Das Weg-Wort – Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
 
Weg-Wort vom 17. November 2021
 
Arbeitsort Zürich HB
Während viele noch auf dem Arbeitsweg sind, sind sie bereits da. Und wenn andere den Feierabend geniessen, arbeiten einige von ihnen noch. Ihre Kundschaft ist oft gehetzt, manchmal auch aggressiv. Sie haben aber auch ihre Stammkundschaft, die immer wieder vorbeikommt und zu der eine herzliche Beziehung besteht.
Sie: Die vielen Menschen, die im Hauptbahnhof Zürich arbeiten. In meiner Funktion als Bahnhofseelsorger komme ich manchmal mit ihnen in Kontakt. Man kann ihre Dienste nicht genug würdigen!
Da sind zum Beispiel die Frauen, die die Toiletten- und Duschanlagen betreiben. Jeden Tag werden hier dieselben WCs im Minutentakt geputzt. Harte körperliche Arbeit. Ich staune, wie sie auch nach Jahren noch immer fröhlich und freundlich sind. Wie machen sie das bloss? Oder da ist der Verkäufer, der mir erzählt, wie dreiste Menschen in den Laden kommen, einer ihn ablenkt und sie dann plötzlich mit gestohlenen Artikeln davonrennen. Oder die Frau, die erlebt hat, wir vor ihrer Ladentür jemand niedergestochen wurde. All das auszuhalten und trotzdem offen für die Kundschaft zu bleiben, ist eine echte Leistung.  Nicht zuletzt sind die vielen Läden, Take-aways und Dienstleister auch ein Stück Daheim für Menschen, die einsam sind. Sie sind in besonderem Mass auf ein offenes Ohr oder einen freundlichen Gruss angewiesen. 
Zürich HB: Ein anspruchsvoller Arbeitsort.
Aber ein  wichtiger!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

Foto: Zürich Hauptbahnhof, Roland Fischer, Zürich. Wikimedia Commons
 
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