Weg-Wort vom 25. April 2012
Die himmlische Kreditkarte
Paulus schreibt diesen Hammersatz: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben,
alles zum Guten dient." (Rö 8,28)
Ein wahrhaftig gigantisches Angebot, quasi wie eine himmlische Kreditkarte: Alle Dinge
werden mir zum Besten dienen. Die ganze Welt wird ein Dienstleistungsunternehmen zu meinem
Wohl - ein einziger Server für mich! Ich bin der Kundenkönig, die Kundenkönigin! Ein
besseres Angebot, auch für Schadensfälle, kann es nicht geben. Und ich muss nichts tun bei
diesem Kreditkartenvertrag. Nein, ich muss Gott nicht mein Herz oder meine Seele
verkaufen.
Zu dieser Kreditkarte gehört kein Vertrag - aber ein Angebot! Gott lädt uns ein, uns an
ihm zu erfreuen, ihm zu vertrauen. Immer wenn wir Lebensvertrauen haben, Gottvertrauen,
zahlt sich diese Kreditkarte aus. Wir sind nicht Sklaven von widrigen Umständen,
sadistischen Chefs, Familienclinches. Wir sind frei, müssen nicht ständig darum kämpfen,
einen Platz auf der Sonnenseite zu haben oder verbittern, wenn wir ihn nicht haben.
Keine Schadensversicherung der Welt kann das machen, was Gottes Zusage enthält: dass
nichts mir zum Schaden dienen kann! Machen Sie die Probe aufs Exempel! Setzen Sie die
Kreditkarte in Kraft. Und alle Dinge werden Ihnen zum Besten dienen. Sie werden Ihr Leben
mögen, ja, lieben können.
Es ist toll, durchs Leben zu gehen und alle Dinge dienen einem zum Besten - wie bei Hans
im Glück, der den Goldklumpen weggibt, weil er immer froher wird, weil er das Leben liebt,
das Lebendige statt dem toten Gold.
Ich merke: Die Dinge stehen mir nicht feindselig gegenüber, sie verwandeln sich durch mein
Lebensgefühl, so dass ich Freude an ihnen habe und es für mich gut ist. Übrigens: Unser
Wort Kredit kommt von "credere" - glauben. Das Credo, das wir als Christen
leben, meint nicht sich beugen und bekennen, sondern vertrauen und lieben und sich
einlassen!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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