Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

Weg-Wort vom 12.12.2018

Nicht verpassen

Im Matthäusevangelium erzählt Jesus von einer Hochzeit zu seiner Zeit. Zehn junge Frauen dürfen den Bräutigam mit leuchtenden Lampen zum Festsaal zu begleiten. Die Frauen warten am vereinbarten Treffpunkt, doch der Bräutigam kommt und kommt nicht. Die Frauen schlafen sogar ein. Erst mitten in der Nacht erscheint der Bräutigam. Die Hälfte der jungen Frauen muss feststellen, dass sie nicht genügend Öl dabeihaben, um die Lampen für den Festzug am Brennen zu erhalten. Sie wollen die Situation retten indem sie Öl nachkaufen gehen, aber der Bräutigam nimmt nur die mit, die bereit sind, weil ihr Vorrat an Öl ausreicht.

Es unangenehm, dass sich der Bräutigam stark verspätet. Aber bei Hochzeiten muss man mit Pannen und Verzögerungen rechnen, gut vorbereitet sein und für ein «Backup» sorgen, wenn man für einen Posten auserwählt ist, der gleichermassen attraktiv wie verantwortungsvoll ist. Dass das machbar ist, zeigen die jungen Frauen, die genug Lampenöl dabeihaben.

Matthäus beschreibt bildhaft die Situation, in der sich die allerersten Christen befanden. Sie rechneten damit, dass Christus in unmittelbarer Zukunft zurückkommen wird. 2000 Jahre später warten wir Christen noch immer. Viele haben ihre Erwartungshaltung aufgegeben und sich mit den Gegebenheiten der Welt arrangiert. Darum geht in vielen Kirchen buchstäblich das Licht aus. Es gibt aber auch Christen, die innerlich und äußerlich auf die Wiederkunft Christi vorbereitet sind. Mit Worten und Taten halten sie das Leben in den Gemeinden aufrecht, sie sorgen dafür, dass Licht brennt, bis Jesus wiederkommt. Mit dem Licht in der Hand werden sie ihn finden und er sie.


Mit freundlichen Grüssen

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