Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 22. November 2017
Schlüsselstelle
Sitzen Sie an einer Schlüsselstelle? Haben Sie Schlüsselgewalt?
Gewalt… wie kommt es, dass ein solches Wort in den Zusammenhang mit Schlüssel gesetzt
wird? Oder Schlüsselmacht!?
Für Ihre Schlüsselstelle haben Sie wohl keinen zusätzlichen Schlüssel. Ein Passepartout
genügt meist. Zu einer Schlüsselstelle gehört jedoch zusätzliche Verantwortung. Eine
Schlüsselstelle ist oftmals auch eine Schaltstelle. Schlüssel wird eben oft auch im
übertragenen Sinn verwendet.
Kurz nachgeschlagen in Wikipedia, staune ich, wie früh es schon Schlüssel gab. In der
Antike stellten sich Griechen wie Römer den Himmel und die Unterwelt verschlossen vor.
Somit hatten die Götter Schlüsselstellen inne.
Kein Wunder also, dass auch das Christentum auf die Schlüsselmacht zurückgreift und Petrus
mit einem Schlüssel abgebildet wird. In Matthäus 16,19 können wir nachlesen: „Ich werde
dir die Schlüssel des Himmels geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im
Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst
sein.“
Eine Schaltstelle wird hier Petrus zugesprochen und in der katholischen Kirchenlehre allen
seinen Nachfolgern, den Päpsten.
Ich vertrete die Meinung, dass wir alle in die Nachfolge Jesu gerufen sind. Wir alle sind
von Gott geliebt und Jede und Jeder hat eine einzigartige Schlüsselstelle inne im Leben –
wir müssen sie nur wahrnehmen. Und wie oben erwähnt, braucht es keinen zusätzlichen
Schlüssel, ein Passepartout genügt! Passepartout ist: Liebe, Güte, Barmherzigkeit,
Vertrauen, Hoffnung, Kraft, Mut....
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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