Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 13. Mai 2019
Alleine unterwegs
Die Autos sind im Stau, und mit dem Velo darf ich alle Autos rechts auf dem Velostreifen überholen. Das Gefühl geniesse ich, denn normalerweise bin ich die Langsame. Jetzt bin ich die Schnellere. Aber ich wundere mich doppelt! Warum steigen alle die Automobilist-Innen nicht auf öffentlichen Verkehr und Velo um? Warum sitzen alle alleine im Auto?
Ich erinnere mich noch gut, als im Bahnhof Luzern nichts mehr ging. Die SBB hat Busse eingesetzt, es gab aber auch viele Fahrgemeinschaften. Es war möglich, dass alle Sitzplätze im Auto besetzt waren. Es hat geklappt!
Was müsste geschehen, dass es wieder möglich wird?
Auf dem Velo bin ich allein unterwegs, aber im Leben nicht. Und ich bin froh und glücklich über Beziehungen, Begegnungen und Freundschaften. Auf einer "Erinnerungsreise" begleitete mich eine Freundin. Ein Bewerbungsschreiben habe ich mit einer ehemaligen Schulkollegin vorbesprochen. Den Abschied von meiner Mutter durfte ich mit meiner Familie gestalten, und ich wusste mich auch im Schmerz getragen. Zum Wellnessen muss ich nicht alleine gehen.
Und ich höre einer Freundin zu, wenn es gilt, die Weiterbildung zu planen oder Strategien an der Arbeit zu entwickeln. Ich schreibe eine Gebrutstagskarte. Ich gebe gelesene Bücher weiter.
Freundschaft ist Geben und Nehmen, Teilen und Heilen.
Und da erhalte ich Post, einen langen, lieben Brief, und die Schreiberin bringt es auf den Punkt:
"Es heisst Freundschaft, weil man mit FreundInnen alles schafft."
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

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