Weg-Wort vom 10. Mai 2006
Aufbruch
Es kommt darauf an,
was wir verlassen können.
Ob es uns gelingt auszuwandern
aus dem Haus und Hof alter Gedanken,
aus den Rezepten der Familie,
aus dem Fluss der Berechnungen,
in dem die Welt klein bleibt,
und aus der Nähe, in der wir blind geworden sind
vor zu viel Nähe.
Ich will mir ein Fremder sein,
um mir ein neuer Freund werden zu können.
Ich will mehr lächeln über das Bekannte
und mehr staunen über das Unbekannte.
Es gibt so viel zu entdecken,
wenn ich das loslasse, was ich weiss.
Die Welt ist gross, grösser, am grössten,
und an guten Tagen
können wir in ihr spielen
wie Kinder.
Ulrich Schaffer
© Bahnhofkirche
Hauptbahnhof Zürich
Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche