Weg-Wort vom 8. September 2009
Füsse
Vor Kurzem war ich wieder einmal bei meiner Podologin, um die verwachsenen
Zehennägel schneiden und meine strapazierten Füsse pflegen zu lassen.
Seither spüre ich eine neue Dankbarkeit und Bewunderung für meine Füsse.
Es ist nicht selbstverständlich, dass wir uns mit den Füssen frei von einem
Ort zum anderen bewegen können und dürfen. Die Füsse tragen uns durch das
ganze Leben.
Die Füsse sind die Basis unseres Bewegungsapparates, sie halten uns im
Gleichgewicht und sind wichtige Knotenpunkte unseres Körpers. Die
chinesische Medizin geht davon aus, dass an den verschiedenen Zonen des
Fusses Entsprechungen und Verbindungen zu allen Körperorganen bestehen. Die
Fussreflexzonen widerspiegeln die verschiedenen Organe, sodass wir von den
Füssen her auf den Gesundheitszustand des ganzen Körpers schliessen können.
Die Bedeutung unserer Füsse für unser Wohlbefinden wird uns meist erst dann
bewusst, wenn Probleme auftreten. Die richtigen Schuhe sind das Eine und die
regelmässige Pflege das Andere. Eigentlich machen wir Schweizer uns kaum
einmal die Füsse schmutzig, weil wir ja meistens Schuhe tragen. Trotzdem
hinterlassen unsere Füsse und Socken oft ziemlich unangenehme Düfte. In
biblischen Zeiten war es Brauch, einem Besucher als Zeichen der
Gastfreundschaft die Füsse zu waschen. Genau das hat Jesus seinen Jüngern
vorgelebt. Das war kein Kurs für Pediküre, sondern ein Kurs für Demut und
Dienst am Nächsten. Oft bin ich aber eher dazu geneigt, meinen Mitmenschen
gründlich den Kopf zu waschen als ihnen einen selbstlosen Liebesdienst zu
erweisen.
Folgen wir doch heute der Einladung der Erfolgsautorin des positiven Denkens
Louise Hay: Denken Sie an das Wunder, das wir Gehen nennen. Wie wunderbar
ist es doch, aufstehen und an einen anderen Ort gehen zu können. Danken Sie
Ihren Füssen dafür, dass sie Sie zu so vielen Orten tragen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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