Weg-Wort vom 26. Juli 2011
Träume
Seit ich wegen meinen Hüftproblemen auf dem Rücken schlafe, träume ich
häufiger als früher. Meist sind es rätselhafte und beunruhigende Bilder, an
die ich mich nach dem Erwachen nur noch vage erinnere. Nach dem Aufwachen
aber kommen mir oft gute Ideen und Lösungen für Probleme, mit denen ich mich
schon länger beschäftigt habe.
Was für Träume haben Sie? Albträume, Tagträume, Wunschträume? Und Was
bedeuten Ihnen Ihre Träume?
Träume sind Schäume sagt ein nüchternes Sprichwort. Die moderne
Psychologie ist da anderer Meinung. Träume geben uns wertvolle Hinweise über
uns selber. Sie bringen das an die Oberfläche, was wir im wachen Bewusstsein
verdrängen und vergessen. Sie helfen uns, Erlebnisse zu verarbeiten und
Probleme zu lösen.
In den Religionen gelten die Träume seit jeher als Einbruchstor für das
Göttliche in unsere Welt. Immer wieder erzählen biblische Texte davon, dass
Menschen Gottes Botschaft in Träumen und Visionen erfahren. Der ägyptische
Josef war ein solcher Träumer und auch ein begabter Traumdeuter. Träume sind
in der Bibel ein Medium, ein Sprachrohr, das Gott benutzt, um den Menschen
seine Botschaft zu übermitteln. Sie verdienen unsere Aufmerksamkeit.
Ich wünsche Ihnen keine erschreckenden Albträume, sondern viele schöne
Träume, die Zuversicht geben.
Gestatten Sie sich auch Tag- und Wunschträume, den Traum von einem besseren
Leben und die Hoffnung auf eine gerechtere Welt. Und teilen Sie einander
diese Träume mit. Denn - wie Bischof Helder Camara einmal sagte: "Wenn einer
allein träumt ist es nur ein Traum, wenn viele gemeinsam träumen, dann ist
das der Beginn einer neuen Wirklichkeit."
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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