Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 24. Dezember 2015
Türöffner
Es ist soweit! Wir feiern die Geburt Christi. Es weihnachtet: Gott wird
Mensch und kommt als Kind auf die Welt. Er öffnet uns die Tür zu sich. So
können wir ihn erkennen: Gott bei uns, Gott unter uns in Jesus, dem Kind aus
Nazareth, in Bethlehem geboren.
Und einmal heisst es, nicht vor den Grossen in die Knie gehen. Und einmal
heisst es, nicht vor den Mächtigen buckeln. Wir beugen uns einfach über das
Bett eines kleinen Kindes. Fürsorge und Freude, wenn wir auf das Kind
schauen: Gott ist dieses Kind, auf das wir herabschauen ohne arrogant zu
sein. Er hat sich ja auch zu uns herabgelassen ohne herablassend zu sein.
Gott hat sich klein gemacht, nicht uns. Welche Macht und Grösse muss in
einem stecken, sie nicht zu missbrauchen, sondern loszulassen? Welche Macht
und Grösse muss in einer stecken, wenn sie nicht daran kleben bleibt?
Gott ist zu uns heruntergekommen ohne ein Heruntergekommener zu sein. Er hat
seine Macht losgelassen, auf seine Grösse verzichtet, wurde zum Kind, damit
wir die Ehrfurcht vor dem Leben wieder entdecken.
Er schenkt uns Grösse. Ob wir zu klein dafür sind? Sind wir überfordert und
bräuchten eigentlich den Gott in der Höhe? Brauchen wir wirklich einen Gott,
der so weit weg ist, dass wir zu ihm aufschauen und uns vor ihm verneigen
können, einmal, zweimal, hunderte von Malen und hier auf der Erde dann tun
können, was wir wollen. - Er ist ja weit weg.
Das Kind lässt uns keine Ruhe. Das Kind fordert Fürsorge. Das Kind erwartet,
dass wir uns wie Erwachsene verhalten und unsere Verantwortung ihm gegenüber
wahrnehmen. Tragen wir dem Kind Sorge, tragen wir der Welt Sorge. Gott
erwartet nur das. Nicht zu verhungern mit den vielen Kindern, die in diesen
Augenblicken sterben, nicht mehr zu flüchten vor Tod und Verderben mit all
den Kindern, die jetzt auf der Flucht sind. Und nur, weil Menschen meinen,
sich selbst grösser machen zu müssen, grösser als alle andern.
Gott öffnet uns die Tür zu sich selbst: Wir brauchen nichts als uns selbst
zu sein und dem Kind Sorge zu tragen, so wie er uns Sorge trägt.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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