Weg-Wort vom 15. November 2011
Schmetterlingsmomente
In meinem Büro steht ein kleines Döschen, mit dem man Seifenblasen machen
kann. So verspielt? Warum? Für Wen oder Was? Für Schmetterlingsmomente!
Spatzen verirren sich schon mal bis ins Zwischendeck, nicht aber bis ins
Büro. Schmetterlinge sind zu scheu, um sich im Bahnhof aufzuhalten, und die
Bahnhofkirche zu finden ist ihnen nicht möglich. Trotzdem soll es auch im
Büro der "Untergrundkirche" Schmetterlingsmomente geben.
Unter Schmetterlingsmomenten verstehe ich Augenblicke, in denen die Welt
still steht, in denen die Schönheit, die Zartheit der Natur in die Hektik
des Lebens und der Welt eingreift und zum Durchatmen und kurzen Innehalten
einlädt. Denn das ist es, was ich erlebe bei einem Spaziergang, wenn mir ein
Schmetterling begegnet. Ich kann nicht anders als staunen. Ich muss
innehalten und mich freuen. Dieses Staunen brauche ich im Alltag. An Tagen
oder an Orten, wo die Schmetterlinge spärlich sind, verführe ich mich selber
zum Innehalten. Manchmal mit Seifenblasen. Natürlich gibt es verschiedene
Möglichkeiten, sich Schmetterlingsmomente zu gönnen. Oft steht das Döschen
zum Seifenblasenmachen auch nur als Erinnerung, steht da wie ein
Ausrufezeichen, eine Aufforderung, um Pausen zu machen, um das Geniessen
nicht zu vergessen, um Freude zu haben und Freude zu teilen.
Wie sehen Ihre Schmetterlingsmomente aus? Was erinnert Sie daran, dass Sie
das Leben geniessen? Welche "Spielereien" stehen in Ihrem Büro? Was hilft
Ihnen zum Innehalten und Durchatmen?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche m Hauptbahnhof Zürich
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