüssen